Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1. Alif, Lâm, Mîm.
(Im Titel bezieht sich "Imran" auf den Namen des Vaters von Maria (Allahs Segen und Frieden seien auf ihr) und damit auf ihre Familie. Hier wird somit der Genitiv verwendet, um die Zugehörigkeit oder Abstammung anzuzeigen.)
2. Allah, es gibt keine Gottheit ausser Ihm, dem Lebendigen, dem Selbstbeständigen.
3. Er liess auf dich das Buch mit der Wahrheit herabkommen, als Bestätigung dessen, was vorher war. Die Tora und das Evangelium
4. hatte Er schon einst als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt. Und Er liess (auch) die Unterscheidung herabkommen. Diejenigen, die Allahs Zeichen leugnen, haben (dereinst) eine schwere Strafe zu erwarten, denn Allah ist der Allmächtige, der Ahnder.
5. Wahrlich, Allah entgeht nichts, was auf der Erde und im Himmel ist.
6. Er ist Derjenige, Der euch im Mutterleib formt, wie Er will. Es gibt keine Gottheit ausser Ihm, dem Allmächtigen, dem Allweisen.
7. (Und) Er ist Derjenige, Der das Buch auf dich herabgesandt hat. Darin sind eindeutige Verse, die den Kern des Buches bilden, und andere, die verschieden gedeutet werden können. Diejenigen, in deren Herzen Abweichung ist, folgen dem, was mehrdeutig ist, im Streben nach Zwietracht und eigener Auslegung, wobei Allah allein die (korrekte) Bedeutung kennt. Diejenigen (jedoch), die (fest) im Wissen verankert sind, sagen: "Wir glauben (uneingeschränkt) daran. Alles ist von unserem Herrn." Aber nur die Verständigen erinnern sich (daran).
8. "Unser Herr, lass unsere Herzen nicht abkehren, nachdem Du uns rechtgeleitet hast, und schenke uns (etwas) von Deiner Barmherzigkeit, denn Du bist der unablässig Schenkende.
9. Unser Herr, Du wirst die Menschen an einem Tag versammeln, an dem kein Zweifel besteht, und Allah bricht niemals Sein Versprechen."
10. Denjenigen, die ungläubig sind, wird (am Tag des Gerichts) weder ihr Reichtum noch ihre Kinder vor Allah helfen. Sie sind es, die zum Brennstoff des Feuers (verkommen) werden,
11. wie auch die Anhänger Pharaos und die Ungläubigen der früheren (Generationen). Sie bezichtigten Unsere Zeichen der Lüge, und da ergriff sie Allah wegen ihrer Sünde (des Unglaubens); und Allah ist streng im Bestrafen.
12. Sag zu denen, die ungläubig sind: "Bald werdet ihr überwältigt und in der Hölle versammelt werden; und dies ist ein schlimmer Aufenthaltsort."
13. Ihr hattet (bereits) ein Zeichen mit den zwei Scharen, die aufeinandertrafen: Die eine kämpfte auf Allahs Weg und die andere bestand aus Ungläubigen, die sie dem Augenschein nach für doppelt so zahlreich hielten. Doch Allah verhilft zum Sieg, wem Er will. Darin liegt wahrlich eine Lehre für die Verständigen.
14. Den Menschen wurde die Liebe zu den Dingen ausgeschmückt, die sie sich wünschen: Frauen, Kinder, Schätze aus Gold und Silber, prächtige Pferde, Vieh und Felder. All dies ist (lediglich) ein (trügerischer) Genuss für das gegenwärtige Leben, während bei Allah die beste Heimkehr ist.
15. Sprich: "Soll ich euch Besseres als (all) dies mitteilen? Für die Frommen wird es bei ihrem Herrn Gärten geben, durchzogen von Bächen, in denen sie ewig verweilen werden; und sie werden reine Ehepartner haben und Allahs Wohlgefallen." Allah durschaut Seine Diener sehr wohl,
16. die sagen: "Unser Herr, wir verinnerlichen den Glauben (an Dich). Darum vergib uns unsere Sünden und bewahre uns vor der Strafe des Feuers."
17. Das sind die Standhaften, die Wahrhaftigen, die demütig Ergebenen, die (Almosen) Gebenden und die im letzten Teil der Nacht um Vergebung Bittenden.
18. Allah bezeugt, und (mit Ihm) die Engel und die Wissenden, dass es keine Gottheit gibt ausser Ihm, dem Wahrer der Gerechtigkeit. Es gibt keine Gottheit ausser Ihm, dem Allmächtigen, dem Allweisen.
19. Wahrlich, die (einzig anerkannte) Religion bei Allah ist der Islam. Und diejenigen, denen (zuvor) die Schrift gegeben wurde, wurden erst aus Missgunst untereinander uneins, nachdem das Wissen zu ihnen gekommen war. Wer jedoch Allahs Zeichen leugnet, (findet in) Allah einen schnellen Abrechner.
20. Und wenn sie mit dir über Allahs (Einheit) streiten wollen, dann sage: "Ich habe mich Allah (allein) ergeben, und (ebenso) diejenigen, die meinem (Glaubensweg) folgen." Und sprich zu denen, denen die Schrift gegeben wurde, und zu den Schriftunkundigen: "Wollt ihr euch (auch) ergeben?" Wenn sie sich (daraufhin) Allah ergeben, sind sie rechtgeleitet. Doch wenn sie sich abwenden, so liegt deine Pflicht nur in der Übermittlung (der Botschaft).
21. Diejenigen, die Allahs Zeichen leugnen, töten die Propheten ohne Recht, und sie töten jene unter den Menschen, die zur Gerechtigkeit ermahnen. Verkünde ihnen daher eine schmerzhafte Strafe.
(töten die Propheten ohne Recht:
Auch der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) war Ziel von Tötungsabsichten, während der Koran offenbart wurde.)
22. Sie sind es, deren Werke nichtig sind in dieser Welt und im Jenseits; und sie werden (dereinst) keine Helfer haben.
23. Hast du nicht jene gesehen, die einen Teil der Schrift erhalten haben? (Nun) werden sie zum (letzten) Buch Allahs aufgerufen, damit es zwischen ihnen richte. Doch ein (Gross)teil von ihnen kehrt daraufhin den Rücken und wendet sich ab.
(damit es zwischen ihnen richte:
in ihrem Streit über die Einzigkeit und Allmacht Allahs, Der ohne jeglichen Teilhaber herrscht.
kehrt daraufhin den Rücken und wendet sich ab: Sie wenden ihre Körper ab und entfernen sich mit ihren Herzen von der Wahrheit.)
24. Dies (ist so), weil sie sagen: "Das Feuer wird uns, (wenn überhaupt,) nur für eine begrenzte Anzahl von Tagen berühren." Die Lügen, die sie sich ausdenken, täuschen sie in ihrer Religion.
25. Wie wird es ihnen ergehen, wenn Wir sie an einem Tag versammeln, an dem kein Zweifel besteht, und jeder Seele das vergolten wird, was sie (einst) erworben hat? Und dabei wird keine (Seele) Ungerechtigkeit erleiden.
(Jede Seele wird entsprechend ihrer Taten belohnt oder bestraft werden. Es wird keine Ungerechtigkeit geben, denn Allah ist der Allweise, und Seine Entscheidungen gründen auf absoluter Gerechtigkeit. Die Bewohner der Hölle werden daher kein ungerechtfertigtes Leid erfahren.)
26. Sprich: "O Allah, Meister der Herrschaft. Du gibst die Autorität, wem Du willst, und Du nimmst die Autorität, wem Du willst. Und Du ehrst, wen Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In Deiner Hand ist das Gute, und Du bist der Fähige, (Der alles bestimmt und verordnet).
27. Du lässt die Nacht in den Tag eindringen, und Du lässt den Tag in die Nacht eindringen. Und Du bringst das Lebendige aus dem Toten hervor, und Du bringst das Tote aus dem Lebendigen hervor. Und Du bescherst, wem Du willst, ohne berechnen (zu müssen)."
28. Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige anstelle von Gläubigen zu Verbündeten nehmen. Wer dies tut, der widerspricht (der Religion) Allah(s), es sei denn, er wolle sich damit vor ihnen schützen. Allah warnt euch vor Ihm, und zu Allah ist aller Ausgang.
29. Sprich: "Ob ihr verbergt, was in euren Herzen ist, oder ob ihr es offenlegt, Allah weiss es; (und) Er weiss, was in den Himmeln und auf der Erde ist, denn Allah ist der Fähige."
30. Am Tag, da jede Seele mit dem konfrontiert wird, was sie an Gutem und Schlechtem getan hat, wird sie sich wünschen, dass eine grosse Distanz zwischen ihr und ihren schlechten (Taten) liegt. Allah warnt euch vor Ihm, doch Allah ist (auch) der Nachsichtige gegenüber Seinen Dienern.
31. Sprich: "Wenn ihr Allah (wirklich) liebt, dann befolgt (meine Botschaft); Allah wird euch (auch) lieben und euch eure Verfehlungen vergeben, denn Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige."
32. Sprich: "Gehorcht Allah und dem Gesandten." Doch wenn sie sich abwenden, so (wisse, dass) Allah die Ungläubigen nicht liebt.
33. Allah erwählte (seinerzeit) Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie 'Imrans vor allen (anderen) Welten(bewohnern).
34. Sie waren als Nachkommen (im Bereich des Glaubens) die einen von den anderen. Und Allah ist der Allhörende, der Allwissende.
(Diese Verse verdeutlichen, dass die genannten Familien – obwohl sie zu unterschiedlichen Zeiten lebten – als ergebene Diener [Muslime] an Allah eine kontinuierliche Glaubensabfolge teilten.)
35. Und (erinnere daran,) als die Frau 'Imrans sagte: "Mein Herr, ich gelobe Dir, was ich in meinem (Mutter)leib trage. Es soll Dir (und Deinem Dienst) geweiht sein, also nimm (es) von mir an. Wahrlich, Du bist der Allhörende, der Allwissende."
36. Als sie (das Kind) geboren hatte, sagte sie: "Mein Herr, ich habe ein Mädchen (zur Welt) gebracht – Allah wusste sehr wohl, was sie zur Welt gebracht hatte; und das Männliche ist nicht wie das Weibliche –, und ich habe sie Maria genannt. Ich möchte, dass sie und ihre Nachkommen bei Dir Zuflucht finden vor dem verbannten Satan."
37. Da wandte Sich ihr Herr (Maria) gnädig zu und liess sie unter der Obhut von Zacharias auf bestmögliche Weise heranwachsen. Jedes Mal, wenn Zacharias zu ihr in die Gebetsstätte (des Hauses) eintrat, fand er bei ihr Nahrung vor. Er sagte: "Maria, woher hast du das?" Sie sagte: "Es kommt von Allah. Allah versorgt, wen Er will, ohne berechnen (zu müssen)."
38. Da betete Zacharias zu seinem Herrn und sagte: "Mein Herr, schenke mir eine gute Nachkommenschaft, (die Dir gefällig ist). Du bist Derjenige, Der die Bitten erhört."
39. Als er in der Gebetsstätte (des Hauses) stand, riefen ihm die Engel zu: "Allah verheisst dir (die Geburt) von Yahya, der das Wort Allahs verkünden wird. Er wird ein (Religions)führer [Imam], ein keuscher Mann und ein Prophet unter den Rechtschaffenen sein.
40. Er sagte: "Mein Herr, wie soll ich einen Sohn bekommen, wo mich bereits das (hohe) Alter erreicht hat und meine Frau unfruchtbar ist?" (Ein Engel) sagte: "So (wird es sein). Allah tut, was Er will."
41. Er sagte: "Mein Herr, gib mir ein Zeichen." – "Dein Zeichen sei, dass du mit den Menschen drei Tage lang nicht sprechen kannst, es sei denn durch Gesten. Und gedenke häufig deines Herrn und lobpreise Ihn am Abend und am Morgen."
42. Und (erinnere daran,) als die Engel sagten:
"O Maria, Allah hat dich auserwählt und geläutert, und Er hat dich vor allen (anderen) Frauen in den Welten bevorzugt.
43. O Maria, sei deinem Herrn ergeben, werfe dich nieder und verbeuge dich mit denen, die sich verbeugen."
44. Dies sind Berichte über das Verborgene, die Wir dir offenbaren. Du warst nicht bei ihnen, als sie ihre Los(stäb)e warfen, (um zu bestimmen,) wer von ihnen Maria betreuen sollte, und du warst nicht bei ihnen, als sie miteinander (über diese Angelegenheit) stritten.
45. Und (erinnere daran,) als die Engel sagten: "O Maria, Allah verkündet dir eine frohe Botschaft durch ein Wort von Ihm: Sein Name wird Jesus, der Messias, Sohn der Maria, sein. Er wird sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits angesehen sein und zu jenen gehören, die Allah nahestehen.
46. In der Wiege wird er zu den Menschen sprechen, und im Mannesalter wird er zu den Rechtschaffenen zählen."
47. Sie sagte: "Mein Herr, wie sollte ich ein Kind bekommen, wo mich kein Mann (je) berührt hat?" (Der Engel) sagte: "So (wird es sein). Allah erschafft, was Er will. Wenn Er etwas bestimmt, sagt Er nur "Sei", und es ist.
48. Und Er wird ihn die Schrift(en der früheren Propheten), die Weisheit, die Tora und das Evangelium lehren.
49. Er wird ein Gesandter für die Kinder Israels sein (und zu ihnen sagen:) "Ich komme zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn. Seht, aus Ton(erde) forme ich die Gestalt eines Vogels, und wenn ich hineinhauche, wird er mit Allahs Erlaubnis zu einem (leibhaften) Vogel; und ich heile den Blindgeborenen und den Aussätzigen und erwecke die Toten zum Leben mit Allahs Erlaubnis; und ich verkünde euch, was ihr essen und in euren Häusern aufbewahren (dürft). Darin liegt wahrlich ein Zeichen für euch, wenn ihr (wahre) Gläubige seid.
50. Und (ich bin gekommen,) um die Tora zu bestätigen, die vor mir war, und um euch einen Teil von dem zu erlauben, was euch verboten war. Ich bin (nunmehr) mit einem Zeichen von eurem Herrn zu euch gekommen, also fürchtet Allah und gehorcht mir.
51. Wahrlich, Allah ist mein Herr und euer Herr, also dient Ihm. Das ist ein gerader Weg."
52. Als Jesus ihren Unglauben wahrnahm, sagte er: "Wer sind meine Helfer auf Allahs Weg?" Die Jünger sagten: "Wir sind Allahs Helfer. Wir glauben an Allah, also bezeuge, dass wir Ergebene [Muslimûn] sind.
53. Unser Herr, wir glauben an das, was Du (als Offenbarung) herabgesandt hast, und wir folgen dem (Weg des) Gesandten; darum zähle uns zu den Bezeugenden (der Wahrheit)."
54. (Daraufhin) schmiedeten sie [die Ungläubigen] Ränke (gegen die Gläubigen), doch Allah schmiedete (ebenfalls) Ränke (gegen sie). Und Allah ist der beste Ränkeschmied.
55. Und (erinnere daran,) als Allah sagte: "O Jesus, Ich werde dich (nun) abberufen, zu Mir (in die Himmel) erheben und dich von den Ungläubigen befreien. Und diejenigen, die deinem Ruf (der Einheit und Allmacht Allahs) folgen, werde Ich bis zum Tag der Auferstehung über die Ungläubigen stellen. Dann werdet ihr (alle) zu Mir zurückgebracht, damit Ich über das richte, worüber ihr uneins wart.
56. (Und) was diejenigen betrifft, die ungläubig sind, so werde Ich sie im Diesseits und im Jenseits mit schwerer Strafe heimsuchen, und sie werden keine Helfer haben.
57. Was (jedoch) diejenigen betrifft, die gläubig sind und rechtschaffene Werke verrichten, so werde Ich ihnen (dereinst) ihren vollen Lohn geben." Und Allah liebt die Ungerechten nicht.
58. Dies ist, was Wir dir von den Zeichen und der weisen Ermahnung verlesen.
59. Das Gleichnis (bezüglich) Jesus ist bei Allah wie das von Adam, den Er aus Erde erschuf und zu dem Er (für dessen Erschaffung) sagte: "Sei", und er war.
(Wenn Christen Jesus (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) aufgrund seiner Erschaffung als Gottheit betrachten, dann müsste nach dieser Logik auch Adam (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) als Gottheit angesehen werden. Adams Erschaffung war sogar noch bemerkenswerter, da er direkt durch Allah und ohne menschliches Zutun erschaffen wurde. Wie alle Gesandten, war auch Jesus (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) lediglich ein Gesandter unter den Gesandten Allahs und eine Schöpfung unter den Schöpfungen Allahs.)
60. Dies ist die Wahrheit von deinem Herrn; sei also nicht unter denen, die (daran) zweifeln.
61. Wenn nun jemand mit dir (über den Koran und die untrennbare Einheit Allahs) streiten will, nachdem dir das Wissen zuteilgeworden ist, dann sprich: "Kommt, und lasst uns unsere Kinder und eure Kinder, unsere Frauen und eure Frauen, sowie uns selbst und euch selbst zusammenrufen. Dann wollen wir inständig bitten, dass Allah Seinen Fluch auf die Lügner herabsenden möge."
62. Dies ist gewiss der wahre Bericht. Es gibt keine Gottheit ausser Allah. Wahrlich, Allah ist der Allmächtige, der Allweise.
63. Und wenn sie sich abwenden, so ist Allah der Allwissende über die Verderbenden.
64. Sprich: "O Leute der Schrift, kommt zu einem gemeinsamen Wort zwischen uns und euch, auf dass wir niemanden neben Allah anbeten, Ihm nichts beigesellen, und uns nicht gegenseitig zu Herren neben Allah machen." Wenn sie sich jedoch abwenden, dann sprecht: "Seid Zeugen, dass wir uns (Allah allein) ergeben haben."
65. O Leute der Schrift, warum streitet ihr über Abraham, wo doch die Tora und das Evangelium erst nach ihm herabgesandt worden sind? Habt ihr denn keinen (verständigen) Verstand?
66. Ihr habt bereits über das gestritten, worüber ihr (an sich) Wissen habt. Wieso streitet ihr nun (auch) über das, worüber ihr kein Wissen habt? Allah weiss, ihr aber wisst nicht.
67. Abraham war weder Jude noch Christ, sondern er war ein Hanif-Muslim; und er war nicht einer der Polytheisten.
(Das Wort "Hanif" bezeichnet eine Person, die sich von polytheistischen Glaubensrichtungen lossagt und sich dem reinen Monotheismus zuwendet. Es symbolisiert die vollständige Hingabe und Unterwerfung an den einzigen Schöpfer. Diese tiefgreifende Bedeutung spiegelt sich auch in der Shahada wider.)
68. Wahrlich, die Menschen, die Abraham am nächsten stehen, sind jene, die ihm (seinerzeit) folgten, sowie dieser Prophet [Muhammad] und die Gläubigen, (die seinem Glaubensweg folgen). Und Allah ist der nahe Helfer der Gläubigen.
69. Eine Gruppe von den Leuten der Schrift wünschte sich, sie könnte euch in die Irre führen, doch sie führen nur sich selbst in die Irre und merken es nicht.
70. O Leute der Schrift, weshalb leugnet ihr die Verse Allahs, wo ihr diese (doch) selbst bezeugt?
71. O Leute der Schrift, weshalb vermengt ihr die Wahrheit mit dem Falschen, wo ihr diese (doch) kennt?
72. Eine Gruppe von den Leuten der Schrift sagt: "Bei Tagesanbruch (gebt vor) an das zu glauben, was den Gläubigen (als Offenbarung) herabgesandt wurde, und leugnet es am Ende des Tages, auf dass sie umkehren mögen.
73. Und glaubt nur denen, die eurer Religion folgen." Sprich: "Die einzig (wahre) Rechtleitung ist Allahs Rechtleitung." (Die Leute der Schrift sagen auch:) "Damit sie keine Argumente gegen euch vor eurem Herrn haben, (dürft ihr nicht anerkennen,) dass anderen gegeben wird, was euch gegeben wurde." Sprich: "Wahrlich, die Huld liegt allein in Allahs Hand. Er gewährt sie, wem Er will, und Allah ist der Allumfassende, der Allwissende.
74. Er zeichnet mit Seiner Barmherzigkeit aus, wen Er will, und Allah ist der Besitzer der unermesslichen Gunst."
75. Und unter den Leuten der Schrift gibt es welche, die, wenn du ihnen einen grossen Betrag anvertraust, dir diesen zurückgeben. Doch es gibt auch welche, die, wenn du ihnen (nur) einen Dinar anvertraust, ihn dir nur dann zurückgeben, wenn du ihnen dauernd zusetzt. Dies (ist so), weil sie sagen: "Wir haben keine Verpflichtung gegenüber den Unbelesenen." Und so verbreiten sie Lügen über Allah, wo sie es (doch) wissen.
76. Aber nein, (die Gläubigen) müssen ihre Eide einhalten und (Allah) fürchten. Und Allah liebt die Frommen.
77. Diejenigen, die ihren Bund mit Allah und ihre Eide für den verächtlichen Preis (des Diesseits) verkaufen, werden im Jenseits keinen Anteil haben. Am Tag der Auferstehung wird Allah weder mit ihnen sprechen, noch wird Er sie ansehen, noch wird Er (ihre Seelen) reinigen; für sie wird es eine schmerzhafte Strafe geben.
78. Und unter ihnen gibt es einige, die mit ihren Zungen die Schrift verdrehen, damit ihr denkt, dies gehöre zur Schrift, obwohl es nicht zur Schrift gehört. Sie sagen: "Dies ist von Allah", obwohl es nicht von Allah stammt, und (so) erfinden sie Lügen über Allah.
79. Es steht keinem Menschen zu, von Allah die Schrift, die Unterscheidung und das Prophetentum zu erhalten, um dann den Menschen zu sagen: "Verehrt mich neben Allah." Vielmehr (wird er sagen): "Seid Gelehrte (im Bereich der Religion,) indem ihr (diese) studiert und das, was ihr von der Schrift gelernt habt, (anderen) unterrichtet."
80. Und Er trägt euch (auch) nicht auf, dass ihr euch die Engel und die Propheten zu Herren nehmt. Sollte Er euch (etwa) den Unglauben gebieten, nachdem ihr Ergebene [Muslimûn] geworden seid?
81. Und (erinnere daran,) als Allah die Verpflichtung der Propheten entgegennahm: "Jedes Mal, wenn Ich euch ein Buch und die Weisheit gebe, und dann zu euch ein (weiterer) Gesandter kommt, der das bestätigt, was euch bereits gegeben wurde, so sollt ihr ihm glauben und ihn unterstützen. Seid ihr damit einverstanden und nehmt ihr das von Mir Auferlegte an?" Sie sagten: "(Ja,) wir erkennen es an." Allah sagte: "Dann seid Zeugen, und Ich bin mit euch unter den Zeugen."
(Die Bedeutung der Befolgung der Anweisungen des letzten Propheten, wird in allen Offenbarungsschriften Allahs hervorgehoben. Im Koran wird diese Verpflichtung insbesondere in den Versen 2:87 und 2:143 explizit gemacht. Zudem findet sich diese Verpflichtung auch in der Tora und im Evangelium. Daher sind Juden wie auch Christen dazu aufgefordert, der letzten Offenbarung Allahs zu folgen und den Weisungen des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) nachzukommen.)
82. Und wer sich danach abwendet, das sind die Abwegigen.
(Der Begriff 'fâsiq' bezieht sich auf Personen, die bewusst von der Wahrheit abweichen.)
83. Begehren sie denn etwas anderes als Allahs Religion, wo sich Ihm doch alles freiwillig oder widerwillig ergibt, was in den Himmeln und auf der Erde ist? Und zu Ihm werden sie (dereinst alle) zurückkehren.
(wo sich Ihm doch alles freiwillig oder widerwillig ergibt: Der Gläubige zeigt seine Ergebenheit in allem, was ihn betrifft. Aber auch der Ungläubige ist Allah unbewusst und widerwillig ergeben, denn niemand kann sich Allahs Bestimmungen entziehen.)
84. Sprich: "Wir glauben an Allah und an das, was auf uns herabgesandt wurde, sowie an das, was (zuvor) auf Abraham, Ismaël, Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) herabgesandt wurde, und an das, was Moses, Jesus und den (anderen) Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm (allein) sind wir ergeben."
85. Wenn jemand eine andere Religion als den Islam begehrt, so wird sie nicht (von Allah) angenommen; und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.
86. Wie(so) sollte Allah (jene) Leute rechtleiten, die ungläubig wurden, nachdem sie gläubig waren, die Wahrhaftigkeit des Gesandten bezeugt hatten und die klaren Beweise zu ihnen gekommen waren? Allah leitet die ungerechten Leute nicht.
87. Der Lohn für jene wird sein, dass auf ihnen der Fluch Allahs, der Engel und aller Menschen lasten wird.
88. Sie werden ewig darin [in der Hölle] verweilen, ohne dass ihnen die Strafe erleichtert oder Aufschub gewährt wird.
89. Ausgenommen davon sind diejenigen, die (im diesseitigen Leben) in Reue umkehren und sich bessern, denn Allah ist wahrlich der Allvergebende, der Barmherzige.
90. Diejenigen (jedoch), die ungläubig werden, nachdem sie gläubig waren, und dann im Unglauben verharren, deren Reue wird (am Tag des Gerichts) nie angenommen werden. Das sind die Fehlgehenden.
91. Wahrlich, diejenigen, die ungläubig werden und als Ungläubige sterben, werden niemals eine Wiedergutmachung geltend machen können, selbst wenn sie sich mit der (ganzen) Erde voll Gold loskaufen wollten. Für sie ist eine schmerzhafte Strafe bestimmt, und sie werden (am Tag des Gerichts) keine Helfer haben.
92. Ihr könnt die (wahre) Frömmigkeit nur erlangen, wenn ihr von dem spendet, was ihr liebt. Und was immer ihr spendet, so ist Allah der Allwissende darüber.
(Die wahre Frömmigkeit zeigt sich darin, dass wir bereit sind, von allem zu geben, was uns lieb ist, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen. Diese Hingabe beschränkt sich nicht nur auf unseren Besitz, sondern erstreckt sich auch auf unsere eigene Person oder die Zeit, die wir im Gedenken an Allah widmen.)
93. Bevor die Tora herabgesandt wurde, waren alle Speisen für die Kinder Israels erlaubt, ausser denen, die sich Israel selbst verboten hatte. Sprich: "Bringt (doch) die Tora herbei und verlest sie, wenn ihr wahrhaftig seid."
94. Wer also nach alledem (weiterhin) Lügen gegen Allah erfindet, das sind die Ungerechten.
95. Sprich: "Allah offenbart die Wahrheit. Folgt also der Religion Abrahams, des Hanifen, der nicht zu den Polytheisten gehörte.
96. Wahrlich, das erste Haus, das für die Menschen (zum Dienst an Allah) errichtet wurde, war das in Bakka [Mekka], ein gesegneter (Ort) und eine Führung für die Welten.
97. In ihm befinden sich klare Zeichen; (es war) der Standort Abrahams, und wer ihn betritt, befindet sich in Sicherheit. Für die Menschen, die den Weg zum Haus auf sich nehmen können, ist die Pilgerfahrt eine Pflicht gegenüber Allah. Wer (jedoch) im Unglauben (verharrt, muss wissen,) dass Allah der Unabhängige gegenüber den Welten ist.
98. Sprich: "O Leute der Schrift, warum leugnet ihr die Verse Allahs, wo Allah doch Zeuge eures Tuns ist?"
99. Sprich: "O Leute der Schrift, warum wendet ihr die Gläubigen von Allahs Weg ab und versucht, diesen krumm zu machen, wo ihr doch selbst bezeugen könnt, dass (der Koran) die Wahrheit ist?" Und Allah ist dessen nicht unachtsam, was ihr tut.
100. O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr einem Teil der Leute der Schrift gehorcht, werden sie euch (wieder) zu Ungläubigen machen, nachdem ihr gläubig wart.
101. Wie könntet ihr (wieder) ungläubig werden (wollen), wo euch doch die Verse Allahs verlesen werden und Sein Gesandter unter euch ist? Wahrlich, wer an Allah festhält, wird auf den geraden Weg geführt.
102. O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah in wahrhaftiger Furcht und sterbt nicht anders als Ergebene [Muslimûn].
103. Haltet also allesamt am Seil Allahs fest und spaltet euch nicht. Gedenkt der Gnade Allahs an euch, als ihr einst Feinde wart und Er eure Herzen versöhnte, so dass ihr durch Seine Gnade zu Brüdern wurdet. Ihr standet am Rande eines Feuerabgrunds, und Er rettete euch davor. So macht Allah euch Seine Zeichen klar, auf dass ihr rechtgeleitet werden mögt.
104. Ihr sollt eine Gemeinschaft sein, die zum Guten aufruft, das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet. Das sind diejenigen, denen es wohl ergeht.
105. Und seid nicht wie diejenigen, die sich gespalten haben und uneins wurden, nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen waren. Für jene ist eine schmerzhafte Strafe bestimmt.
106. Am Tag, an dem einige Gesichter sich erhellen und andere sich verfinstern werden, wird zu jenen, deren Gesichter verfinstert sein werden, (gesagt): "Wieso seid ihr ungläubig geworden, nachdem ihr gläubig wart? Kostet nun die Strafe, weil ihr den Glauben geleugnet habt."
107. Und was diejenigen betrifft, deren Gesichter erhellt sein werden, so werden sie in Allahs Gnade eingehen und ewig darin verweilen.
108. Dies sind die Verse Allahs, die Wir dir in Wahrheit offenbaren. Und Allah will kein Unrecht für die Welten, (wie es einige aus Iblis' Gefolgschaft behaupten.)
109. Allah gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, und zu Ihm werden alle Angelegenheiten zurückgebracht.
110. Ihr (Gläubigen) seid die beste Gemeinschaft, die (je) unter den Menschen hervorgebracht wurde. Ihr gebietet das Rechte, verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. Wenn die Leute der Schrift (ebenfalls an diese Verse) glauben würden, so wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es (zwar) Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler.
111. Wenn sie euch schaden wollen, werden sie dies, (so Allah will,) nur in geringfügigem Masse tun können. Und wenn sie gegen euch kämpfen, werden sie euch (letztlich) den Rücken kehren, und dann wird ihnen keine Hilfe zuteilwerden.
(Es ist allein Allah, Der bestimmt und verordnet, was geschehen kann.)
112. Wo immer sie sich befinden, sind sie von Erniedrigung getroffen, ausser wenn sie Schutz durch Allah finden oder einen (Friedens)pakt mit den Menschen geschlossen haben. Sie haben Allahs Zorn auf sich gezogen, und ihnen wird (dereinst) eine schmerzhafte Strafe auferlegt. Dies (wird ihnen geschehen,) weil sie die Zeichen Allahs leugnen, die Propheten unrechtmässig töten, und weil sie ungehorsam sind und (Allahs Grenzen) überschreiten.
113. Sie sind jedoch nicht (alle) gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es (auch) eine aufrechte Gemeinschaft, die während der Nacht die Verse Allahs verliest und sich (im Gebet) niederwirft.
114. Sie glauben an Allah und an den Jüngsten Tag, sie gebieten das Rechte, verbieten das Verwerfliche und eifern in guten Werken. Diese gehören (auch) zu den Rechtschaffenen.
(Sie glauben an Allah:
Sie bekennen sich zu allen Schriften und Propheten, denen Allahs Segen und Frieden zuteilwurde.
sie gebieten das Rechte und verbieten das Verwerfliche:
Sie urteilen entsprechend der Sunna des letzten Propheten, Allahs Segen und Frieden seien auf ihm.)
115. Was sie an Gutem tun, wird ihnen (dereinst) nicht abgesprochen werden; und Allah kennt die Frommen.
116. Und was jene anbelangt, die nicht glauben, weder ihr Besitz noch ihre Kinder werden sie (am Tag des Gerichts) vor der Strafe Allahs bewahren. Das sind die Gefährten des Feuers, in dem sie ewig verweilen werden.
117. Das Gleichnis dessen, was sie im diesseitigen Leben spenden, ist das eines eisigen Windes, der die Ernte eines Volkes zerstört, das sich selbst Unrecht getan hat. Und es ist nicht Allah, der ihnen Unrecht zufügt, sondern sie sind es, die sich selbst Unrecht zufügen.
(Ohne die Absicht, Allahs Willen zu erfüllen, sind selbst scheinbar gute Taten wertlos. Das Leugnen Allahs macht die Taten der Ungläubigen zunichte, wie ein Sturm eine Ernte vernichtet.)
118. O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch keine Vertrauten ausserhalb eurer (Glaubensgemeinschaft). Die Ungläubigen scheuen sich nicht, euch Belastungen aufzubürden. Sie wünschen sich, dass ihr in Bedrängnis geratet. Sie haben bereits ihren Hass durch Worte zum Ausdruck gebracht, doch was sie in ihren Herzen verbergen, ist (noch) schlimmer. Wir machen für euch die Zeichen klar, auf dass ihr begreifen mögt.
119. Ihr (Gläubigen) liebt sie, doch sie lieben euch nicht, obschon ihr an die gesamte Schrift (Allahs) glaubt. Wenn sie euch begegnen, sagen sie: "Wir glauben (auch)." Aber wenn sie unter sich sind, beissen sie sich aus Wut über euch in die Fingerspitzen. Sprich: "Sterbt (doch) in eurer Wut." Wahrlich, Allah ist der Allwissende über den Inhalt der Herzen.
120. Wenn euch Gutes widerfährt, ärgert es sie, und wenn euch ein Übel trifft, freuen sie sich darüber. Aber wenn ihr standhaft und fromm bleibt, wird ihre List euch nicht schaden. Und Allah ist der Erfasser ihres Tuns.
121. Und (erinnere daran,) als du [Muhammad] von deinen Angehörigen frühmorgens weggingst, um die Gläubigen in ihren Kampfstellungen zu positionieren; und Allah ist der Allhörende, der Allwissende.
122. Damals hätten zwei Gruppen unter euch beinahe aufgegeben, wo doch Allah ihr Beschützer war – auf Allah sollen die Gläubigen ihr Vertrauen setzen –,
123. und Allah euch (doch bereits) bei (der Schlacht von) Badr zum Sieg verholfen hatte, als ihr (zahlenmässig) unterlegen wart. Darum fürchtet Allah und seid (Ihm) dankbar.
124. Als du zu den Gläubigen sagtest: "Genügt es euch denn nicht, dass euer Herr euch mit dreitausend herabgesandten Engeln beisteht?
125. Wahrlich, wenn ihr ausdauernd und fromm seid, und sie [die Feinde] unverzüglich gegen euch vorrücken, so wird euch euer Herr (sogar) mit fünftausend gekennzeichneten Engeln beistehen."
126. Allah hat dies nur getan, um euch damit eine frohe Botschaft zu geben und eure Herzen zu beruhigen. Der Sieg kommt allein von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen.
127. (Und Er hat euch geholfen,) um einen Teil der Ungläubigen zu vernichten, sie (durch die Niederlage) zu erniedrigen und damit sie (in ihren falschen Hoffnungen auf Erfolg) enttäuscht zurückkehren.
(Durch den Sieg aus aussichtsloser Lage beweist Allah Seine Allmacht und setzt Sein Wort über alle anderen. Dies ist sowohl ein Zeichen für die Gläubigen als auch für die Ungläubigen, die dadurch zum Glauben aufgerufen werden.)
128. (Und was die Schlacht von Uhud anbelangt, so) ist es nicht deine Angelegenheit, ob Er ihnen vergibt oder sie bestraft, (nachdem) sie Unrecht getan hatten.
(nachdem sie Unrecht getan hatten: Laut Ibn Abbas beziehen sich die Verse 121 und 122 sowie der vorliegende Vers auf die Schlacht von Uhud. In dieser Schlacht missachteten die Bogenschützen die Anweisungen des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) und verliessen ihre Positionen, was die Schar der Gläubigen in Bedrängnis brachte. Allah offenbart dem Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), dass es nicht in seiner Macht steht zu entscheiden, ob den verstorbenen Bogenschützen Vergebung gewährt wird oder nicht.)
129. Allah gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Er vergibt, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will. Und Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige.
(Allahs Name "der Barmherzige" [ar-Rahim] gilt ausschliesslich den Gläubigen. Dieser Vers bestätigt, dass damit nur die gläubigen Verstorbenen gemeint sind.)
130. O ihr, die ihr glaubt, verzehrt nicht Zinsen um euer Vermögen zu mehren; und fürchtet Allah, auf dass ihr Erfolg haben mögt.
131. Und hütet euch vor dem Feuer, das den Ungläubigen versprochen ist.
132. Und gehorcht Allah und dem Gesandten, auf dass euch Gnade erwiesen werde (am Tag des Gerichts).
133. Und wetteifert um die Vergebung eures Herrn und (strebt) nach einem (Paradies)garten, dessen Grösse (der Distanz von der Erde) zu den Himmeln und (der Weite) der Erde entspricht, vorbereitet für die Frommen,
(Laut Ibn Abbas müssen die Dimensionen zusammengezählt werden, um die Grösse eines einzelnen Paradiesgartens zu bestimmen. Die Distanz von der Erde bis zum Firmament sowie die Weite der Erde ergeben zusammen die Grösse eines Gartens. Dieses Verständnis wird auch in Vers 57:21 des Korans bestätigt.)
134. die (sowohl) in guten als auch in schweren Zeiten spenden, ihren Zorn zügeln und den Menschen vergeben – Allah liebt die Gerechten –,
135. und die, nachdem sie eine Abscheulichkeit oder ein (geringeres) Unrecht gegen sich selbst begangen haben, Allahs gedenken, um Vergebung für ihre Sünden bitten –wer kann Sünden vergeben, ausser Allah? –, und nicht in dem verharren, was sie getan haben, wissend, (dass es Sünde ist).
136. Deren Lohn wird (dereinst) Vergebung von ihrem Herrn sein und Gärten, durchzogen von Bächen, um ewig darin zu verweilen. Und welch herrliche Belohnung für jene bestimmt ist, die gute Werke verrichten.
137. Schon vor euch sind (Allahs) Gesetzmässigkeiten (gegen die Ungläubigen) ergangen. Bereist doch die Erde und seht, wie das Ende derjenigen war, die (Unsere Propheten) geleugnet haben.
138. Dies(er Koran) ist eine (klare) Darlegung für die Menschen, eine Führung und eine Erinnerung für die Frommen.
139. Lasst nicht nach (in eurem Kampf für die Wahrheit) und seid nicht traurig (über Rückschläge), denn ihr werdet (letztendlich) die Oberhand haben, sofern ihr (wahre) Gläubige seid.
140. Wenn euch eine Härte trifft, so hat eine ähnliche Härte bereits das (gegnerische) Volk getroffen. Wir wechseln die (guten und die schlechten) Tage unter den Menschen ab, damit Allah die Gläubigen kenntlich macht, Sich (Blut)zeugen unter euch nimmt – Allah liebt die Ungerechten nicht –,
141. die Gläubigen (durch die Probe) läutert und die Ungläubigen dahinschwinden lässt.
142. Oder habt ihr etwa gedacht, ihr würdet (dereinst) ins Paradies eintreten, ohne dass Allah vorher diejenigen unter euch kenntlich macht, die für Seine Sache kämpfen und standhaft bleiben?
143. Ihr habt euch wiederholt den Tod (als Märtyrer) gewünscht, bevor ihr ihm (aus nächster Nähe) begegnet seid. Nun habt ihr ihn leibhaftig zu Gesicht gekommen.
144. Muhammad ist lediglich ein Gesandter, dem andere Gesandte vorausgegangen sind. Wenn er nun sterben oder getötet werden sollte, werdet ihr (dann) auf euren Fersen (zum Unglauben) zurückkehren? Wer auf seinen Fersen umkehrt, schadet Allah in nichts, während Allah die Dankbaren (dereinst) belohnen wird.
145. Und niemand kann sterben, ausser mit Allahs Erlaubnis und zur vorherbestimmten Zeit. Wer sich nach der Belohnung im Diesseits sehnt, dem geben Wir davon; und wer sich nach der Belohnung im Jenseits sehnt, dem geben Wir davon; und die Dankbaren werden Wir (bald) belohnen.
(Angesichts der vorherbestimmten Zeit des Todes, tragen weder Angriff noch Flucht zum Weiterbestehen des Lebens bei.)
146. Und wie viele Propheten mit zahlreichen treuen Anhängern gekämpft haben. Sie liessen angesichts dessen, was ihnen auf dem Weg Allahs widerfuhr, (in ihrem Eifer) nicht nach, noch wurden sie schwach, noch gaben sie auf. Und Allah liebt die Standhaften.
147. Sie sagten nur: "Unser Herr, vergib uns unsere Sünden und das Übermass in unserer Angelegenheit, festige unsere Schritte und hilf uns gegen das Volk der Ungläubigen."
148. Allah gab ihnen (daraufhin) den Lohn des Diesseits, und Er wird ihnen den schönsten Lohn im Jenseits geben, denn Allah liebt diejenigen, die Gutes tun.
149. O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr den Ungläubigen (in ihren Mutmassungen) gehorcht, werdet ihr auf den Fersen (zum Unglauben) kehrtmachen und (dann) als Verlierer (zu Allah) zurückkehren.
150. Vielmehr ist Allah ist euer Beschützer, und Er ist der beste Helfer.
151. Wir werden in die Herzen der Ungläubigen Schrecken werfen, weil sie Allah (Teilhaber) beigesellen, für die Er nie eine Ermächtigung herabgesandt hat. Ihr Aufenthaltsort wird das Feuer sein, und schlimm ist die Bleibe der Ungerechten.
152. Allah erfüllte Sein Versprechen an euch, als ihr mit Seiner Erlaubnis die Oberhand über sie hattet. Doch dann habt ihr nachgelassen, über den Befehl gestritten und wurdet ungehorsam, nachdem Er euch das gezeigt hatte, was ihr gewünscht hattet. In diesem Moment begehrten einige von euch das diesseitige Leben, während andere das Jenseits begehrten. Daraufhin wandte Er euch von ihnen ab, um euer (Innerstes) kenntlich zu machen. Nun hat Er euch (jedoch) vergeben, denn Allah ist den Gläubigen gegenüber voller Gnade.
(Auch dieser Vers bezieht sich auf die Schlacht von Uhud, in der die Bogenschützen ihre Posten verliessen, um an der Beuteverteilung teilzunehmen. Ihr Ungehorsam gegenüber dem Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), der ihnen ausdrücklich befohlen hatte, ihre Stellungen zu halten, führte dazu, dass die Muslime die Schlacht verloren und schwere Verluste erlitten. Der Vers betont die Bedeutung des Gehorsams gegenüber Allah und Seinem Gesandten und verdeutlicht die Konsequenzen von Ungehorsam und Eigennutz.)
153. Und (erinnere daran,) als ihr die Flucht ergriffen und euch um niemanden gekümmert habt, während der Gesandte euch von hinten (zur Offensive) rief. Allah liess Kummer über euch kommen als Sühne für den Kummer, (den ihr dem Gesandten bereitet hattet), und damit ihr (in eurer Verzweiflung) nicht um das trauert, was euch (an Beute) entgangen war, noch um das, was ihr (an Verlusten) erlitten habt. Und Allah ist der Allkundige über euer Tun.
154. Und nach dem Kummer sandte Er Sicherheit auf euch herab, wobei Schläfrigkeit einen Teil von euch erfasste. Ein anderer Teil sorgte sich (aber) nur um sich selbst und hegte Mutmassungen über Allah, ähnlich den (Mutmassungen der) Polytheisten. Sie sagten: "Haben wir in dieser Angelegenheit überhaupt eine Entscheidungsgewalt?" Sprich: "Die gesamte Angelegenheit liegt allein bei Allah." Sie verbargen in ihren Herzen, was sie dir nicht offenbarten, und sagten: "Hätten wir eine Entscheidung treffen können, wären (wir in unseren Häusern geblieben, und dann wären) einige von uns nicht (im Kampf) gefallen." Sprich: "Selbst wenn ihr in euren Häusern geblieben wärt, wären diejenigen, deren Tod vorherbestimmt war, zum Standort ihres Todes gegangen." Allah liess dies geschehen, um kenntlich zu machen, was in euren Herzen verborgen ist. Und Allah ist der Allwissende über den Inhalt eurer Herzen.
155. Wahrlich, diejenigen unter euch, die sich am Tag des Zusammentreffens der beiden Scharen abwandten, wurden durch Satan wegen eines Teils dessen verführt, was sie (zuvor an Verfehlungen) erworben hatten. Allah hat ihnen (jedoch) vergeben, denn Allah ist der Allvergebende, der Nachsichtige.
156. O ihr, die ihr glaubt, seid nicht wie die Ungläubigen, die über ihre Brüder sagen, die das Land bereisten oder auf Feldzügen waren: "Wären sie bei uns geblieben, dann wären sie nicht gestorben oder ermordet worden." So lässt Allah ihre (falsche) Gesinnung zu gramvoller Reue in ihren Herzen werden. Allah (allein) macht lebendig und lässt sterben. Und Allah ist der Allsehende über euer Tun.
157. Wenn ihr auf Allahs Weg sterbt oder ermordet werdet, dann sind Allahs Vergebung und Seine Barmherzigkeit besser als (alles), was sie (im Diesseits an Vermögenswerten) ansammeln.
158. Und ob ihr sterbt oder ermordet werdet, (letztendlich) werdet ihr (sowieso alle) vor Allah versammelt.
159. Nur durch Allahs Barmherzigkeit warst du [Muhammad] ihnen gegenüber sanftmütig. Wenn du grob und hartherzig gewesen wärst, hätten sie sich von dir abgewendet. Doch vergib ihnen, bitte um Vergebung für sie und ziehe sie in den Angelegenheiten zu Rate. Wenn du dann einen (festen) Entschluss gefasst hast, setze dein Vertrauen in Allah. Gewiss, Allah liebt diejenigen, die auf Ihn vertrauen.
160. Wenn Allah euch hilft, kann euch niemand besiegen. Und wenn Er euch im Stich lässt, wer kann euch dann unterstützen? Die Gläubigen sollen (allein) auf Allah vertrauen.
161. Es steht einem Propheten nicht zu, (Beute) zu veruntreuen. Und wer etwas unterschlägt, wird am Tag der Auferstehung mit dem vorgeführt, was er unterschlagen hat. An (diesem Tag) wird jeder Seele das vergolten, was sie (an Taten) erworben hat, und (dabei) wird keine (Seele) Ungerechtigkeit erleiden.
162. Kann (etwa) derjenige, der sich dem Wohlgefallen Allahs unterwirft, demjenigen gleichgesetzt werden, der Allahs Missfallen auf sich zieht und dessen Aufenthaltsort die Hölle sein wird? Und welch schlimmer Ort das ist.
163. (Die Geschöpfe) haben vor Allah unterschiedliche Rangstufen, und Allah ist der Allsehende über ihr Tun.
164. Und Allah hat den Gläubigen eine (grosse) Wohltat erwiesen, als Er einen Gesandten aus ihrer Mitte entsandte, der ihnen Seine Verse verliest, sie (von der Unreinheit des Polytheismus) läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt, wo sie doch zuvor in deutlichem Irrtum waren.
(Das Buch bezieht sich auf den Koran, während die Weisheit auf die authentischen Hadithe des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) verweist.)
165. Als euch (bei Uhud) ein Unheil traf, nachdem ihr dem Feind (bei der Schlacht von Badr) mit Doppeltem getroffen hattet, habt ihr gesagt: "Woher kommt dies(es Unheil)?" Sprich: "Es kommt von euch selbst." Wahrlich, Allah ist der Fähige, (Der bestimmt und verordnet).
166. Und was euch am Tag, als die beiden Scharen aufeinandertrafen, (an Unheil) traf, es geschah (nur) mit Allahs Erlaubnis, damit Er die (wahren) Gläubigen kenntlich macht,
167. und damit Er (auch) die Heuchler kenntlich macht, zu denen gesagt wurde: "Kommt her, um auf Allahs Weg zu kämpfen oder wehrt (wenigstens die Feinde) ab." Sie (aber) sagten: "Wenn wir (mit Bestimmtheit) wüssten, dass es zu einem Kampf kommen wird, würden wir euch folgen." An jenem Tag waren sie dem Unglauben näher als dem Glauben, und sie sagten mit ihren Mündern, was nicht in ihren Herzen war; und Allah ist der Allwissende über das, was sie verbergen.
(Die Heuchler wussten sehr wohl, dass eine polytheistische Armee anrücken würde, um Rache für ihre Niederlage bei Badr zu nehmen.)
168. Und diejenigen, die zurückgeblieben waren, sagten über ihre Brüder, (die zum Kampf ausgerückt waren): "Hätten sie auf uns gehört, wären sie nicht im Kampf getötet worden." Sprich: "Wendet doch den Tod von euch selbst ab, wenn ihr wahrhaftig seid."
169. Und denkt nicht, dass jene, die auf Allahs Weg getötet wurden, (wirklich) tot sind. Nein, sie sind lebendig bei ihrem Herrn und werden versorgt.
(sie sind lebendig bei ihrem Herrn:
Die Märtyrer treten unmittelbar ins Paradies ein. Bis zum Tag des Gerichts befinden sich die Seelen der Märtyrer in den Kehlen von grünen Paradiesvögeln, die in laternenähnlichen Nischen unter Allahs Thron weilen. Von dort aus können sie das höchste Paradies, das Firdaws, erblicken.)
170. Sie freuen sich über das, was Allah ihnen aus Seiner Gnaden(fülle) gewährt hat, und empfinden Freude für diejenigen, die ihnen noch nicht gefolgt sind, (im Wissen darum,) dass diese (im Jenseits) keine Furcht haben und nicht traurig sein werden.
171. Sie freuen sich über die Gnade Allahs und ein Gunst (von Ihm) und darüber, dass Allah den Lohn der Gläubigen nicht verloren gehen lässt.
172. Und für die Frommen und Rechtschaffenen, die auf Allah und Seinen Gesandten hörten, nachdem sie (bei der Schlacht von Uhud) Verletzungen erlitten hatten, ist eine grosse Belohnung bestimmt.
(Das Ereignis von Hamra al-Asad ereignete sich nach der Schlacht von Uhud, als der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) seine Gefährten aufforderte, die Polytheisten zu verfolgen. Dies sollte zeigen, dass die Muslime trotz der erlittenen Verletzungen weiterhin stark und standhaft waren. Dieser Vers betont die Standhaftigkeit und den Gehorsam der wahren Gläubigen gegenüber Allah und Seinem Gesandten, besonders in schwierigen und herausfordernden Zeiten.)
173. Es sind diejenigen, denen die Menschen (zuvor) gesagt hatten: "Die Leute haben eine (grosse) Streitmacht gegen euch aufgeboten, darum fürchtet sie." Doch dies mehrte (nur) ihren Glauben, und sie sagten: "Allah genügt uns, und Er ist der beste Sachwalter."
174. Und durch Allahs Gnade und Gunst kehrten sie später zurück, ohne dass ihnen ein Übel widerfahren war, und sie waren (weiterhin) bestrebt, das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Und Allah ist der Besitzer der grossen Huld.
(Nach der Verfolgung des Feindes bis nach Hamra al-Asad kehrten sie unversehrt zurück. Allah bewahrte sie vor weiteren Kämpfen und ermöglichte ihnen, durch Handel Gewinn zu erzielen, als Zeichen Seiner Gnade. Dies verdeutlicht Allahs Unterstützung für diejenigen, die Sein Wohlgefallen suchen.)
175. Satan ist es, der euch Angst vor seinen Gefolgsleuten einflössen will. Doch habt keine Angst vor ihnen, sondern fürchtet Mich, wenn ihr (wahre) Gläubige seid.
176. Und lass dich nicht von jenen betrüben, die dem Unglauben nacheifern. Sie können Allah in nichts schaden, und Allah wird ihnen keinen Anteil am Jenseits gewähren. Ihnen wird eine gewaltige Strafe zuteilwerden.
177. Diejenigen, die den Glauben gegen den Unglauben eintauschen, fügen Allah keinen Schaden zu, und für sie wird es (dereinst) eine schmerzhafte Strafe geben.
178. Und die Ungläubigen sollen nicht denken, dass die ihnen gewährte Frist zu ihrem Vorteil ist. Wir geben ihnen lediglich Aufschub, damit ihre Sünde (des Unglaubens) sich mehrt. Für sie wird es (letztendlich) eine erniedrigende Strafe geben.
179. Allah will die Gläubigen nur so lange in dem (Zustand) belassen, in dem sie sich befinden, bis Er das Böse vom Guten scheidet. Und Allah wird euch niemals Einsicht in das Verborgene gewähren, sondern Er erwählt (hierzu) aus Seinen Gesandten, wen Er will. Darum glaubt an Allah und Seine Gesandten, und wenn ihr glaubt und fromm seid, wird euch dereinst ein grosser Lohn zuteilwerden.
180. Und diejenigen, die mit dem geizen, was Allah ihnen von Seiner Huld gewährt hat, sollen nicht denken, dass es zu ihrem Vorteil ist. Im Gegenteil, es ist ein Übel für sie. Am Tag der Auferstehung wird das, womit sie gegeizt haben, ihnen als drückende Last um den Hals gehängt werden. Allah gehört das Erbe der Himmel und der Erde, und Allah ist der Allwissende über euer Tun.
181. Allah hat die Worte derjenigen gehört, die sagten: "Allah ist arm, und wir sind reich." Wir haben ihre Worte und die unrechtmässigen Ermordungen der Propheten verzeichnet, und (am Tag des Gerichts) werden Wir ihnen sagen: "Kostet die Strafe des Feuers.
182. Dies ist (die Vergeltung) für das, was eure Hände vorausgeschickt haben." Und Allah ist niemals ungerecht gegenüber Seinen Dienern.
183. (Sie sind wie) diejenigen, die (einst) sagten: "Allah hat uns auferlegt, an keinen Gesandten zu glauben, bis Er uns ein Opfer zeigt, das vom Feuer (des Himmels) verzehrt wird." Sprich: "Vor mir kamen bereits Gesandte zu euch mit eindeutigen Zeichen und (genau) mit dem, wovon ihr sprecht. Warum habt ihr sie dann ermordet, wenn ihr wahrhaftig seid?"
184. Und wenn sie dich der Lüge bezichtigen, so sind schon vor dir (andere) Gesandte der Lüge bezichtig worden, obschon sie mit den deutlichen Zeichen, den Psalmen und der erleuchtenden Schrift kamen.
(den Psalmen und der erleuchtenden Schrift: Die Psalmen [Zabur] werden dem Propheten David (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) zugeschrieben. Die "erleuchtende Schrift" umfasst die Tora [Tawrat] und das Evangelium [Injil], die aufgrund ihrer Enthüllung der grundlegenden Wahrheit so genannt werden. Im Laufe der Zeit wurden jedoch beide Schriften verändert: Die Tora in einer Weise, die Allahs Allmacht begrenzt, und das Evangelium in einer Weise, die Allah Partner zuschreibt. Trotz dieser Veränderungen enthalten sie immer noch zahlreiche Verse, die nicht nur die Ankunft Muhammads (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) vorhersagen, sondern auch bestätigen, dass Jesus (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sich nie als Gottheit bezeichnete. Der Koran, als finale und unveränderte Offenbarung Allahs, bestätigt somit die früheren Schriften und korrigiert die Verfälschungen.)
185. Jede Seele wird den Tod kosten, und erst am Tag der Auferstehung werdet ihr euren vollständigen Lohn erhalten. Wer an diesem Tag vom Höllenfeuer ferngehalten und ins Paradies geführt wird, hat wahrlich (den grössten) Erfolg erlangt. Das diesseitige Leben ist nichts als ein trügerischer Genuss.
186. (Bis dahin) werdet ihr (aber) sowohl in eurem Besitz als auch in eurer Person geprüft werden; und ihr werdet sicherlich viel Ungemach von denen hören, die vor euch die Schrift erhalten haben, sowie von den Götzendienern. Doch wenn ihr standhaft und fromm bleibt, werdet ihr wahre Entschlossenheit bei der Bewältigung der Angelegenheiten zeigen können.
187. Und (erinnere daran,) als Allah das Versprechen von denen entgegennahm, denen die Schrift zuvor gegeben wurde: "Ihr sollt sie den Menschen verkünden und nichts davon verbergen." Aber sie wandten ihr den Rücken zu und tauschten sie gegen Nichtiges ein. Schlimm ist (der Unglaube), den sie sich (damit) erkauften.
188. Und denke nicht, dass diejenigen, die über ihre Taten selbstgefällig frohlocken und gerne für das gelobt werden, was sie (selbst) nicht getan haben, der Strafe entkommen werden. Für sie ist eine schmerzhafte Strafe bestimmt.
189. Allah gehört die Herrschaft über die Himmel und die Erde, und Allah ist der Fähige.
190. In der Erschaffung der Himmel und der Erde und im Wechsel von Nacht und Tag liegen wahrlich Zeichen für die Verständigen,
191. die Allahs stehend, sitzend und auf der Seite (liegend) gedenken, und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken. (Sie sagen): "Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen. Wir loben und preisen Dich, also bewahre uns vor der Strafe des Feuers.
192. Unser Herr, wen Du (dereinst) ins Feuer eingehen lässt, den wirst Du (damit) erniedrigen, und für die Ungerechten wird es keine Helfer geben.
193. Unser Herr, wir haben einen Rufer gehört, der zum Glauben aufrief: 'Verinnerlicht den Glauben an euren Herrn', und wir haben geglaubt. Unser Herr, vergib uns unsere Sünden, tilge unsere Missetaten und lass uns nach dem Tod unter den Rechtschaffenen sein.
194. Unser Herr, gewähre uns, was Du uns durch Deine Gesandten versprochen hast, und erniedrige uns nicht am Tag der Auferstehung. Wahrlich, Du brichst Dein Versprechen niemals."
195. Ihr Herr hat sie (bereits) erhört (und sagt): "Ich lasse eure Werke nicht verloren gehen, sei es Mann oder Frau, denn die einen von euch sind (als Gläubige) von den anderen. Diejenigen unter euch, die auswandern, aus ihren Häusern vertrieben werden, auf Meinem Weg Leid ertragen, kämpfen und sterben, deren Sünden werde Ich (am Tag der Auferstehung) tilgen und sie in Gärten eingehen lassen, die von Bächen durchzogen sind." Dies wird die Belohnung von Allah sein, und bei Allah ist die beste Belohnung.
196. Lasst euch (also) nicht durch das (florierende) Treiben der Ungläubigen in den Ländern täuschen.
197. (Es handelt sich hierbei nur) um einen vergänglichen Genuss, und dann wird die Hölle ihr Aufenthaltsort sein; und welch schreckliche Bleibe dies ist.
(Die Muslime sagten dem Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm): "Während wir hungern, treiben die Ungläubigen Handel, besitzen Reichtümer und durchstreifen das Land." In diesem Kontext wurde dann dieser Vers offenbart.)
198. Aber für diejenigen, die ihren Herrn fürchten, sind Gärten bestimmt, durchzogen von Bächen, um ewig darin zu verweilen. Dies wird die Bewirtung Allahs sein, und was bei Allah bereitsteht, ist besser für die Frommen.
199. Und unter den Leuten der Schrift gibt es (auch) solche, die an Allah glauben und an das, was zu euch (als Offenbarung) herabgesandt wurde und was zu ihnen herabgesandt wurde. Sie verhalten sich demütig vor Allah und verkaufen Seine Zeichen nicht für den verächtlichen Preis (des Diesseits). Sie werden ihren Lohn bei Allah haben und Allah ist der beste Abrechner.
200. O ihr, die ihr glaubt, habt Geduld, seid ausdauernd, bleibt wachsam und fürchtet Allah, auf dass ihr Erfolg haben mögt.