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DER EDLE QURÂN

17) Die Nachtreise (Al-Isrâ)
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111 Verse, Abfolge der Offenbarung: 50

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Gepriesen ist Derjenige, Der Seinen Diener nachts von der heiligen Moschee (in Mekka) zur Al-Aqsa-Moschee (in Jerusalem) führte, deren Umgebung Wir gesegnet haben, um ihm (einige) Unserer Zeichen zu zeigen. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allsehende.

2. Und Wir gaben Moses (seinerzeit) die Schrift und machten sie zur Rechtleitung für die Kinder Israels. (Wir sagten:) "Ihr habt keinen Beistehenden ausser Mir.

3. O ihr Nachkommen derer, die Wir mit Noah (auf dem Schiff) trugen. (Tretet in seine Fussstapfen, denn) er war gewiss ein dankbarer Diener."

4. Und Wir haben den Kindern Israels in der Schrift offenbart: "Ihr werdet zweimal Verderben im Land stiften und euch in Selbstherrlichkeit erheben."

5. Als die erste der beiden Verheissungen eintrat, sandten Wir (als Folge eurer Übertretungen) Diener von Uns zu euch, denen Wir Autorität über euch verliehen hatten. Sie drangen in eure Wohnstätten ein, und die (von Uns) verordnete (Strafe) wurde vollstreckt.

6. Später verliehen Wir euch (wieder) Autorität über sie und stärkten euch mit Reichtum und Nachkommen, und Wir vermehrten eure Zahl.

7. (Wir sagten:) "Wenn ihr Gutes tut, tut ihr es zu eurem eigenen Vorteil, und wenn ihr Schlechtes tut, tut ihr es zu eurem eigenen Nachteil." Als dann die zweite Verheissung eintrat, (erlaubten Wir euren Feinden,) eure Gesichter zu erniedrigen und die Moschee zu betreten, so wie sie es beim ersten Mal getan hatten, und sie verwüsteten alles, was sie vorfanden.

8. Es kann sein, dass euer Herr Sich eurer erbarmt, doch wenn ihr (zu euren früheren Übertretungen) zurückkehrt, so haben Wir die Hölle als (Ort der) Gefangenschaft für die Ungläubigen bestimmt.

9. Wahrlich, dieser Koran leitet zu dem, was am geradesten ist, und verkündet den Gläubigen, die rechtschaffene Taten verrichten, die frohe Botschaft, dass ihnen (dereinst) ein grosser Lohn zuteilwird.

10. Und für jene, die nicht an das Jenseits glauben, (haben Wir) eine schmerzhafte Strafe vorbereitet.

11. Der Mensch (neigt dazu), das Schlechte ebenso wie das Gute zu erbitten, denn der Mensch ist wahrlich voreilig.
(Sa’dî erklärte hierzu: "In seiner Unwissenheit und Ungeduld erbittet der Mensch manchmal Unheil für sich selbst, seine Kinder oder sein Eigentum, ohne sich dessen bewusst zu sein. Doch in Seiner Gnade erhört Allah nur jene Gebete, die zum Guten führen und nicht zum Schlechten.")

12. Und Wir haben die Nacht und den Tag zu zwei Zeichen gemacht. Wir haben das Zeichen der Nacht ausgelöscht und das Zeichen des Tages sichtbar gemacht, damit ihr nach der Gunst eures Herrn strebt und (dabei) die Anzahl der Jahre kennt und (die Zeit) berechnen könnt. Und Wir haben alles ausführlich dargelegt.

13. Und Wir haben das Schicksal jedes Menschen an seinem Hals gebunden, und am Tag des Gerichts werden Wir ihm (s)ein Buch bringen, das er entfaltet vorfinden wird.
(Am Tag der Auferstehung wird jeder Mensch mit seinem Buch konfrontiert, in dem all seine Taten verzeichnet sind. Dieses Buch wird ihm je nach seinen Taten entweder in die rechte oder linke Hand gegeben, um zu zeigen, ob er zu den Seligen oder den Unseligen zählt.)

14. (Zum Menschen wird gesagt werden:) "Lies dein Buch. Heute genügst du als (bezeugender) Abrechner über dich." 
(Das Buch wird als vollständige und detaillierte Aufzeichnung seines Lebens auf Erden dienen. Jeder Mensch wird grundsätzlich als Zeuge gegen sich selbst ausreichen, denn es enthält nur die Taten, die er tatsächlich vollbracht hat. Dass der Mensch als Zeuge gegen sich selbst ausreichen wird, wird auch in Sure 75:13-15 erwähnt: "Dem Menschen wird an jenem Tag gezeigt werden, was er vorausgeschickt und was er zurückgestellt hat. Und der Mensch wird dabei ein scharfsinniger Zeuge gegen sich selbst sein, trotz den Entschuldigungen, die er vorbringen möchte.")

15. Wer sich (von Allah) rechtleiten lässt, ist zu seinem eigenen Vorteil rechtgeleitet; und wer irregeht, der geht zu seinem eigenen Nachteil in die Irre. Und keine lasttragende (Seele) wird die Last einer anderen tragen. Und Wir bestrafen nie (ein Volk mit einem diesseitigen Strafgericht), ohne zuvor einen Gesandten geschickt zu haben.

16. Bevor Wir eine Stadt vernichten, befehlen Wir ihren Wohlstandsträgern (den Gehorsam gegenüber den Gesandten, doch) dann freveln sie (weiter). So erfüllt sich das Wort (der Vorherbestimmung) an ihnen, indem Wir sie dann vollständig vernichten.

17. Wie viele Generationen wir nach Noah vernichtet haben. Und dein Herr reicht als Zeuge über die Sünden (des Unglaubens) Seiner Diener aus, denn Er ist der Allkundige, der Allsehende.

18. Wer das eilige (Diesseits) erstrebt, dem beschleunigen Wir darin, was Wir wollen, für wen Wir wollen. Doch Wir bestimmen für ihn die Hölle, in der er erniedrigt und verstossen brennen wird.

19. Wer (jedoch) das Jenseits begehrt und als Gläubiger beharrlich danach strebt, für dessen Bemühungen wird gedankt.

20. Wir versorgen sowohl die einen als auch die anderen mit den Gaben deines Herrn, und niemand kann die Gaben deines Herrn verwehren.

21. Sieh, wie Wir (im Diesseits) einige gegenüber anderen bevorzugen. Doch im Jenseits wird es (noch) höhere Rangstufen und grössere Vorzüge geben.
(Im Jenseits werden die Unterschiede zwischen den Menschen grösser sein als auf Erden, da einige auf den niedrigsten Graden der Hölle sein werden, während andere auf den höchsten Stufen des Paradieses verweilen werden. Doch selbst innerhalb dieser Gruppen werden die Menschen unterschiedliche Ränge haben.)

22. Setze Allah keine andere Gottheit bei, damit du (dereinst) nicht verstossen und gedemütigt wirst.

23. Dein Herr hat verordnet, dass ihr niemanden ausser Ihm anbeten sollt und dass ihr gegenüber den Eltern gütig sein sollt. Wenn einer oder beide Elternteile in deiner Gegenwart ein hohes Alter erreichen, so sei nicht mürrisch zu ihnen und tadle sie nicht, sondern sprich geziemende Worte zu ihnen.

24. Und senke aus Barmherzigkeit den Flügel der Demut über sie und sprich: "Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie (sie sich meiner erbarmten,) als ich klein war."

25. Euer Herr weiss am besten, was in euren Seelen ist, und wenn ihr rechtschaffen seid, dann ist Er gewiss der Allvergebende gegenüber denen, die in Reue umkehren.

26. Und gib dem Verwandten sein Recht sowie dem Bedürftigen und dem Reisenden in Not. Und sei nicht verschwenderisch,
(Mujahid erklärte: "Eine Ausgabe auf Allahs Weg zählt nie als Verschwendung, selbst wenn jemand all sein Vermögen spendet. Wer jedoch auch nur geringfügige Beträge unangemessen ausgibt, wird bereits als Verschwender betrachtet." Qatadah ergänzte: "Verschwendung bedeutet, Geld für sündhafte und unrechtmässige Zwecke zu verwenden.")

27. denn die Verschwender sind die Brüder der Satane; und Satan war seinem Herrn gegenüber undankbar.

28. Und wenn du dich von (den Bedürftigen) abwendest, weil du selbst auf die Barmherzigkeit deines Herrn angewiesen bist, dann sprich zumindest ein freundliches Wort zu ihnen.

29. Und halte deine Hand nicht (geizig) an deinen Hals gebunden, und strecke sie auch nicht vollständig aus, (damit) du (letztendlich) nicht (von den Menschen) getadelt wirst, weil du als Mittelloser dasitzt.

30. Wahrlich, dein Herr erweitert und beschränkt die Versorgung, wem Er will, und Er kennt Seine Diener, denn Er ist der Allkundige, der Allsehende.

31. Und tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Armut. Wir bescheren ihnen und euch (den Lebensunterhalt). Sie zu töten ist wahrlich eine grosse Sünde.

32. Und nähert euch nicht der Unzucht, denn das ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg.

33. Und tötet niemanden, dessen Tötung Allah verboten hat, es sei denn auf rechtmässige Weise. Sollte jemand zu Unrecht getötet werden, so ermächtigen Wir seinem nächsten Verwandten, (gegen den Täter vorzugehen). Er soll jedoch beim Vollzug der Strafe nicht masslos handeln, denn ihm wird durch Allahs Befehl bereits beigestanden.
(seinem nächsten Verwandten: Dem Erben des Ermordeten wird die Befugnis eingeräumt, Vergeltung zu fordern, indem er die Hinrichtung des Schuldigen verlangt. Alternativ kann er das Blutgeld (Diyah) akzeptieren oder dem Täter vergeben, ohne Forderungen zu stellen. Und Vergebung ist stets die beste Wahl.)

34. Und nähert euch dem Eigentum des Waisen(kindes) nur mit der besten (Absicht), bis es seine Reife erreicht. Und haltet eure Verpflichtungen ein, denn nach der (Erfüllung der) Verpflichtungen wird (dereinst) gefragt werden.

35. Und gebt volles Mass, wenn ihr zumesst, und wägt mit gerechter Waage. Das ist besser (für euch) und führt zu einem guten Ausgang.

36. Und folge nicht dem, wovon du kein Wissen hast, denn das Gehör, der Blick und das Herz – über all dies wirst du (dereinst) Rechenschaft ablegen müssen.

37. Und gehe nicht überheblich auf der Erde umher, denn du kannst weder die Erde spalten noch die Berge überragen.

38. All diese schlechten (Verhaltensweisen) sind bei deinem Herrn verhasst.

39. Dies ist ein Teil der Weisheit, die dein Herr dir offenbart. So geselle Allah keine Gottheit bei, damit du (dereinst) nicht als Getadelter und Verstossener in die Hölle geworfen wirst.

40. Soll euer Herr für euch (etwa) Söhne erwählt haben und für Sich selbst Töchter unter den Engeln genommen haben? Wahrlich, ihr sprecht da ein ungeheuerliches Wort.

41. Um (die Menschen) zu ermahnen, legen wir (die Wahrheit) im Koran auf vielfältige Weise dar, doch dies mehrt nur ihren Widerwillen.

42. Sprich: "Wenn es neben Ihm, wie sie behaupten, andere Gottheiten gäbe, dann würden diese versuchen, einen Weg zum Herrn des Thrones zu finden, (um Dessen Position einzunehmen)."

43. Gepriesen und hoch erhaben ist Er über das, was sie Ihm beigesellen.

44. Die sieben Himmel, die Erde und alle, die in ihnen sind, preisen Ihn. Es gibt nichts, was nicht Sein Lob preist, doch ihr versteht ihre (Art der) Lobpreisung nicht. Wahrlich, Er ist der Nachsichtige, der Allvergebende.
(Alle Geschöpfe – von Tieren und Pflanzen über Berge, Himmel, Sonne und Mond bis hin zu den Engeln – lobpreisen Allah auf ihre eigene Weise. Die spezifische Art ihrer Verherrlichung bleibt für den Menschen jedoch unverständlich und nicht wahrnehmbar.)

45. Und wenn du den Koran rezitierst, legen Wir zwischen dich und diejenigen, die nicht an das Jenseits glauben, einen unsichtbaren Schleier.

46. Und Wir legen (auch) Schleier über ihre Herzen, so dass sie ihn nicht verstehen können, und in ihre Ohren legen Wir eine Taubheit (gegenüber der Wahrheit). Und wenn du im Koran deinen Herrn, den Einen, erwähnst, so wenden sie sich voller Abneigung von dir ab.

47. Wir wissen am besten, wie sie zuhören, wenn sie dir zuhören, und (Wir kennen den Inhalt) ihrer geheimen Gespräche, wenn die Ungerechten sagen: "Ihr folgt doch nur einem Mann, der verzaubert wurde."
(wie sie zuhören: Sie kommen nicht zu dir, um Führung zu suchen oder die Wahrheit anzunehmen, sondern sie suchen gezielt nach Möglichkeiten, deine Botschaft zu beanstanden und andere von Allahs Weg abzuhalten.)

48. Sieh nur, womit sie dich vergleichen. Sie gehen dabei derart in die Irre, dass sie niemals den (rechten) Weg finden werden.

49. Und sie sagen: "Wenn wir zu Knochen und Staub verkommen sind, sollen wir dann (wirklich) zu einer neuen Schöpfung auferweckt werden?"

50. Sprich: "(Ja, selbst dann,) wenn ihr Steine oder Eisen wärt,

51. oder irgendeine (andere) Schöpfung, die nach eurer Vorstellung noch schwerer (zu beleben) wäre." Dann werden sie sagen: "Wer wird uns wieder (zu neuem Leben) zurückbringen?" Sprich: "Derjenige, Der euch das erste Mal erschaffen hat." Daraufhin werden sie vor dir ihre Köpfe schütteln und sagen: "Wann wird das geschehen?" Sprich: "Vielleicht steht es nahe bevor.

52. Am Tag, da Er euch (zum Gericht) rufen wird, werdet ihr Ihm mit Seinem Lob antworten, und es wird euch vorkommen, als hättet ihr nur eine kurze Zeit (im Grab) verweilt."

53. Und sag Meinen Dienern, sie sollen (stets) sagen, was am besten ist, denn Satan sät Zwietracht unter ihnen. Wahrlich, Satan ist dem Menschen ein erklärter Feind.

54. Euer Herr kennt euch sehr wohl. Wenn Er will, erbarmt Er Sich eurer, und wenn Er will, bestraft Er euch. Und Wir haben dich nicht als Hüter über sie gesandt.

55. Dein Herr kennt diejenigen am besten, die in den Himmeln und auf der Erde sind. Und wahrlich, Wir haben einige Propheten gegenüber anderen begünstigt; und David haben Wir den Zabur [Psalmen] gegeben.
(In diesem Kontext ist es wichtig zu betonen, dass es allein Allahs Sache ist, welche Propheten Er mit Schriften, besonderen Befugnissen oder einem bleibenden Ruf für die Welten geehrt hat. Als Gläubige sollen wir keine Unterscheidung zwischen den Gesandten Allahs machen, wie es auch in Sure 2:285 erwähnt wird: "Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten." Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen allen.)

56. Sprich: "Ruft diejenigen an, die ihr neben Ihm (als Gottheiten) angebt. Sie haben weder die Macht, ein Unheil von euch zu nehmen, noch können sie (es) abwenden, (wenn es eintreffen soll).

57. Jene, die ihr anruft, suchen selbst die Nähe zu ihrem Herrn, in der Hoffnung auf Seine Barmherzigkeit und aus Furcht vor Seiner Strafe." Wahrlich, die Strafe deines Herrn ist zu fürchten.

58. Und es gibt keine (ungläubige) Stadt, die Wir nicht vor dem Tag der Auferstehung vernichten oder mit strenger Strafe belegen werden. Dies steht im Buch (der Vorsehung) niedergeschrieben.
(mit strenger Strafe belegen: Laut dem Tafsir von Ibn Abbas kann sich dies sowohl auf das Schwert als auch auf Krankheiten beziehen. Interessanter Ansatz: Obwohl die Medizin in der heutigen Zeit erhebliche Fortschritte erzielt hat, gibt es so viele Kranke in der Gesellschaft wie nie zuvor.)

59. Und nichts hinderte Uns daran, (ein herausragendes) Zeichen (nach Mekka) zu senden, ausser dass die (Völker) in der Vergangenheit diese leugneten (und Wir sie daraufhin vernichteten). Und Wir gaben den Thamud das Kamel als offenkundiges Zeichen, doch sie taten ihm Unrecht. Wir senden Zeichen nur, um Ehrfurcht (vor Allah) zu erwecken.
(Nach Allahs Gesetzmässigkeit erhalten diejenigen, die ein Zeichen fordern und es dann leugnen, nachdem es ihnen gezeigt wurde, keinen Aufschub. Hätten die Menschen in Mekka ein bedeutendes Zeichen erhalten, wie sie es gefordert hatten, und es dann geleugnet, wäre ihnen die Vernichtung sicher gewesen. Deshalb sandte Allah kein herausragendes Zeichen nach Mekka, um die Mission des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) vollenden zu können.)

60. Und (erinnere daran,) als Wir zu dir sagten: "Dein Herr umfasst alle Menschen (mit Seiner Macht und Seinem Wissen)." Und die (Himmels)besichtigung, die Wir dich (erfahren) liessen, diente nur als Prüfung für die Menschen, ebenso wie der verfluchte Baum Zaqqum, der im Koran (erwähnt wird). Wir warnen sie, doch dies steigert nur ihre Aufsässigkeit.
(diente nur als Prüfung für die Menschen: Die Erwähnung von Wundern in dieser Welt oder Aspekten des Jenseits verstärkt nur den Unglauben der Ungläubigen, während sie den Glauben der Gläubigen weiter festigt. Es sei auch erwähnt, dass sowohl die Tafsirs von Ibn Abbas und Jalalain als auch authentische Hadithe bestätigen, dass die Nachtreise kein Traum war, sondern ein reales Erlebnis. Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm) hat die sieben Himmel, die sich über dem Firmament der Erde befinden, wirklich durchquert.)

61. Und (erinnere daran,) als Wir zu den Engeln sagten: "Werft euch vor Adam nieder", da warfen sie sich nieder, ausser Iblis. Er sagte: "Soll ich mich (etwa) vor jemandem niederwerfen, den Du aus Ton(erde) erschaffen hast?"

62. Er sagte (weiter): "Was hat dieses (Geschöpf an Vorzügen), dass du es mir überordnest? Wenn du mir bis zum Tag der Auferstehung Aufschub gewährst, werde ich sicherlich seine Nachkommenschaft verführen, ausgenommen einige wenige."

63. Er [Allah] sagte: "Geh fort, und wer von ihnen dir folgt, so wird mit euch allen (dereinst) die Hölle gefüllt werden.

64. Versuche mit deiner Stimme aufzuhetzen, wen von ihnen du kannst; mobilisiere deine Kavallerie und dein Gefolge gegen sie; nimm Anteil an ihrem Besitz und ihren Kindern und mache ihnen Versprechen." Doch Satan macht ihnen nur trügerische Versprechen.

65. – "Über Meine Diener wirst du aber keine Macht haben." Wahrlich, dein Herr genügt als Sachwalter (aller Dinge).

66. Euer Herr ist Derjenige, Der für euch die Schiffe auf dem Meer dahintreibt, auf dass ihr nach etwas von Seiner Huld streben mögt. Wahrlich, Er ist euch gegenüber barmherzig.

67. Und wenn euch auf dem Meer ein Unheil widerfährt, entschwinden euch diejenigen, die ihr ausser Ihm erbittet. Wenn Er euch (aber) daraufhin (sicher) ans Land (zurück)bringt, wendet ihr euch (von Ihm) ab. Der Mensch ist eben sehr undankbar.

68. Fühlt ihr euch denn sicher davor, dass Er euch nicht in einem Teil der Erde versinken lässt oder dass Er nicht einen (Stein)sturm gegen euch entsendet? Dann würdet ihr keinen Beschützer für euch finden.

69. Oder fühlt ihr euch sicher davor, dass Er euch nicht erneut auf das Meer hinausführt und dann einen verheerenden Sturm gegen euch entsendet, um euch wegen eures Unglaubens ertrinken zu lassen? Dann würdet ihr (am Tag des Gerichts) für euch keinen Helfer gegen Uns finden.

70. Wahrlich, Wir haben die Kinder Adams geehrt, sie über Land und Meer getragen und mit guten Dingen versorgt, und sie wurden gegenüber vielen von denen bevorzugt, die Wir erschaffen haben.

71. Am Tag, an dem Wir jeden Menschen mit seinem Schreiber rufen, werden diejenigen, die ihr Buch in ihre rechte Hand erhalten, es gerne lesen, und ihnen wird kein Fädchen Unrecht zugefügt.
(Jede Person hat ihren eigenen Schreiber. Dieser Engel zeichnet die Taten und Worte jedes einzelnen Menschen während seines Lebens auf und dient als Zeuge für das Buch, das jeder Mensch erhalten wird.)

72. Und wer in dieser Welt blind ist, wird auch im Jenseits blind sein und noch weiter vom Weg abirren.
(Dies bedeutet, dass jemand, der auf dieser Welt blind für Allahs Wahrheit ist und den geraden Weg nicht erkennt, auch im Jenseits in einer vollständigen Abirrung verbleiben wird. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor einem solchen Ende.)

73. Die Ungläubigen haben versucht, dich von dem abzubringen, was Wir dir offenbart haben, in der Hoffnung, dass du gegen Uns etwas erfindest; und dann hätten sie dich gewiss zum Freund genommen.

74. Und wenn Wir dich nicht gefestigt hätten, so hättest du dich ihnen beinahe ein wenig zugeneigt.
(Dieser Vers unterstreicht die Notwendigkeit, von Allah gestärkt zu werden. Ein Gläubiger sollte kontinuierlich Allah darum bitten, seinen Glauben zu festigen, und er sollte sich aktiv bemühen, alle verfügbaren Mittel und Massnahmen zu nutzen, um dieses Ziel zu erreichen, so Allah will.)

75. (Wenn du gegen Uns etwas erfunden hättest,) dann hätten Wir dir das Doppelte (an Strafe) im Leben und das Doppelte (an Strafe) im Tod auferlegt; und du hättest keinen Helfer gegen Uns gefunden.

76. Und sie planten, dich zu verängstigen, um dich (endgültig) aus dem Land zu vertreiben. Dann hätten sie (aber) nur noch für eine kurze (Zeit) nach dir verweilt, (denn sie wären Unserem Strafgericht zum Opfer gefallen).

77. Das ist die Gesetzmässigkeit, die Wir mit den (ungläubigen Völkern der) Gesandten vor dir angewandt haben. Und du wirst in Unserer Gesetzmässigkeit (hinsichtlich der Strafe) keine Veränderung finden.

78. Verrichte (nun) das Gebet von der (Abend)dämmerung bis zur Dunkelheit der Nacht, und rezitiere (das Gebet) in der Morgendämmerung, denn die Rezitation in der Morgendämmerung wird (von zusätzlichen Engeln) bezeugt.
(Der letzte Teil des Verses hebt die Bedeutung des Fajr-Gebets hervor, da diese Rezitation von zusätzlichen Engeln (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen allesamt) bezeugt wird.)

79. Und verbringe (freiwillig einen Teil) der Nacht mit einem zusätzlichen Gebet, damit dein Herr dich in ehrenvoller Stellung (ins Paradies) eintreten lässt.

80. Und sprich: "Mein Herr, lass mich in Wahrhaftigkeit (in Medina) eintreten und lass mich in Wahrhaftigkeit (in Medina) hinausgehen und gewähre mir von Dir aus unterstützende Kraft."

81. Und sprich: "Die Wahrheit ist gekommen und das Falsche ist verschwunden, denn das Falsche ist zum Verschwinden bestimmt."
(Dieser Vers erinnert die Gläubigen daran, dass letztendlich die Wahrheit des reinen Monotheismus obsiegen wird, während das Falsche vergänglich und zum Verschwinden bestimmt ist.)

82. Wir senden vom Koran herab, was Heilung und Barmherzigkeit für die Gläubigen enthält. Den Ungerechten aber mehrt es nur den Verlust.
(Der Koran ist in der Urschrift von Allah enthalten, und alles, was Allah herabsendet, dient den Menschen und den Dschinn, sofern sie den Glauben daran verinnerlichen. Die Lektüre des Korans bietet ausserdem Heilung für die Gläubigen.)

83. Und wenn Wir dem Menschen eine Gunst erweisen, wendet er sich ab und zieht sich zurück, (anstatt dankbar zu sein). Und wenn ihm ein Unheil widerfährt, verfällt er (sogleich) in tiefe Verzweiflung.

84. Sprich: "Jeder handelt nach seiner Weise, aber euer Herr weiss am besten, wer den rechten Weg geht."

85. Und sie befragen dich über die Seele. Sprich: "Die Angelegenheit der Seele obliegt meinem Herrn, und euch ist nur wenig Wissen (darüber) gegeben worden."

86. Und wenn Wir wollten, könnten Wir das, was Wir dir offenbart haben, wegnehmen, und du würdest (hierauf) keinen Helfer gegen Uns finden.

87. Doch du wirst (nur) Barmherzigkeit von deinem Herrn vorfinden, denn gross ist Seine Gnade dir gegenüber.

88. Sprich: "Wenn sich die Menschen und die Dschinn zusammentäten, um etwas wie diesen Koran zu erschaffen, würden sie nichts Vergleichbares zustande bringen, selbst wenn sie sich gegenseitig unterstützen würden."
(Diese Aussage betont die Einzigartigkeit und Unnachahmlichkeit des Korans. Er zeichnet sich durch seine Schönheit und die Klarheit der Sprache sowie durch die Tiefe und Weisheit seiner Botschaften aus. Weder Menschen noch Dschinn sind in der Lage, etwas Vergleichbares zu erschaffen.)

89. Und Wir haben für die Menschen in diesem Koran vielfältige Gleichnisse dargelegt; dennoch beharren die meisten von ihnen auf ihrem Unglauben.

90. Und sie sagen: "Wir werden dir nicht glauben, bis du uns eine Quelle aus dem Boden entspringen lässt;

91. oder bis du einen Garten mit Dattelpalmen und Rebstöcken hervorbringst, aus dem Ströme fliessen;

92. oder bis du den Himmel, wie du behauptest, in Stücken auf uns herabfallen lässt; oder bis du uns mit Allah und den Engeln konfrontierst;

93. oder bis du ein prächtiges Haus besitzt oder selbst in den Himmel aufsteigst. Selbst dann werden wir nicht eher an deinen Aufstieg glauben, bis du uns ein Buch (vom Himmel) herabbringst, das wir lesen können." Sprich: "Gepriesen ist mein Herr. Sollte ich denn mehr als ein sterblicher Gesandter sein?"

94. Nichts hielt die Menschen davon ab, zu glauben, als die Rechtleitung zu ihnen kam, ausser dass sie sagten: "Hat Allah (wirklich) einen menschlichen Gesandten entsandt?"

95. Sprich: "Wenn die Engel in Ruhe auf der Erde umhergingen und sich (dauerhaft inmitten der Menschen) niederliessen, so hätten Wir ihnen gewiss einen Engel vom Himmel als Gesandten hinabgesandt."

96. Sprich: "Allah genügt als Zeuge zwischen mir und euch. Wahrlich, Er ist der Allkundige, der Allsehende über Seine Diener.

97. Wen Allah rechtleitet, der ist in Wahrheit rechtgeleitet, und wen Er abirren lässt, für den wirst du niemals einen Helfer anstelle von Ihm finden. Wir werden sie am Tag der Auferstehung versammeln, (und dann werden Wir sie) blind, stumm und taub auf ihren Gesichtern in die Hölle (führen). Sie wird ihre Herberge sein, und wenn immer das Feuer darin nachlässt, werden Wir es schüren.

98. Das wird ihr Lohn sein, weil sie Unsere Zeichen leugnen und sagen: "Wenn Wir zu Knochen und Staub geworden sind, sollen wir dann wirklich als neue Schöpfung auferweckt werden?

99. Erkennen sie denn nicht, dass Allah, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat, (auch) in der Lage ist, ihresgleichen zu erschaffen? Er hat ihnen eine Frist gesetzt, an der kein Zweifel besteht, doch die Ungerechten verwerfen alles ausser dem Unglauben.

100. Sprich: "Wenn ihr über die Schatzkammern der Barmherzigkeit meines Herrn verfügen könntet, würdet ihr sie sicherlich (für euch) zurückhalten, aus Angst, sie könnten sich (durch die Verteilung unter den Menschen) erschöpfen." Der Mensch ist (eben) geizig.

101. Und Wir haben Moses gewiss neun deutliche Zeichen gegeben. Frage die Kinder Israels, wie es damals war, als er zu ihnen kam und Pharao zu ihm sagte: "O Moses, ich denke, dass du einem Zauber verfallen bist."

102. Er [Moses] sagte: "Du weisst sehr wohl, dass diese (Zeichen) kein anderer als der Herr der Himmel und der Erde als klare Beweise herabgesandt hat; und ich bin mir sicher, dass du (als Ungläubiger) dem Untergang geweiht bist." 

103. Da versuchte er sie aus dem Land zu vertreiben, doch Wir liessen ihn [Pharao] und diejenigen, die mit ihm waren, ertrinken.

104. Danach sagten Wir zu den Kindern Israels: "Bewohnt das Land, und wenn die verheissene (Stunde) des Jenseits kommt, werden Wir euch in Scharen zusammenbringen.

105. Und Wir haben ihn [den Koran] in Wahrheit offenbart, und in Wahrheit ist er herabgesandt worden. Und Wir haben dich nur als Überbringer froher Botschaft und als Warner gesandt.
(in Wahrheit ist er herabgesandt worden: Der Koran wurde in seiner reinen Form herabgesandt, was bedeutet, dass er frei von jeglichen Zusätzen oder Veränderungen ist, die nicht der Wahrheit entsprechen.)

106. Und (Wir haben) den Koran in Abschnitten offenbart, damit du ihn den Menschen schrittweise vortragen kannst. Wir haben ihn als (abschliessende) Offenbarung herabgesandt.

107. Sprich: "Glaubt daran oder (glaubt) nicht." Wenn er denen verlesen wird, denen zuvor das Wissen gegeben wurde, werfen sie sich in Anbetung auf ihre Gesichter nieder

108. und sagen: "Gepriesen ist unser Herr. Wahrlich, die Verheissung unseres Herrn wurde erfüllt."
(Dies bezieht sich auf die Verheissung der Tora, in der Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) als letzten Propheten beschrieben und sogar namentlich erwähnt wird. Hohelied 5:10-16, Johannes 16:7, 16:12-13, Jesaja 42:1-4)

109. Und sie fallen weinend auf ihre Kinne nieder, und es mehrt ihre Demut.
(Nach diesem Vers wirft man sich vor Allah nieder.)

110. Sprich: "Ruft Allah oder ruft den Allerbarmer. Wie auch immer ihr Ihn ruft, Ihm gehören die schönsten Namen." Und seid nicht zu laut beim Gebet, und seid auch nicht zu leise, sondern sucht einen Weg dazwischen. 

111. Sprich: "(Alles) Lob gebührt Allah, Der Sich kein Kind genommen hat, keinen Teilhaber in der Herrschaft hat und keinen Beschützer gegen Erniedrigung benötigt." Daher preise Seine Grösse mit Nachdruck.

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