Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1. Der Befehl Allahs (hinsichtlich der Strafe) ist (bereits) entschieden, so wünscht nicht, ihn zu beschleunigen. Erhaben ist Er über das, was sie Ihm (an Teilhabern) beigesellen.
(Der Befehl Allahs ist entschieden: Dieser Vers bezieht sich auf das irdische Strafgericht der Ungläubigen, nachdem sie ihre Propheten geleugnet hatten. Die Ungläubigen sollten nicht versuchen, dieses zu beschleunigen, wie sie es wiederholt von ihren Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen allen) als Beweis gefordert hatten.)
2. Auf Sein Geheiss sendet Er Engel mit dem Geist [dem Engel Gabriel] auf wen Er will von Seinen (auserwählten) Dienern herab: "Warnt (die Menschen), dass es keinen Gott gibt ausser Mir; fürchtet daher (nur) Mich."
3. Er hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen, und Er ist erhaben über das, was sie Ihm (an Teilhabern) beigesellen.
4. Er hat den Menschen aus einem Tropfen erschaffen, und dann wird er (sogleich) ein deutlicher Widersacher (seines Herrn).
(aus einem Tropfen erschaffen:Allah informiert uns, dass der Mensch nicht aus einer vollständigen Samensequenz erschaffen wird, sondern nur aus einem winzigen Teil davon. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen dies, indem sie zeigen, dass von 250 Millionen Spermien nur ein einziges Spermium die Eizelle erreicht und befruchtet.
ein deutlicher Widersacher: Der Mensch argumentiert gegen seinen Herrn, leugnet Ihn und widersetzt sich Seinen Gesandten, obwohl er nur erschaffen wurde, um Allah zu dienen.)
5. Und (auch) das Vieh hat Er erschaffen. Daraus gewinnt ihr Wärme und habt andere Verwendungen; und davon esst ihr.
6. Und ihr erkennt Schönheit darin, wenn ihr es abends eintreibt und morgens (zur Weide) austreibt.
7. Und es trägt eure Lasten zu einem Land, das ihr sonst nur mit grosser Mühe erreichen könntet. Wahrlich, euer Herr ist der Teilnahmsvolle, der Barmherzige.
8. Und (Er hat) die Pferde, die Maultiere und die Esel zum Reiten und als Zierde (erschaffen). Und Er hat (auch Dinge) erschaffen, die ihr nicht kennt.
9. Allah ist Derjenige, Der euch den rechten Weg zeigt, denn es gibt Wege, die von Ihm abweichen. Und wenn Er wollte, würde Er euch alle rechtleiten.
10. Er ist Derjenige, Der Wasser vom Himmel herabsendet. Davon trinkt ihr und davon (wachsen) Bäume, unter denen ihr (euer Vieh) weiden lasst.
11. Und Er lässt für euch Getreide, Oliven(bäume), Dattelpalmen, Rebstöcke und allerlei Früchte wachsen. Darin liegen Zeichen für Menschen, die nachdenken.
12. Und Er hat für euch die Nacht und den Tag, die Sonne und den Mond dienstbar gemacht; und (auch) die Sterne unterliegen Seinem Befehl. Darin liegen Zeichen für Menschen, die ihren Verstand nutzen.
13. Und (auch in dem,) was euch auf der Erde in verschiedenen Farben ausgebreitet wurde, liegt ein Zeichen für Menschen, die sich erinnern.
14. Und Er ist Derjenige, Der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit ihr frisches Fleisch daraus esst und Schmuck gewinnt, den ihr tragt. Und du siehst die Schiffe darauf treiben, damit ihr nach etwas von Seiner Gunst streben und dankbar sein mögt.
15. Und Er hat in der Erde feste Berge verankert, damit sie nicht mit ihnen ins Wanken gerät; und Flüsse und Wege (hat Er erschaffen), damit ihr euch orientieren könnt;
16. und (auch) Wegmerkmale und Sterne (hat Er erschaffen), damit (die Menschen) die Richtung finden.
17. Ist etwa Derjenige, Der (alles) erschafft, demjenigen gleichzusetzen, der nichts erschafft? Wollt ihr nicht bedenken?
18. Und wenn ihr die Wohltaten Allahs aufzählen wolltet, so könntet ihr sie nicht (alle) erfassen. Und Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige.
19. Allah weiss, was ihr verheimlicht und was ihr offenlegt.
20. Und diejenigen, die sie anstelle von Allah anbeten, erschaffen nichts, während sie selbst erschaffen wurden.
21. (Sie sind) tot, nicht lebendig, und sie wissen nicht, wann sie auferweckt werden.
(Sie sind tot: Die Götzen besitzen weder Bewusstsein, noch Wissen, noch Macht, um irgendetwas anzuordnen oder zu bewirken.)
22. Euer Gott ist der Eine Gott. Doch diejenigen, die nicht an das Jenseits glauben, leugnen (Seine Einheit) und sind von Hochmut erfüllt.
23. Allah weiss sehr wohl, was sie verbergen und was sie offenlegen, und Er liebt die Arroganten nicht.
24. Und wenn zu ihnen gesagt wird: "Was hat euer Herr herabgesandt?", sagen sie: "(Nichts, die Schriften sind nur) Fabeln der früheren (Generationen)."
25. Am Tag der Auferstehung werden sie ihre Lasten vollumfänglich tragen und auch einen Teil der Lasten derer, die sie ohne (fundiertes) Wissen in die Irre geführt haben. Wie schlimm die Lasten sind, die sie tragen werden.
26. Bereits diejenigen, die vor ihnen waren, schmiedeten Ränke (gegen die Gläubigen). Doch Allah erschütterte ihren Bau an den Fundamenten, so dass die Decke über ihnen einstürzte und die Strafe von dort kam, wo sie diese nicht erwarteten.
27. Am Tag der Auferstehung wird Er sie mit Schande bedecken und sagen: "Wo sind Meine (vermeintlichen) Teilhaber, deretwegen ihr (die Propheten und die Gläubigen) bekämpft habt?" Und diejenigen, die rechtgeleitet waren, werden sagen: "Schande und Unheil treffen heute die Ungläubigen."
28. Die (Seelen), die von den Engeln abberufen werden, nachdem sie ungerecht zu sich selbst waren, versuchen friedfertig zu handeln, (indem sie sagen) "Wir haben nichts Böses getan." (Die Engel aber sagen:) "Doch, Allah weiss sehr wohl, wie ihr euch (gegenüber der Wahrheit) verhalten habt."
29. (Und am Tag des Gerichts werden sie ihnen sagen:) "Tretet durch die Tore der Hölle ein, um ewig darin zu verweilen. Wahrlich, schlimm ist die Bleibe der Hochmütigen."
30. Und zu den Frommen wird gesagt werden: "Was hat euer Herr herabgesandt?" Sie werden sagen: "Gutes." Für diejenigen, die Gutes tun, ist Gutes im Diesseits bestimmt, aber die Wohnstätte des Jenseits ist noch besser. Wahrlich, herrlich ist die Bleibe der Frommen.
31. Sie werden in die Gärten Edens eintreten, durchzogen von Bächen, wo sie haben werden, was immer sie sich wünschen. So belohnt Allah die Frommen,
32. deren (Seelen) von den Engeln abberufen werden, während sie in der Reinheit (des Monotheismus) lebten. Und (am Tag des Gerichts) werden (die Engel) sagen: "Friede sei auf euch. Tretet ein in den (Paradies)garten für das, was ihr zu tun pflegtet."
33. Erwarten (die Ungläubigen) denn etwas anderes, als dass die Engel zu ihnen kommen oder dass der Befehl deines Herrn (gegen sie) ergeht? So handelten bereits diejenigen, die vor ihnen waren. Allah war nicht ungerecht gegen sie, sondern sie waren ungerecht gegen sich selbst.
34. Das Böse, das sie getan haben, hat sie (daraufhin) getroffen, und das, worüber sie spotteten, hat sie (von allen Seiten) umschlossen.
35. Diejenigen, die Allah (Teilhaber) beigesellen, werden sagen: "Wenn Allah gewollt hätte, hätten weder wir noch unsere Vorfahren etwas neben Ihm angebetet, und wir hätten nichts (von uns aus) verboten, ohne (uns auf) Ihn (berufen)." Auf ähnliche Weise handelten bereits diejenigen, die vor ihnen waren. Aber den Gesandten obliegt nichts anderes, als (die Botschaft) deutlich zu verkünden.
36. Und Wir haben gewiss zu jeder Gemeinschaft einen Gesandten geschickt, (der sagte): "Dient Allah (allein) und meidet die falschen Mächte [Taghut]." Unter ihnen gab es welche, die Allah rechtgeleitet hat, und es gab welche, an denen sich das Irregehen bewahrheitet hat. Bereist doch die Erde und seht, wie das Ende der Leugner war.
(Die gesamte Macht gehört Allah, und wer glaubt, dass es eine Macht ausserhalb von Allah gibt, die ihm einen Vorteil oder einen Nachteil bringen kann, befindet sich auf dem Pfad des Taghuts.)
37. Selbst wenn du dich noch so sehr darum bemühst, sie auf den rechten Weg zu bringen, so leitet Allah diejenigen nicht recht, die sich für den Irrtum entscheiden. Und sie werden (dereinst) keine Helfer haben.
38. Sie schwören bei Allah und legen mit Nachdruck Eide ab, (indem sie behaupten:) "Allah wird keinen Toten (am Tag der Auferstehung) auferwecken." Dies ist ein bindendes Versprechen (von Ihm), aber die meisten Menschen wissen (es) nicht.
39. Er wird (sie am Tag der Auferstehung auferwecken, um) ihnen zu verdeutlichen, worüber sie uneins waren, und damit die Ungläubigen erkennen, dass sie Lügner waren.
40. Unser Wort, wenn Wir (eine Sache) wollen, ist nur: "Sei", und sie ist.
41. Denjenigen, die um Allahs Willen auswandern, nachdem ihnen Unrecht zugefügt wurde, gewähren Wir (daraufhin) im Diesseits eine gute Stellung. Und der Lohn im Jenseits ist noch grösser, wenn sie (es) nur wüssten.
42. (Es sind) diejenigen, die sich in Geduld üben und auf ihren Herrn vertrauen.
43. Und vor dir [Muhammad] hatten wir nur Männer (als Gesandte) entsandt, denen wir die(selbe) Botschaft (der Einheit Allahs) offenbart hatten. Fragt doch die Leute der (früheren) Ermahnung, wenn ihr es nicht wisst.
44. Wir hatten sie mit klaren Beweisen und Schriften (gesandt), und Wir haben zu dir nunmehr die Erinnerung [den Koran] herabgesandt, damit du den Leuten (der Schrift) erklärst, was ihnen (wirklich über Allahs Einheit) offenbart wurde, auf dass sie nachdenken mögen.
45. Glauben denn diejenigen, die Böses planen, sie seien sicher davor, dass Allah sie nicht in die Erde versinken lässt oder dass die Strafe sie nicht von dort ereilt, wo sie es nicht erwarten?
46. Oder (fühlen sie sich sicher davor,) dass Er sie nicht während ihres Umhergehens ergreift, ohne dass sie eine Möglichkeit zur Flucht haben?
47. Oder dass Er sie nicht auf furchterregende Weise ergreift? (Wenn sie sich jedoch Allah reumütig zuwenden,) so ist Ihr Herr wahrlich der Teilnahmsvolle, der Barmherzige.
48. Sehen sie denn nicht, dass sich (sogar) die Schatten aller Dinge, die Allah erschaffen hat, nach rechts und nach links ausdehnen und sich (so) demütig vor Allah niederwerfen?
49. Und vor Allah werfen sich alle Geschöpfe nieder, die in den Himmeln und auf der Erde sind. Ebenso tun es die Engel, und sie wähnen sich (hierfür) nicht zu gross.
(Nach diesem Vers wirft man sich vor Allah nieder.)
50. Sie fürchten ihren Herrn, Der über ihnen ist, und tun, was ihnen befohlen wird.
51. Allah sagt: "Nehmt euch nicht zwei Gottheiten. Es gibt nur Gott, den Einen. Mich (allein) sollt ihr fürchten."
52. Ihm gehört, was in den Himmeln und auf der Erde ist, und Ihm gebührt die alleinige Hingabe. Wollt ihr denn jemand anderen als Allah fürchten?
53. Was immer ihr an Wohlergehen erfahrt, es ist von Allah. Und wenn euch danach ein Unheil trifft, so ruft ihr zu Ihm um Hilfe.
54. Doch wenn Er dann das Unheil von euch entfernt hat, so (beginnen) einige unter euch, ihrem Herrn (wieder Teilhaber) beizugesellen.
55. Damit leugnen sie, was Wir ihnen (als Hilfe) beschert haben. So geniesst (das diesseitige Leben für eine kurze Zeit), denn bald werdet ihr (die Konsequenzen hiervon) erfahren.
56. Und sie schreiben einen Teil dessen, was Wir ihnen gegeben haben, dem zu, wovon sie kein Wissen haben. Bei Allah, ihr werdet gewiss über das befragt werden, was ihr (an Lügen) erfindet.
57. Und sie schreiben Allah Töchter zu – erhaben ist Er (über das, was sie Ihm zuschreiben) –, und für sich selbst (wünschen sie Söhne), die sie haben möchten.
58. Und wenn einem von ihnen die frohe Botschaft (von der Geburt) einer Tochter überbracht wird, so verfinstert sich sein Gesicht und Groll erfasst ihn.
59. (Daraufhin) verbirgt er sich vor den Leuten wegen des (vermeintlichen) Unglücks, das ihm verkündet wurde, (und überlegt,) ob er (das Kind) trotz der Schmach behalten oder in der Erde vergraben soll – wie böse ihr Urteil ist.
(Diese Verse verdeutlichen nicht nur die ungerechte Haltung mancher Menschen gegenüber ihren Töchtern, sondern auch, dass bestimmte Polytheisten Allah Dinge zuschreiben, die sie selbst nicht haben möchten.)
60. Diejenigen, die nicht an das Jenseits glauben, haben die Eigenschaft des Schlechten, während Allah die Eigenschaft des Höchsten zusteht; und Er ist der Allmächtige, der Allweise.
61. Wenn Allah die Menschen für ihr Unrecht sofort bestrafen würde, dann gäbe es kein (verständiges) Lebewesen mehr auf der Erde. Doch Er gewährt ihnen Aufschub bis zu einer festgesetzten Frist. Und wenn ihre Frist kommt, können sie diese weder aufschieben noch vorverlegen.
62. Sie schreiben Allah zu, was ihnen (selbst) missfällt, und ihre Zungen äussern die Lüge, dass ihnen das Beste (im Diesseits und im Jenseits) zusteht. Zweifellos werden sie vom Feuer erfasst werden, denn sie gehören zu den Abtrünnigen.
63. Bei Allah, Wir haben bereits vor dir (Gesandte) an Gemeinschaften entsandt, aber Satan schmückte (den jeweiligen Völkern) ihre (Misse)taten aus. Heute ist er (somit) ihr Verbündeter, und ihnen wird (hierfür) eine schmerzhafte Strafe zuteilwerden.
64. Und Wir haben dir das Buch herabgesandt, damit du ihnen [den Leuten der Schrift] erklärst, worüber sie uneins sind, und als Führung und Barmherzigkeit für die Gläubigen.
65. Und Allah sendet Wasser vom Himmel herab, wodurch Er die Erde nach ihrem Tod wiederbelebt. Hierin liegt wahrlich ein Zeichen für diejenigen, die (auf die Offenbarung) hören.
66. Und auch im Vieh gibt es eine Lehre. Wir geben euch von dem zu trinken, was in ihren Leibern ist, (eingebettet) zwischen Speisebrei und Blut: eine reine, wohlschmeckende Milch für diejenigen, die (sie) trinken.
(zwischen Speisebrei (Ausscheidungen) und Blut, eine reine Milch: Das bedeutet, dass die Milch frei von Blut ist und in ihrer Farbe, ihrem Geschmack und ihrer Süsse rein bleibt. Blut, Ausscheidungen und Milch fliessen getrennt voneinander, und keines dieser Elemente wird mit einem anderen vermischt.)
67. Und aus den Früchten der Dattelpalmen und der Rebstöcke gewinnt ihr sowohl ein berauschendes Getränk als auch gute Nahrung. Darin liegt gewiss ein Zeichen für diejenigen, die ihren Verstand nutzen.
68. Und dein Herr hat den Bienen eingegeben: "Nehmt Behausungen in den Bergen, in den Bäumen und in manchem von dem, was (die Menschen) errichten.
69. Hierauf esst von den vielen Früchten und folgt den Pfaden eures Herrn, (die Er euch) leicht gemacht hat." Aus ihren Bäuchen kommt ein Nektar unterschiedlicher Farben, der Heilung für die Menschen birgt. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für Leute, die nachdenken.
70. Allah hat euch erschaffen (und) dann lässt Er euch sterben. Und einige unter euch werden (vorher) zum niedrigsten Alter zurückgebracht, so dass sie nach dem (erreichten) Wissens(stand) nichts mehr wissen. Wahrlich, Allah ist der Allwissende, der Fähige.
(zum niedrigsten Alter zurückgebracht:
Dieser Abschnitt verweist auf die Demenz.)
71. Und Allah hat einige von euch gegenüber anderen in der Versorgung begünstigt. Doch diejenigen, die begünstigt wurden, sind nicht bereit, ihre Versorgung mit jenen zu teilen, die ihre rechte Hand besitzt, so dass sie darin gleich wären. Wollen sie denn Allahs Huld leugnen, (indem sie denken, sie hätten ihre Versorgung aus eigenem Antrieb erreicht)?
(Umar ibn Al-Khattab schrieb folgende Worte an Abu Musa Al-Ash'ari: "Sei zufrieden mit dem, was dir in dieser Welt zuteilwurde. Der Barmherzige hat einige Seiner Diener im Vergleich zu anderen im Bereich der Versorgung begünstigt. Dies dient als Prüfung für beide: Derjenige, dem reichlich gegeben wurde, wird geprüft, ob er Allah dankt und die Verantwortungen erfüllt, die sein Reichtum mit sich bringt. Derjenige hingegen, dem weniger zuteilwurde, wird geprüft, ob er in Zeiten der Knappheit dankbar und geduldig bleibt." Dies wurde von Ibn Abi Hatim überliefert.)
72. Und Allah hat Gattinnen aus euch selbst gemacht, und aus euren Gattinnen hat Er für euch Söhne und Enkelkinder gemacht, und Er versorgt euch mit den guten Dingen. Wollen sie denn an das Falsche glauben und (dabei) Allahs Gunst leugnen?
73. Doch sie verehren anstelle von Allah das, was ihnen weder Versorgung aus den Himmeln noch von der Erde gewähren kann und zu nichts fähig ist.
74. Schreibt Allah also keine Ebenbürtigen zu. Allah weiss, ihr aber wisst nicht.
75. Allah stellt das Gleichnis eines unfreien Dieners dar, der über nichts verfügt, und eines (freien Dieners), dem Wir reiche Versorgung gewährt haben, sodass er sowohl im Verborgenen als auch offen spenden kann. Sind diese beiden gleich? Alles Lob gebührt Allah, doch die meisten Menschen wissen (es) nicht.
76. Und Allah stellt das Gleichnis zweier Männer dar: Der eine ist stumm, kann nichts leisten und ist eine Last für seinen Gebieter; wohin er auch geschickt wird, vermag er nichts Nützliches (zu tun). Kann dieser mit jemandem verglichen werden, der (Allahs) Gerechtigkeit gebietet und (damit) den rechten Weg befolgt?
77. Allah gehört das Verborgene der Himmel und der Erde, und das Eintreffen der Stunde wird so schnell sein wie ein Wimpernschlag oder noch schneller. Wahrlich, Allah ist der Fähige, (der alles bestimmt und verordnet).
78. Und Allah hat euch aus dem Schoss eurer Mütter hervorgebracht, ohne dass ihr (zu diesem Zeitpunkt) Wissen hattet. Und er hat euch Gehör, Augenlicht und Herzen gegeben, auf dass ihr dankbar sein mögt.
79. Sehen sie denn nicht die Vögel, die sich im unterworfenen Luftraum des Himmels bewegen. Niemand hält sie, ausser Allahs (Befehl). Darin liegen wahrlich Zeichen für Leute, die glauben.
(Allah hat den Himmel unterworfen und ihn durch physikalische Gesetze für das Fliegen nutzbar gemacht. Auf Allahs Geheiss hin werden die Vögel vom Himmel gestützt. Dies wird auch in Sure 67:19, thematisiert:"Sehen sie denn nicht die Vögel über sich, die ihre Flügel ausbreiten und einziehen? Sie werden nur durch (den Befehl) des Allerbarmers gehalten.")
80. Allah hat eure Wohnstätten zu einem Ruheplatz für euch gemacht. Und aus den Häuten der Tiere gewährt Er euch Zelte, die ihr leicht benutzen könnt, wenn ihr reist oder rastet. Und aus ihrer Wolle, ihrem Fell und ihren Haaren habt ihr (Gebrauchs)gegenstände und Nutzen für eine (bestimmte) Zeit.
81. Und Allah hat für euch Schatten aus dem geschaffen, was Er erschaffen hat; und in den Bergen hat Er Zufluchtsorte für euch bereitet. Und Er hat euch Kleidung gegeben, die euch vor Hitze schützt, sowie (Rüstungs)kleidung, die euch vor eurer (gegenseitigen) Gewalt schützt. So vervollständigt Er Seine Gnade an euch, auf dass ihr Ihm ergeben sein mögt.
82. Wenn sie sich daraufhin abwenden, so besteht deine Pflicht nur in der klaren Vermittlung (der Botschaft).
83. Sie erkennen die Gunst Allahs und leugnen sie dennoch; die meisten von ihnen sind (eben willentliche) Ungläubige.
(Sie erkennen die Wohltaten Allahs, leugnen diese jedoch, indem sie andere anbeten und Hilfe sowie Versorgung sich selbst oder anderen Wesen zuschreiben.)
84. Und (erinnere an) den Tag, da Wir von jeder Gemeinschaft einen Zeugen erwecken werden. Dann werden den Ungläubigen weder Erlaubnis noch Möglichkeit zur Umkehr gewährt.
(noch Möglichkeit zur Umkehr gewährt:
Die Ungläubigen werden keine Wiedergutmachung leisten dürfen, noch werden sie in das diesseitige Leben zurückkehren können.)
85. Und wenn diejenigen, die Unrecht begehen, die Strafe (vor sich) sehen werden, wird sie ihnen weder erleichtert noch wird ihnen Aufschub gewährt.
86. Wenn diejenigen, die (Allah Teilhaber) beigesellen, (am Tag des Gerichts) ihre (vermeintlichen) Teilhaber sehen werden, werden sie sagen: "Unser Herr, das sind unsere Gottheiten, die wir anstelle von Dir angerufen haben." Doch diese werden ihnen entgegnen: "Wahrlich, ihr seid Lügner."
87. An diesem Tag werden sie Allah ihre Unterwerfung anbieten, und was sie (früher) zu erfinden pflegten, wird von ihnen gewichen sein.
88. Denjenigen, die ungläubig sind und andere von Allahs Weg abhalten, werden Wir die Strafe mit einer zusätzlichen Strafe erschweren, weil sie (durch die Irreführung) Verderben stifteten.
89. Und (erinnere an) den Tag, da Wir aus jeder Gemeinschaft einen Zeugen aus ihren eigenen Reihen gegen sie herbeibringen werden, und (auch) dich [Muhammad] als Zeugen gegen sie herbeibringen werden. Wir haben dir das Buch herabgesandt, als Erklärung für alles, als Führung und als Gnade von Uns, sowie als frohe Botschaft für die Ergebenen [Muslimîn].
(gegen sie herbeibringen: gegen die Ungläubigen deiner Gemeinschaft und jene der letzten Generationen.)
90. Wahrlich, Allah gebietet Gerechtigkeit, Güte und die (bereitwillige) Unterstützung der Verwandten; und Er verbietet das Schändliche, das Üble und (unrechtmässige) Gewalttätigkeit. Er ermahnt euch, auf dass ihr euch erinnern mögt.
91. Und erfüllt die vor Allah geschlossenen Verträge und brecht eure Eide nicht, nachdem ihr sie bekräftigt habt und Allah zum Zeugen über euch gemacht habt. Wahrlich, Allah ist der Allwissende über euer Tun.
92. Und seid nicht wie diejenigen, die ihr Garn zerreissen, nachdem es stark gesponnen wurde, indem ihr eure Eide als Mittel der Täuschung untereinander benutzt, weil eine Gruppe stärker ist als die andere. Wahrlich, Allah stellt euch damit (nur) auf die Probe, und am Tag der Auferstehung wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig wart.
(Mujahid sagte: "Wenn sie auf Menschen trafen, die stärker und zahlreicher waren, schworen sie ihnen einen Eid. Wenn sie jedoch auf eine noch einflussreichere Gemeinschaft stiessen, brachen sie ihren ersten Bund und schworen den Einflussreicheren einen neuen Eid. Dieser Vers verbietet solche unaufrichtigen Handlungen.")
93. Wenn Allah gewollt hätte, so hätte Er euch sicherlich zu einer einzigen (Glaubens)gemeinschaft gemacht. Doch Er lässt irregehen, wen Er will, und Er leitet recht, wen Er will. Und (dereinst) werdet ihr ganz gewiss über das befragt werden, was ihr zu tun pflegtet.
94. Und intrigiert nicht mit euren Eiden untereinander, denn sonst könnte euer Fuss straucheln, nachdem er einen festen Stand hatte, und ihr würdet Unheil erleiden, weil ihr (durch euer schlechtes Beispiel) andere von Allahs Weg abgehalten habt. Für jene, (die mit ihren Eiden intrigieren,) wird es (dereinst) eine gewaltige Strafe geben.
95. Und verkauft den Bund mit Allah nicht für den geringen Preis (des Diesseits). Was bei Allah ist, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wüsstet.
96. Was ihr an Besitz habt, wird vergehen, doch was bei Allah ist, bleibt bestehen. Denjenigen, die geduldig ausharren, werden Wir ihren Lohn für das Beste geben, was sie getan haben.
97. Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, dem werden Wir sicherlich ein zufriedenes Leben gewähren; und (dereinst) werden Wir ihnen ihren Lohn für das Beste geben, was sie getan haben.
98. Wenn du den Koran rezitierst, suche Zuflucht bei Allah vor dem verstossenen Satan.
(Bevor du den Koran öffnest, sprich: "A'ûdhu billâhi min al-shaytân al-rajîm,
Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan.")
99. (Wisse jedoch, dass) er keine Macht über diejenigen hat, die glauben und auf ihren Herrn vertrauen.
100. Seine Autorität erstreckt sich nur über jene, die ihm gehorchen und durch seine (Sache) zu Polytheisten werden.
(Jede Form des Polytheismus ist eine Einflüsterung Satans, der dadurch die Menschen von der Einheit und Allmacht Allahs wegführt. Dies geht auch aus der Sure 14:22 hervor: Und wenn alles untermauert wird, wird Satan sagen: "Gewiss, Allah hat euch ein wahres Versprechen gegeben, und auch ich habe euch etwas versprochen, aber ich hinterging euch. Doch hatte ich keine Macht über euch, sondern ich rief euch nur; und ihr habt mir geantwortet ...")
101. Und wenn Wir einen Vers durch einen anderen aufheben – Allah weiss am besten, was Er herabsendet –, sagen sie: "Du bist ein Lügner." Nein, aber die meisten von ihnen wissen (es) nicht.
102. Sprich: "Es ist der heilige Geist [der Engel Gabriel], der ihn (auf Befehl) deines Herrn mit der Wahrheit herabgebracht hat, um diejenigen zu festigen, die glauben, und als Führung und frohe Botschaft für die Ergebenen [Muslimîn]."
(Der Koran wurde auf Allahs Befehl durch den Engel Gabriel (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) an den Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) offenbart.)
103. Und Wir wissen sehr wohl, dass sie sagen: "Es ist (nur) ein Mensch, der ihn unterrichtet." Die Sprache dessen, auf den sie anspielen, ist fremd, während dieser (Koran) in klarer arabischer Sprache ist.
(Im Zusammenhang mit den verschiedenen Tafsirs werden zwei Personen erwähnt, die den Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) unterrichtet haben sollen: Jabr und Yasar. Beide waren nicht-arabische Unfreie, die der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) kannte. Die Ungläubigen nutzten diese Gelegenheit, um dieses falsche Gerücht zu verbreiten.)
104. Diejenigen, die nicht an die Verse Allahs glauben, werden von Allah nicht rechtgeleitet, und für sie wird es eine schmerzhafte Strafe geben.
105. Nur diejenigen, die nicht an die Verse Allahs glauben, erfinden Lügen (gegen Allah und Seinen Propheten). Sie sind die (eigentlichen) Lügner.
106. Diejenigen, die Allah leugnen, nachdem sie den Glauben (angenommen) haben – ausser dem, der gezwungen wird, während sein Herz in der Ruhe des Glaubens bleibt –, und ihre Brust (willentlich) dem Unglauben öffnen, auf ihnen lastet der Zorn Allahs, und für sie wird es eine gewaltige Strafe geben.
(Dieser Vers verdeutlicht, dass jemand, der den Glauben leugnet, nachdem er ihn angenommen hat, sich der Ablehnung Allahs aussetzt. Eine Ausnahme gilt jedoch für jemanden, der unter Zwang steht, während sein Herz im Glauben an Allah verbleibt. Es ist erlaubt, den Glauben äusserlich abzuschwören, um das eigene Leben zu schützen. Es ist aber auch zulässig, standhaft zu bleiben und das Martyrium zu ertragen.)
107. Dies (geschieht), weil sie das diesseitige Leben dem Jenseits vorziehen, und Allah das Volk der Ungläubigen nicht rechtleitet.
108. Das sind diejenigen, deren Herzen, Gehör und Augenlicht von Allah versiegelt wurden. Deshalb bleiben sie (der Wahrheit gegenüber) achtlos.
109. Im Jenseits werden sie die Verlierer sein.
110. Diejenigen (jedoch), die auswandern, nachdem sie der Versuchung ausgesetzt wurden, und dann (auf Allahs Weg) ringen und standhaft bleiben, so ist dein Herr danach der Allvergebende, der Barmherzige.
111. Und (erinnere an) den Tag, an dem jede Seele kommen wird, um für sich selbst argumentieren (zu wollen. An diesem Tag) wird jeder Seele entsprechend dem vergolten werden, was sie getan hat, und niemand wird (dabei) eine Ungerechtigkeit erleiden.
112. Und Allah nennt als Beispiel eine Stadt, die Sicherheit und Ruhe genoss, während ihre Versorgung reichlich von überall herkam. Doch als (ihre Bewohner) begannen, die Wohltaten Allahs zu leugnen, liess Allah Hunger und Furcht über sie kommen für das, was sie zu tun pflegten.
113. Ein Gesandter aus ihrer Mitte war zu ihnen gekommen, doch sie bezichtigten ihn der Lüge. Also ergriff (Allah) sie mit der Strafe wegen ihrer Ungerechtigkeit.
114. Esst (nun) von dem, womit Allah euch an erlaubten und guten Dingen versorgt, und seid dankbar für Allahs Gunst, wenn ihr Ihm (tatsächlich) dient.
115. Verboten hat Er euch das Verendete, das Blut, das Schweinefleisch und das, worüber (beim Schlachten) ein anderer (Name) als Allahs angerufen wurde. Wenn aber jemand (dazu) gezwungen ist, ohne es zu begehren und ohne das Mass zu überschreiten, so ist Allah der Allvergebende, der Barmherzige.
116. Und sagt nicht, was eure Zungen (ohne Beweisgrundlage) fälschlicherweise behaupten: "Dies ist erlaubt, und dies ist verboten", so dass ihr (damit) eine Lüge gegen Allah erfindet. Wahrlich, diejenigen, die eine Lüge gegen Allah(s Gesetz) erfinden, werden (am Tag des Gerichts) nicht erfolgreich sein.
117. (Für sie gibt es) ein kurzweiliges Vergnügen (auf Erden), und (dann) werden sie eine schmerzhafte Strafe erleiden.
118. Den Juden hatten Wir (bereits) verboten, worüber Wir dir zuvor berichtet haben. Und Wir haben ihnen damit kein Unrecht getan, sondern sie haben sich selbst Unrecht getan, (indem sie diese Gebote nicht befolgten).
119. Für diejenigen, die in Unwissenheit Böses tun, dann jedoch reumütig umkehren und sich bessern, ist dein Herr gewiss der Allvergebende, der Barmherzige.
120. Wahrlich, Abraham war eine Gemeinschaft (für sich selbst), ergeben in seinem Gehorsam gegenüber Allah als reiner Monotheist, und Er gehörte nicht zu den Polytheisten.
(Die Wendung "eine Gemeinschaft [umma]" bedeutet, dass Abraham in seiner Hingabe und Ergebenheit gegenüber Allah einzigartig war, besonders in einer Zeit, in der fast ausschliesslich Götzendiener und Polytheisten lebten.)
121. (Weil) er (stets) dankbar für Seine Gaben war, erwählte Er ihn und leitete ihn auf den geraden Weg.
122. Wir gewährten ihm Gutes in dieser Welt, und im Jenseits gehört er wahrlich zu den Rechtschaffenen.
123. Nunmehr haben Wir dir offenbart: "Folge der Religion Abrahams, des Hanifen, der nicht zu den Polytheisten zählte."
(Das Wort ‘Hanif’ bezeichnet eine Person, die sich vom Polytheismus abwendet und sich dem reinen Monotheismus zuwendet.)
124. Der Sabbat wurde (seinerzeit) nur denjenigen (streng) auferlegt, die darüber uneins waren, und dein Herr wird am Tag des Gerichts zwischen ihnen über das richten, worüber sie uneins waren.
(Die Propheten ihrer Zeit empfahlen den Völkern, den Freitag dem Dienst an Allah zu widmen. Doch da sie den Propheten nicht folgten und den Samstag wählten, um den Handel nicht zu beeinträchtigen, wurde ihnen die strenge Einhaltung des Sabbats als Busse auferlegt. Am Tag der Auferstehung wird dein Herr über die Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Sabbats richten. Die Gehorsamen zur Zeit ihrer Propheten werden belohnt, während diejenigen, die seine Heiligkeit missachtet haben, bestraft werden.)
125. Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und guter Ermahnung, und argumentiere mit ihnen auf die bestmögliche Weise. Wahrlich, dein Herr weiss am besten, wer von Seinem Weg abweicht, und Er kennt die Rechtgeleiteten am besten.
126. Und wenn ihr bestraft, so bestraft in dem Masse, wie euch Unrecht zugefügt wurde. Wenn ihr aber geduldig seid (und keine Vergeltung übt), so ist das wahrlich besser für die Geduldigen.
(Vergeltung in gleichem Mass ist zulässig, aber Vergebung ist vorzuziehen. In diesem Vers macht Allah deutlich, dass Geduld und Vergebung höhere moralische Tugenden sind. Durch Vergebung demonstriert man, dass der Fokus nicht auf weltlichen Angelegenheiten liegt, sondern auf das Jenseits gerichtet ist.)
127. Sei geduldig (und wisse,) dass deine Geduld nur durch Allah (möglich ist). Sei also ihretwegen nicht betrübt und lass dich nicht durch die Intrigen, die sie gegen dich schmieden, beunruhigen.
128. Wahrlich, Allah steht denen bei, die fromm sind und Gutes tun.