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DER EDLE QURÂN

10) Jonas (Yûnus)
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109 Verse, Abfolge der Offenbarung: 51

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Alif, Lâm, Râ. Dies sind die Verse des weisen Buches.

2. Ist es für die Menschen denn erstaunlich, dass Wir einem Mann unter ihnen offenbart haben: "Warne die Menschen (vor dem Feuer) und verkünde den Gläubigen die frohe Botschaft, dass sie (dereinst) einen guten Stand bei ihrem Herrn einnehmen (werden)? Die Ungläubigen (aber) sagen: "Das ist ein versierter Zauberer."

3. Euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf und Sich dann über den Thron erhob [Istawa]. Er verwaltet alle Angelegenheiten, und (am Tag des Gerichts) wird es keinen Fürsprecher geben, es sei denn mit Seiner Erlaubnis. Dies ist Allah, euer Herr, also dient Ihm. Wollt ihr euch (denn) nicht ermahnen lassen?

4. Zu ihm werdet ihr alle zurückkehren. Dies ist Allahs Versprechen in Wahrheit. Er hat die Schöpfung hervorgebracht und wird sie dann wiederholen, damit diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke verrichten, in aller Gerechtigkeit belohnt werden. Diejenigen (jedoch), die ungläubig sind, werden einen siedend heissen Trank und eine schmerzhafte Strafe haben, weil sie ungläubig waren.

5. Er ist es, Der die Sonne als (erhellendes) Licht und den Mond als Leuchte gemacht hat; und für ihn [den Mond] bestimmte er Phasen, damit ihr die Anzahl der Jahre und die Berechnung der Zeit kennt. Allah hat all dies in Wahrheit erschaffen. Er legt die Zeichen ausführlich dar für Leute, die Wissen besitzen.

6. Wahrlich, im Wechsel von Nacht und Tag, und in allem, was Allah in den Himmeln und auf der Erde erschaffen hat, gibt es Zeichen für Leute, die fromm sind.

7. Diejenigen, die nicht auf die Begegnung mit Uns hoffen, mit dem diesseitigen Leben zufrieden sind und sich damit begnügen, (anstatt das Jenseits anzustreben), sowie diejenigen, die achtlos gegenüber Unseren Zeichen sind,

8. deren Herberge wird (dereinst) das Feuer sein wegen dem, was sie (an Unglauben) zu erwerben pflegen.

9. Diejenigen jedoch, die glauben und rechtschaffene Werke verrichten, werden (dereinst) von ihrem Herrn aufgrund ihres Glaubens in die Gärten der Wonne geführt, die von Bächen durchzogen sind.

10. Ihr (erster) Ruf dort wird lauten: "Gepriesen bist Du, Allah." Und ihr Gruss (an die Bewohner des Paradieses) wird sein: "Salâm (Friede)." Und ihr abschliessender Ruf (nach den Gebeten) wird sein: "Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten."

11. Wenn Allah den Menschen das Unheil so eilig zukommen liesse, wie sie das Gute zu beschleunigen wünschen, wäre ihre Frist (bereits) abgelaufen. Aber Wir belassen diejenigen, die nicht auf die Begegnung mit Uns hoffen, (bis zum Jüngsten Tag) in ihrer Auflehnung verblenden.

12. Und wenn ein Unheil über den Menschen kommt, so erbittet er Uns auf der Seite (liegend), im Sitzen oder im Stehen. Wenn Wir (jedoch) das Unheil von ihm abwenden, geht er (wieder) seines Weges, als hätte er Uns nie wegen irgendeiner Not erbittet. Solcherart wird den Masslosen ausgeschmückt, was sie tun.

13. Und Wir haben schon vor euch Generationen zugrunde gehen lassen, die sich (weiterhin) ungerecht verhielten, nachdem ihre Gesandten mit den klaren Beweisen zu ihnen gekommen waren, und sie nicht glauben wollten. So bestrafen Wir die Schuldigen (des Unglaubens).

14. Dann haben Wir euch als ihre Nachfolger auf der Erde eingesetzt, um kenntlich zu machen, wie ihr euch verhalten würdet.

15. Und wenn ihnen Unsere klaren Verse verlesen werden, sagen diejenigen, die nicht an die Begegnung mit Uns hoffen: "Bring uns einen anderen Koran als diesen oder ändere ihn ab." Sprich: "Ich darf ihn nicht von mir aus abändern. Ich folge nur dem, was mir offenbart wird. Ich fürchte, wenn ich meinem Herrn ungehorsam sein sollte, die Strafe eines gewaltigen Tages."

16. Sprich: "Wenn Allah gewollt hätte, hätte ich ihn euch nicht verlesen, und Er hätte ihn euch nicht kennen lassen. Ich lebte doch zuvor ein ganzes Alter unter euch (bevor der Koran offenbart wurde). Habt ihr denn keinen (verständigen) Verstand?"
(Dieser Vers zeigt auf, dass Allah jedem Menschen die Möglichkeit auf Rechtleitung bietet, auch wenn er zuvor ungläubig war. Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) verbrachte vor dem Prophetentum vierzig Jahre in Mekka und gehörte der ungläubigen Gesellschaft an. Allah offenbarte ihm daraufhin die Botschaft des Korans und ernannte ihn zum Propheten, damit er die Menschen zur Wahrheit führen kann. Allah gibt jedem die Möglichkeit, den rechten Weg zu finden, insofern er über Allahs Zeichen nachdenkt, sich der grundlegenden Wahrheit öffnet und Allah Gutes in diesem Menschen erkennt.)

17. Wer ist denn ungerechter als derjenige, der gegen Allah eine Lüge erfindet oder Seine Verse leugnet? Wahrlich, die Schuldigen (des Unglaubens) werden nie Erfolg haben.

18. Sie verehren anstelle von Allah das, was ihnen weder schaden noch nützen kann, und sagen: "Diese (Götzen, die wir neben Allah verehren,) sind unsere Fürsprecher bei Allah." Sprich: "Wollt ihr (etwa) Allah über Dinge in Kenntnis setzen, die Ihm in den Himmeln und auf der Erde nicht bekannt wären?" Die Ehre gebührt Ihm (allein) und hoch erhaben ist Er über das, was sie Ihm beigesellen.

19. Die Menschen waren (ursprünglich) eine einzige Gemeinschaft, bevor sie uneinig wurden. Und wenn es nicht ein vorausgegangenes Wort von deinem Herrn gäbe, dann wäre zwischen ihnen (bereits) entschieden worden, worüber sie uneinig sind.

20. Und sie sagen: "Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn auf ihn herabgesandt?" Sprich: "Das Verborgene gehört Allah allein. So wartet ab, und wie ihr, bin auch ich einer der Wartenden."
 
21. Und wenn Wir den Menschen Barmherzigkeit zukommen lassen, nachdem sie ein Unheil getroffen hat, dann verunglimpfen sie danach (wieder) Unsere Verse. Sprich: "Allah ist schneller im Entgegnen der List, und Unsere (Engels)boten schreiben alles nieder, was ihr an Ränken schmiedet."

22. Er ist es, Der euch auf dem (Fest)land und auf dem Meer reisen lässt. Wenn sie auf Schiffen sind und bei gutem Wind dahintreiben und sich darüber freuen, und (danach) ein stürmischer Wind aufkommt und Wellen aus allen Richtungen kommen, so dass sie glauben, es gäbe keinen Ausweg mehr, wenden sie sich in ihrer Not ganz Allah zu. Sie flehen Ihn an, indem sie ihren Glauben ausschliesslich Ihm widmen, (und sagen): "Wenn Du uns hiervor errettest, werden wir ganz gewiss zu den Dankbaren gehören."

23. Doch nachdem Er sie errettet hat, beginnen sie wieder auf der Erde unrechtmässig zu übertreten. O ihr Menschen, eure Übertretungen richten sich nur gegen euch selbst. Das diesseitige Leben ist nur eine vergängliche Nutzniessung. Dann werdet ihr zu Uns zurückkehren, und Wir werden euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet.

24. Wahrlich, das Gleichnis des diesseitigen Lebens ist wie Wasser, das vom Himmel herabfällt und sich mit den Pflanzen der Erde vermischt, von denen Menschen und Tiere sich ernähren. Die Erde präsentiert sich in ihrem Schmuck und ihrer Pracht, und ihre Bewohner meinen, sie hätten sie fest im Griff. Doch plötzlich, ob bei Nacht oder bei Tag, trifft sie Unser Befehl, und Wir lassen sie verdorrt zurück, als wäre sie zuvor nicht gediehen. So legen Wir die Zeichen ausführlich dar für Leute, die nachdenken.

25. Allah ruft zur Wohnstätte des Friedens und leitet, wen Er will, auf den geraden Weg.

26. Für diejenigen, die Gutes tun, wird (dereinst) das Beste und noch mehr zuteilwerden. Weder schwärzender Rauch noch Erniedrigung werden ihre Gesichter bedecken. Das sind die Bewohner des Paradieses, und sie werden ewig darin verweilen.

27. Und diejenigen, die Schlechtes erwerben, werden (dereinst) mit Gleichem vergolten werden. Schmach wird sie umhüllen und sie werden keinen Schutz vor Allah haben, als ob ihre Gesichter mit einem Stück der Dunkelheit der Nacht bedeckt wären. Das sind die Bewohner des Feuers, und sie werden ewig darin verweilen.
 
28. Und (erinnere) an den Tag, da Wir sie allesamt versammeln und zu denen sagen werden, die (Allah Teilhaber) beigesellt haben: "An euren Platz, ihr und eure Teilhaber." Dann werden Wir sie voneinander trennen und ihre Teilhaber werden sagen: "Nicht uns habt ihr angebetet.
("An euren Platz, ihr und eure Teilhaber": an einen von Allah bestimmten Ort, fern von den Gläubigen. Dasselbe wird auch in Sure 36:59 erwähnt: "Aber ihr Ungerechten, bleibt fern (von den Gläubigen) an diesem Tag."
"Nicht uns habt ihr angebetet": Die angeblichen Gottheiten, die von ihrer Verehrung nichts wussten oder diese nicht akzeptierten, werden sich von den Ungläubigen distanzieren. Zudem zeigt dieser Vers, dass die Ungläubigen in Wirklichkeit nicht die Götzen verehrten, sondern auf den polytheistischen Ruf von Iblis reagierten.)

29. Allah genügt als Zeuge zwischen uns und euch. Wir wussten nichts von eurer Anbetung."
(Diejenigen, die neben Allah verehrt wurden, werden ihre Verehrung leugnen und ihre eigene Unschuld behaupten, wie in Sure 19, Vers 82 beschrieben: Am Tag des Gerichts werden sie ihre Anbetung leugnen und ihnen feindlich gegenüberstehen.)

30. (An diesem Tag) werden alle Seelen erfahren, was sie (an Taten) vorausgeschickt haben. Sie werden alle zu Allah, ihrem wahren Herrn, zurückkehren, und das, was (die Ungläubigen) zu erfinden pflegten, wird ihnen entschwunden sein.
 
31. Sprich: "Wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde (mit Gaben)? Wer verleiht euch Gehör und Augenlicht? Wer bringt das Lebendige aus dem Toten hervor und das Tote aus dem Lebendigen? Wer ist der Verwalter aller Angelegenheiten?" Sie werden sagen: "Allah." Sprich: "Wollt ihr Ihn denn nicht fürchten?"

32. Dies ist Allah, euer wahrhaftiger Herr. Was gibt es denn neben der Wahrheit, ausser dem Irrtum? Wie könnt ihr euch also (von der Wahrheit) abwenden?

33. Und so bewahrheitet sich das Wort deines Herrn an den Abtrünnigen: "Sie werden nicht glauben."

34. Sprich: "Gibt es unter euren Teilhabern jemanden, der die Schöpfung initiiert hat und sie dann wiederholt?" Sprich: "Allah ist es, Der die Schöpfung (ein erstes Mal) hervorbrachte und sie dann (am Jüngsten Tag) wiederholen wird. Wie könnt ihr euch (von Ihm) abwenden?"

35. Sprich: "Gibt es unter euren Teilhabern jemanden, der zur Wahrheit leitet?" Sprich: "Allah ist es, Der zur Wahrheit leitet. Ist Derjenige, Der zur Wahrheit leitet, nicht der Gefolgschaft würdiger als derjenige, der zu nichts leitet, und der selbst geleitet werden muss? Was ist mit euch, wie urteilt ihr denn?"

36. Die meisten von ihnen folgen nur Vermutungen, aber Vermutungen nützen nichts hinsichtlich der Wahrheit. Doch Allah ist der Allwissende über ihr Tun. 

37. Dieser Koran ist keine Erfindung, sondern er stammt von Allah. (Er dient) als Bestätigung dessen, was ihm (an Offenbarungen) vorausgegangen ist, und die detaillierte Erläuterung des Buches, an dem kein Zweifel besteht, stammt vom Herrn der Welten.

38. Sie sagen: "Er (Muhammad) hat ihn erfunden." Sprich: "Dann bringt doch eine Sure gleicher Art hervor, und ruft (hierfür) diejenigen zu Hilfe, die ihr ausser Allah habt, wenn ihr wahrhaftig seid."

39. Vielmehr leugnen sie das Wissen (von Allah), das ihnen unzugänglich ist und dessen wahres Verständnis ihnen fehlt. Ebenso leugneten (bereits) diejenigen, die vor ihnen waren. Doch siehe, wie das Ende der Ungerechten ausfiel.

40. Und unter ihnen gibt es welche, die daran glauben, und andere, die nicht daran glauben. Und dein Herr weiss am besten über diejenigen Bescheid, die Unheil stiften.

41. Und wenn sie dich der Lüge bezichtigen, so sprich: "Für mich mein Tun und für euch euer Tun. Ihr seid nicht verantwortlich für das, was ich tue, und ich bin nicht verantwortlich für das, was ihr tut."

42. Und unter ihnen gibt es welche, die dir zuhören. Aber kannst du die Tauben hören lassen, wenn sie nichts verstehen (können)?
(So wie du Tauben nicht zum Hören zwingen kannst, kannst du auch niemanden zur Rechtleitung zwingen, es sei denn, Allah will es. Einige der Ungläubigen hörten dem Propheten zu (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), als er die Offenbarungen vortrug, doch ihre Absicht war nicht die Suche nach Führung. Stattdessen suchten sie Unterhaltung, lehnten die Botschaft ab oder hofften, Fehler in den Vorträgen des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) zu finden. Ein solches Zuhören ist fruchtlos und bringt demjenigen, der so vorgeht, keinen Nutzen.)

43. Und unter ihnen gibt es manche, die dich ansehen. Aber kannst du die Blinden sehen lassen, wenn sie nichts sehen (können)? 
(Sa’dî sagte: "Wenn ihre Vernunft sowie ihr Gehör und Sehvermögen – jene Mittel, durch die Menschen die Wirklichkeit erkennen – verdorben sind, wie können sie dann zur Wahrheit finden?")

44. Wahrlich, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, sondern es sind die Menschen, die sich selbst Unrecht zufügen.

45. Und am Tag, da Er sie versammelt, (wird es ihnen vorkommen,) als hätten sie nur eine Stunde eines Tages (im Diesseits) verweilt, und sie werden sich gegenseitig erkennen. Verloren sind dann diejenigen, die die Begegnung mit Allah leugneten und nicht rechtgeleitet waren. 

46. Ob Wir dir einen Teil dessen sehen lassen, was Wir ihnen androhen, oder ob Wir dich vorher abberufen, zu Uns wird ihre Rückkehr sein. Und Allah ist Zeuge über das, was sie tun.

47. Jede Gemeinschaft hat einen Gesandten, und wenn ihr Gesandter kommen wird, (um Zeugnis abzulegen,) wird in aller Gerechtigkeit zwischen ihnen entschieden werden, und sie werden (dabei) kein Unrecht erleiden.

48. Und sie sagen: "Wann wird dieses Versprechen eintreten, wenn ihr wahrhaftig seid?"

49. Sprich: "Ich besitze für mich selbst nichts, was mir Schaden oder Nutzen bringen könnte, ausser was Allah will. Für jede Gemeinschaft gibt es eine (festgesetzte) Frist, und wenn (das Ende) ihrer Frist kommt, können sie (diese) weder um eine Stunde hinausschieben noch vorverlegen."

50. Sprich: "Seht, wenn Seine Strafe euch bei Nacht oder bei Tag trifft, was wollen dann die Schuldigen (des Unglaubens) davon beschleunigen?"
(Die Ungläubigen fragten den Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) immer wieder nach dem Zeitpunkt des diesseitigen Strafgerichts und forderten vom Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), dass er die ihnen verheissene Strafe auf Erden beschleunige.)

51. Wollt ihr erst daran glauben, wenn sie eintrifft (und es zu spät ist)? (Man wird euch sagen:) 'Ihr glaubt erst jetzt daran, wo ihr sie doch beschleunigen wolltet?'"

52. Und den Ungerechten wird (dann am Tag des Gerichts) gesagt werden: "Kostet die ewige Strafe. Wird euch denn etwas anderes vergolten als das, was ihr (durch den Unglauben) erworben habt?"

53. Und sie fragen dich: "Ist das die Wahrheit?" Sprich: "Ja, bei meinem Herrn, es ist gewiss die Wahrheit, und ihr werdet euch (Allah) nicht entziehen können."
("Ist das die Wahrheit?": Die Frage bezieht sich auf die Strafe und die Verheissung der Auferstehung. Hierzu sei auch erwähnt, dass die Umwandlung der Menschen zu Staub Allah nicht davon abhält, sie wieder zum Leben zu erwecken, so wie Er sie ursprünglich aus dem Nichts erschaffen hat.)

54. Und wenn jede Seele, die Unrecht begangen hat, alles besässe, was es auf der Erde (an Schätzen) gibt, würde sie sich damit (am Tag des Gerichts) freikaufen wollen. Und sie werden ihre Reue verbergen (wollen), wenn sie die (ewige) Strafe sehen werden. Zwischen ihnen wird in aller Gerechtigkeit entschieden werden, und sie werden (dabei) kein Unrecht erleiden.
(Es gibt mehrere Ansichten darüber, warum die Ungläubigen ihre Reue verbergen werden. Eine davon ist, dass es sich hierbei um die Anführer des Unglaubens handelt, die ihr Bedauern gegenüber ihren Gefolgsleuten verbergen möchten. Und Allah weiss es besser.

55. Allah gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, und Allahs Versprechen ist wahrhaftig. Aber die meisten von ihnen wissen (es) nicht.

56. Er ist es, Der lebendig macht und sterben lässt, und zu Ihm werdet ihr (dereinst) zurückgebracht.

57. O ihr Menschen, zu euch ist nunmehr eine Ermahnung von eurem Herrn gekommen, ebenso wie eine Heilung für das, was in euren Brüsten ist, und eine Führung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.

58. Sprich: "Über die Gnade Allahs und Seine Barmherzigkeit sollen sie sich freuen, denn dies ist weitaus besser als alles, was sie anhäufen."

59. Sprich: "Seht doch, was Allah euch an Versorgung herabgesandt hat und wie ihr (dann) eigenständig bestimmt, was verboten und was erlaubt ist." Sprich: "Hat Allah euch dazu die Erlaubnis erteilt, oder (wollt) ihr Lügen über Allah erfinden, (indem ihr Ihm dies zuschreibt)?"

60. Was werden jene, die (im Diesseits) Unwahrheiten über Allah verbreiten, am Tag der Auferstehung empfinden? Allah ist gnädig gegenüber den Menschen, doch die meisten von ihnen sind undankbar.

61. Bei jeder Angelegenheit, die ihr verfolgt, bei jedem (Vers), den ihr aus dem Koran rezitiert, und bei jeder Tat, die ihr vollbringt, sind Wir Zeugen eures Tuns. Nichts entgeht deinem Herrn, nicht einmal das Gewicht eines Stäubchens auf der Erde oder in den Himmeln. Und es gibt nichts, was kleiner oder grösser als dies ist, das nicht in einem deutlichen Buch verzeichnet wäre.

62. Wahrlich, über Allahs Gefolgsleute soll weder Furcht kommen (wegen des Gerichts), noch werden sie (nach der Abrechnung) traurig sein.

63. Sie sind diejenigen, die glauben und fromm sind.

64. Für sie gibt es die gute Kunde im diesseitigen Leben und im Jenseits – Allahs Worte sind unabänderlich –, und das ist der immense Erfolg.

65. Also sei nicht betrübt wegen ihren Äusserungen. Alle Macht liegt bei Allah, und Er ist der Allhörende, der Allwissende.

66. Wahrlich, Allah gehört, wer in den Himmeln und auf der Erde ist. Und diejenigen, die neben Allah andere Teilhaber anbeten, folgen nur Annahmen und Lügen.

67. Er ist es, Der die Nacht für euch erschaffen hat, damit ihr in ihr ruhen könnt, und den Tag, damit ihr in ihm sehen könnt. Wahrlich, darin liegen Zeichen für diejenigen, die hören.

68. Sie sagen: "Allah hat sich einen Sohn genommen." Gepriesen ist Er, der Unbedürftige. Ihm gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Ihr habt keinen Beweis hierfür. Wollt ihr denn (wirklich) über Allah sagen, was ihr nicht wisst?
(In diesem Vers wird die falsche Vorstellung, dass Allah einen Sohn haben könnte, vehement zurückgewiesen. Allah ist der Eine und Einzige, dessen Allmacht Partner oder Söhne ausschliesst. Alle Namen Allahs verweisen auf Seine Einzigkeit, und diejenigen, die Allah Teilhaber beigesellen, werden letztendlich an ihrer Lüge scheitern.)

69. Sprich: "Wahrlich, diejenigen, die gegen Allah Lügen erfinden, werden keinen Erfolg haben."

70. (Für sie) gibt es einen (vergänglichen) Genuss im Diesseits, und dann wird ihre Rückkehr zu Uns sein; und Wir werden sie die schwere Strafe (des Feuers) kosten lassen, weil sie ungläubig waren.

71. Und verlies ihnen den Bericht von Noah, als er zu seinem Volk sagte: "O mein Volk, wenn meine Anwesenheit und meine Erinnerung an die Zeichen Allahs euch belasten (und ihr mich deswegen anfeinden wollt,) so vertraue ich auf Allah. Trefft also eine Entscheidung, ihr und eure Götzen, und euer Entschluss soll für euch keine Unruhe darstellen. Handelt dann (entschieden) gegen mich, ohne mir Aufschub zu gewähren.

72. Wenn ihr euch (jedoch) von mir abwendet, so habe ich von euch keinen Lohn verlangt. Mein Lohn liegt allein bei Allah, und mir wurde befohlen, einer der Ergebenen zu sein."

73. Sie bezichtigten ihn (aber weiterhin) der Lüge, und so retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm in der Arche waren. Und Wir machten sie zu Nachfolgern (der früheren Generationen) und liessen diejenigen ertrinken, die Unsere Zeichen leugneten. Sieh, wie das Ende derer war, die gewarnt wurden.
(die mit ihm in der Arche waren: Diejenigen, die seinem Ruf gefolgt waren und die Religion des reinen Monotheismus verinnerlicht hatten.)

74. Dann schickten Wir nach ihm (weitere) Gesandte zu ihren (jeweiligen) Völkern. Sie brachten ihnen klare Beweise, aber sie waren nicht bereit an das zu glauben, was sie zuvor geleugnet hatten. So versiegeln Wir die Herzen der Übertreter.

75. Nach ihnen entsandten Wir Moses und Aaron mit Unseren Zeichen zu Pharao und seinen Vornehmen, aber sie verhielten sich hochmütig und waren ein verbrecherisches Volk. 

76. Als die Wahrheit von Uns zu ihnen kam, sagten sie: "Das ist offenkundige Zauberei." 

77. Moses sagte: "Wollt ihr die Wahrheit der Zauberei bezichtigen, nachdem sie zu euch gekommen ist, obschon die Zauberer (der Wahrheit) nichts entgegensetzen können?"

78. Sie sagten: "Bist du zu uns gekommen, um uns von dem abzubringen, worin wir unsere Vorfahren vorgefunden haben, und um die Vorherrschaft auf der Erde für euch zu beanspruchen? Wir glauben euch beiden nicht."

79. Und Pharao sagte: "Bringt mir jeden fachkundigen Zauberer herbei."

80. Als die Zauberer eintrafen, sagte Moses zu ihnen: "Werft, was ihr zu werfen habt."

81. Nachdem sie geworfen hatten, sagte Moses: "Was ihr vollbracht habt, ist Zauberei. Allah wird sie zunichtemachen, denn Er lässt das Wirken der Unheilstifter nicht gedeihen.

82. Durch Sein Wort wird Allah die Wahrheit begründen, auch wenn es den Verbrechern zuwider ist."

83. Ausser einer (kleinen) Gruppe aus seiner Nachkommenschaft bekannte sich niemand zu Moses, da sie befürchteten, Pharao und seine Vornehmen könnten sie verfolgen. Tatsächlich verhielt sich Pharao hochmütig auf der Erde und er war sicherlich einer der Masslosen.

84. Moses sagte: "O mein Volk, wenn ihr an Allah glaubt, dann setzt euer Vertrauen in Ihn, wenn ihr (wirklich) Ergebene [muslimûn] seid."

85. (Daraufhin) sagten (einige): "Auf Allah vertrauen wir. Unser Herr, mache uns nicht zu einer Versuchung für die ungerechten Leute,

86. und rette uns durch Deine Barmherzigkeit von den ungläubigen Menschen."

87. Und Wir gaben Moses und seinem Bruder ein: " Richtet für euer Volk in Ägypten Wohnstätten ein, macht sie zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet. Und verkündet den Gläubigen die frohe Botschaft (von der Glückseligkeit, die sie im Paradies erwartet)."

88. Moses sagte: "Unser Herr, Du hast Pharao und seinen Vornehmen Zierde und Reichtümer im diesseitigen Leben gegeben, damit sie (auf Erden) irregehen. Unser Herr, tilge (nun) ihre Reichtümer und verhärte ihre Herzen, so dass sie nicht glauben, bis sie die schmerzhafte Strafe (mit eigenen Augen) sehen."

89. Er (Allah) sagte: "Euer Gebet ist bereits erhört (worden). Also bleibt standhaft und folgt nicht dem Weg der Unwissenden."

90. Und so liessen Wir die Kinder Israels das Meer durchqueren, während Pharao und seine Heere sie in Übertretung und Feindseligkeit verfolgten. Als (Pharao) ertrank, sagte er: "Jetzt erkenne ich an, dass es keinen Gott gibt ausser Demjenigen, an Den die Kinder Israels glauben. Ich bin (auch) einer der Ergebenen [muslimin]."

91. (Allah sagte:) "Jetzt erst, wo du dich zuvor immer widersetzt und zu den Unheilstiftern gehört hast?

92. Heute werden Wir deinen Körper (vor dem Verschwinden im Meer) bewahren, damit er für die nach dir Kommenden als Mahnung dient, auch wenn viele Menschen Unseren Zeichen gegenüber achtlos bleiben."

93. Wahrlich, Wir haben die Kinder Israels an einem ehrenvollen Ort angesiedelt und sie mit guten Dingen versorgt. Und sie wurden erst uneinig, nachdem das (offenbarte) Wissen zu ihnen gekommen war. Am Tag der Auferstehung wird dein Herr zwischen ihnen (in den Angelegenheiten) richten, über die sie sich uneinig waren.

94. Und solltest du Zweifel an dem haben, was Wir zu dir herabgesandt haben, so frage diejenigen, die vor dir die Schrift gelesen haben. Wahrlich, die Wahrheit ist von deinem Herrn zu dir gekommen. Sei also nicht einer derjenigen, die zweifeln.

95. Und sei (auch) nicht einer derjenigen, die Allahs Zeichen leugnen, denn sonst würdest du (damit) zu den Verlierern gehören.

96. Diejenigen, gegen die das Wort deines Herrn ergangen ist, werden nicht glauben –

97. selbst wenn alle Zeichen zu ihnen kämen –, bis sie die schmerzhafte Strafe sehen werden.

98. (Und in der Vergangenheit) gab es keine Stadt, deren Glaube ihr (nach der Ermahnung) genutzt hätte – ausser (der Stadt) des Volkes von Jonas. Als sie glaubten, haben Wir die schändliche Strafe des diesseitigen Lebens von ihnen genommen und gewährten ihnen Nutzniessung auf Zeit.
(Das Volk von Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) lebte in Ninive, in der Gegend von Mossul. Ihr Glaube war von der Angst vor der Strafe geprägt, die ihnen Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) angedroht hatte. Sie erkannten die ersten Anzeichen der Strafe, nachdem dieser sie verlassen hatte. Aus Angst, dass die Strafe sie ereilen würde, zeigten sie wahre Frömmigkeit und wurden von Allah verschont. Etwa hundert bis hundertfünfzig Jahre später fiel die Stadt jedoch wieder dem Polytheismus anheim und wurde durch eine Koalition aus Babyloniern und Medern bis auf die Grundmauern zerstört. Nicht umsonst sagt Allah im Koran, dass Er ihnen "Nutzniessung für eine beschränkte Zeit gewährt hatte".)

99. Wenn dein Herr gewollt hätte, hätten alle Menschen auf der Erde geglaubt. Willst du also die Menschen zum Glauben zu zwingen?

100. Keine Seele kann glauben, ausser mit der Erlaubnis Allahs. (Doch) legt Er seine Missbilligung auf jene, die nicht (über Seine Zeichen) nachdenken wollen.

101. Sprich: "Seht, was in den Himmeln und auf der Erde ist." Für Menschen (jedoch), die (aufgrund ihrer Unverständigkeit) nicht glauben können, sind weder Beweise noch Warnungen von Nutzen.

102. Worauf warten sie denn, (um nachzudenken), wenn nicht auf Tage wie die, die über vergangene (Gemeinschaften) gekommen sind? Sprich: "So wartet nur ab; ich bin ebenfalls einer der Wartenden."

103. Wir retteten stets Unsere Gesandten und die Gläubigen (vor vernichtenden Strafgerichten). Die Rettung der Gläubigen ist für Uns eine Pflicht, (wenn ein ungläubiges Volk bestraft wird).

104. Sprich: "O ihr Menschen, wenn ihr an meiner Religion zweifelt, (dann wisst, dass) ich nicht diejenigen verehre, die ihr neben Allah verehrt. 

105. (Mir wurde befohlen:) 'Wende dein Gesicht dem Glauben als monotheistischer Hanif zu und sei nicht einer der Polytheisten.
("Hanif" bezieht sich auf eine Person, die sich dem Monotheismus widmet und sich somit gänzlich vom Polytheismus abwendet. Auch die Shahada, die grundlegende Aussage des islamischen Glaubens, beinhaltet diese Ablehnung von allem, was ausserhalb von Allah ist. Es gibt keine Gottheit oder Macht (= 0), ausser Allah (= 1). 0+1 = 1)

106. Und bete anstelle von Allah nicht an, was dir weder Nutzen noch Schaden bringen kann. Wenn du es tätest, wärst du einer der Ungerechten.'"

107. Wenn Allah dich mit einem Übel trifft, so kann es niemand beseitigen, ausser Ihm. Und wenn Er dir (etwas) Gutes erweisen will, so kann niemand Seine Gunst abwenden. Er trifft damit, wen Er will von Seinen Dienern; und Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.

108. Sprich: "Ihr Menschen, zu euch ist nunmehr die Wahrheit von eurem Herrn gekommen. Wer sich (auf dem geraden Weg von Allah) rechtleiten lässt, der tut es zu seinem eigenen Vorteil; und wer irregeht, der irrt zu seinem eigenen Nachteil ab. Und ich bin nicht euer Sachwalter."

109. Also folge dem, was dir offenbart wird, und sei geduldig, bis Allah (am Tag des Gerichts) richtet; und Er ist der beste Richter.

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