الزمر
Sure 39 | Die Gruppen | Az-Zumar
Sure 39 | Die Gruppen | Az-Zumar
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75 Verse, Abfolge der Offenbarung: 59
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1. Die Offenbarung des Buches stammt von Allah, dem Allmächtigen, dem Allweisen.
2. Wir haben dir das Buch mit der Wahrheit herabgesandt, also diene Allah, indem du deinen Glauben (ausschliesslich) auf Ihn ausrichtest.
3. Wahrlich, Allah (allein) gebührt die reine Hingabe. Diejenigen (jedoch), die sich neben Ihm Helfer nehmen, (sagen): "Wir dienen ihnen nur, damit sie uns Allah näherbringen." Allah wird (dereinst) zwischen ihnen richten in dem, worüber sie uneins sind. Wahrlich, Allah leitet denjenigen nicht recht, der falsche Behauptungen (über Ihn) anstellt und undankbar ist, (indem er seine Angelegenheiten anderen als Allah zuschreibt).
4. Wenn Allah Sich einen Sohn hätte nehmen wollen, dann hätte Er Sich aus dem, was Er erschaffen hat, auswählen können, was immer Er wollte. Gepriesen ist Er (allein), Allah, der Eine, der Allbezwinger.
(Alle Namen Allahs unterstreichen Seine Einheit und Allmacht. Die Essenz Allahs ist die Einheit, und Er manifestiert absolute Kontrolle durch die Namen, die ausschliesslich Ihm zugeschrieben werden können. Alle göttlichen Attribute sind in Ihm vereint und es ist nicht möglich, Ihn auf ein einzelnes Merkmal zu reduzieren oder Ihm irgendetwas beizugesellen. Den Versuch, Ihm einen Menschen beizugesellen, der selbst erschaffen wurde, von sich aus nichts erschaffen kann, Bedürfnissen unterliegt und sowohl Verlangen als auch Mangel verspürt, stellt eine ungeheuerliche Lüge dar.)
5. Er hat die Himmel und die Erde aus (einem) wahren (Grund) erschaffen. Er lässt die Nacht den Tag und den Tag die Nacht umwölben. Und Er hat (euch) die Sonne und den Mond dienstbar gemacht, und alle (vier) bewegen sich auf eine festgesetzte Frist zu. Wahrlich, Er ist der Allmächtige, der Immer-Vergebende.
(und alle (vier) bewegen sich: Ibn Abbas sagte dazu, dass damit die Sonne, der Mond, der Tag und die Nacht gemeint sind.)
(und alle (vier) bewegen sich: Ibn Abbas sagte dazu, dass damit die Sonne, der Mond, der Tag und die Nacht gemeint sind.)
6. Er hat euch (ursprünglich) aus einem einzigen Wesen erschaffen und daraus hat er seine Gattin hervorgebracht. Und Er hat für euch acht Tiere in Paaren erschaffen. Er erschafft euch (nunmehr) in den Leibern eurer Mütter, Schöpfung(sphase) nach Schöpfung(sphase), durch drei (verschiedene) Dunkelheiten hindurch. Das ist Allah, euer Herr. Ihm gehört die Herrschaft, und es gibt keine Gottheit ausser Ihm. Wie könnt ihr euch nur von Ihm abwenden?
(durch drei Dunkelheiten hindurch: Durch die Dunkelheit der Gebärmutter, der Plazenta und der Bauchwand.)
7. Wenn ihr ungläubig seid, so ist Allah auf keinen von euch angewiesen, doch ist Er mit dem Unglauben Seiner Diener nicht zufrieden. Wenn ihr jedoch dankbar seid, so ist Er damit zufrieden für euch. Und keine lasttragende (Seele) trägt die Last einer anderen auf sich. Einst werdet ihr zu eurem Herrn zurückgebracht, und dann wird Er euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet. Wahrlich, Er ist der Allwissende über das, was in euren Herzen ist.
(auf keinen von euch angewiesen: Allah ist vollkommen unabhängig und selbstgenügsam in Bezug auf Seine Schöpfung. Nichts kann Ihm Nutzen bringen oder Schaden zufügen. Während Allah von niemandem abhängig ist, ist jede Schöpfung auf Ihn angewiesen.)
8. Und wenn den Menschen ein Unheil trifft, dann ruft er (sogleich) nach seinem Herrn und wendet sich (ausschliesslich) an Ihn. Doch wenn Er ihm daraufhin eine Gunst erweist, vergisst er, wie (ausschliesslich) er zuvor erbeten hatte, gesellt Allah (wieder) Ebenbürtige bei und trachtet danach, (seine Mitmenschen) von Seinem Weg abzubringen. Sprich: "Vergnüge dich mit deinem Unglauben für eine kurze Zeit, denn du wirst zu einem der Insassen des (Höllen)feuers verkommen."
9. (Ist ein Gläubiger,) der zu bestimmten Stunden der Nacht in demütiger (Andacht) in Niederwerfung und im Stehen betet, (indem er) nach dem Jenseits strebt und auf die Barmherzigkeit seines Herrn hofft, (etwa einem Ungläubigen gleichzusetzen)? Sprich: "Sind die Wissenden und die Unwissenden gleich?" (Doch) nur diejenigen, die ihren Verstand nutzen, lassen sich ermahnen.
10. (Allah spricht:) "O Meine Diener, die ihr gläubig seid, fürchtet euren Herrn." Für diejenigen, die Gutes im Diesseits vollbringen, ist Gutes bestimmt. Und Allahs Erde ist weitläufig (genug, um Auszuwandern). Wahrlich, den Standhaften wird (dereinst) ihr Lohn ohne Mass vergolten.
11. Sprich: "Mir wurde befohlen, Allah zu dienen, indem ich meinen Glauben ausschliesslich auf Ihn ausrichte.
12. Und mir wurde befohlen, der erste der Ergebenen [Muslimîn] (dieses Volkes) zu sein."
13. Sprich: "Ich fürchte, sollte ich meinem Herrn ungehorsam sein, die Strafe eines gewaltigen Tages."
14. Sprich: "(Es ist) Allah, Den ich anbete, und ich stelle mich (dabei) in meinem Glauben ganz auf Ihn ein.
15. Verehrt (doch), wen ihr wollt, neben Ihm." Sprich: "Die wahren Verlierer sind jene, die am Tag des Gerichts ihren eigenen Verlust und den ihrer Familien herbeigeführt haben werden. Wahrlich, das ist der grosse Verlust.
(Verehrt doch, wen ihr wollt, neben Ihm:
Dies ist keine Befürwortung des Unglaubens, sondern eine rhetorische Warnung an die Polytheisten, die auf die Hoffnungslosigkeit ihres Falls verweist, sollten sie nicht über die grundlegende Wahrheit nachdenken wollen.)
16. Über ihnen und unter ihnen werden sich Feuerschichten ausbreiten. Das ist es, wovor Allah Seine Diener warnt: "O Meine Diener, fürchtet Mich."
17. Diejenigen (jedoch), die sich vom Taghut [den falschen Mächten] abwenden, nichts davon erhoffen und sich Allah (allein) zuwenden, ihnen gilt die frohe Botschaft. Also verkünde sie Meinen Dienern,
18. die auf das Wort hören und dann dem Besten davon folgen. Das sind diejenigen, die Allah rechtleitet, und das sind diejenigen, die ihren Verstand nutzen.
(dem Besten davon folgen: Es geht dabei nicht nur um die Grundsätze des Glaubens, sondern auch um konkrete Handlungsweisen. Zum Beispiel ist es besser, Geduld und Vergebung zu üben, anstatt Rache und Vergeltung zu suchen. Ebenso ist es vorzuziehen, alle von Allah vorgegebenen Regelungen einzuhalten, statt sich nur auf das Erlaubte zu beschränken.)
19. Ist derjenige, gegen den das Wort ergangen ist, (in der Lage, gerettet zu werden)? Glaubst du (etwa) den retten zu können, dessen (Bestimmung) im Feuer endet?
(Der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) bemühte sich, seine Volksgenossen auf den rechten Pfad zu führen. Doch dieser Vers macht klar, dass niemand Allahs Urteil ändern kann und jeder für seine Taten selbst verantwortlich ist. Gläubige können nur die Botschaft überbringen und haben keinen Einfluss auf das Ergebnis. Der Glaube und die Rechtleitung obliegen Allah allein.)
20. Denjenigen, die ihren Herrn fürchten, sind (dereinst) die Obergemächer (des Paradieses bestimmt), über ihnen sind weitere Gemächer errichtet, und unter ihnen fliessen Bäche. (Dies ist) das Versprechen Allahs, und Allah bricht Sein Versprechen niemals.
(Dieser Vers dient als Beweis dafür, dass das Paradies in verschiedene Ebenen unterteilt ist, die entsprechend der Frömmigkeit und den Taten der Geschöpfe variieren.)
21. Siehst du (denn) nicht, dass Allah Wasser vom Himmel herabsendet, das in die Quell(adern) der Erde eindringt und dann verschiedenartige Pflanzen in vielfältigen Farben hervorbringt? Danach lässt Er sie verwelken, dann siehst du sie vergilben, und schliesslich macht Er sie zu dürrer Spreu. Wahrlich, darin liegt eine Erinnerung für Menschen von Verstand.
22. Ist (etwa) derjenige, dessen Brust Allah für den Islam geöffnet hat, so dass er einem Licht von seinem Herrn folgt, dem gleichzustellen, dessen Herz verhärtet ist? Wehe denen, deren Herzen gegenüber dem Gedenken Allahs verhärtet sind. Sie befinden sich wahrlich in offenkundigem Irrtum.
23. Allah hat den besten Bericht herabgesandt: eine Schrift mit gleichartigen, sich wiederholenden (Versen), die die Haut derjenigen, die ihren Herrn fürchten, erschaudern lässt. Doch dann beruhigen sich ihre Häute und Herzen (wieder) bei der Erwähnung von Allahs Barmherzigkeit. Das ist die Führung Allahs. Er leitet damit recht, wen Er will; und wen Allah in die Irre gehen lässt, für den gibt es keinen, der ihn rechtleiten kann.
24. Ist derjenige, der am Tag der Auferstehung sein Gesicht als Schutz vor der schrecklichen Strafe einsetzen wird, (etwa mit dem gleichzusetzen, der davor bewahrt wird)? Und zu den Ungerechten wird gesagt werden: "Kostet, was ihr zu erwerben pflegtet."
(Das Gesicht ist ein Körperteil, das Schutz benötigt und nicht als Abwehr für andere Körperteile geeignet ist. Dieser Vers verdeutlicht die erschreckende Unmöglichkeit, sich vor der Strafe zu schützen.)
25. (Bereits) diejenigen, die vor ihnen waren, hatten (ihre Gesandten) der Lüge bezichtigt. Da kam die Strafe über sie, von wo sie diese nicht erwarteten.
26. Damit liess sie Allah die Erniedrigung im diesseitigen Leben kosten, doch die Strafe des Jenseits wird wahrlich bedeutender sein, wenn sie (es) nur wüssten.
27. Und wahrlich, Wir haben den Menschen in diesem Koran allerlei Gleichnisse angeführt, auf dass sie bedenken mögen.
28. (Es ist) ein arabischer Koran, frei von jeglicher Verbiegung, auf dass sie fromm sein mögen.
(frei von jeglicher Verbiegung: Nichts, was vom geraden Weg abweicht. Eine klare und geradlinige Offenbarung von Allah, die frei von Missverständnissen, Widersprüchen oder Verzerrungen ist.)
29. Allah führt das Gleichnis eines (unfreien) Mannes an, der mehreren Gebietern dient, die untereinander (um seine Dienste) streiten, und eines anderen Mannes, der nur einem einzigen Gebieter dient. Sind diese beiden im Gleichnis (etwa) gleichzusetzen? Alles Lob gebührt Allah, doch die meisten von ihnen wissen (es) nicht.
30. Du wirst gewiss sterben, und auch sie werden sterben.
31. Dann, am Tag der Auferstehung, werdet ihr eurem Herrn eure Streit(fragen) vorlegen (wollen).
(Laut An-Nasa'i werden die wahren Gläubigen Allah zeigen wollen, dass sie keine Verantwortung an der Fitna hatten, die durch die Beigesellung der Leute der Schrift entstanden ist.)
32. Wer ist denn ungerechter als derjenige, der Lügen gegen Allah erfindet und die Wahrheit leugnet, wenn sie zu ihm kommt? Sollte es für die Ungläubigen (etwa) einen anderen Aufenthaltsort als die Hölle geben?
33. Derjenige, der mit der Wahrheit gekommen ist, und derjenige, der daran glaubt, sie sind es, die wahrhaft fromm sind.
(Derjenige, der mit der Wahrheit gekommen ist: Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm)
derjenige, der daran glaubt: jede-r einzelne Muslim-in)
(Derjenige, der mit der Wahrheit gekommen ist: Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm)
derjenige, der daran glaubt: jede-r einzelne Muslim-in)
34. Sie werden (dereinst) bei ihrem Herrn haben, was sie sich wünschen. Das ist der Lohn derjenigen, die Gutes tun.
35. Allah wird (den Gläubigen) das Schlechteste, das sie zu tun pflegten, von ihnen hinwegnehmen und sie für das Beste, das sie zu tun pflegten, belohnen.
36. Soll Allah (etwa) Seinem Diener nicht ausreichen? (Dennoch) versuchen sie, dir Angst zu machen mit jenen, die sie anstelle Seiner anrufen, und wen Allah in die Irre gehen lässt, für den gibt es keinen Rechtleitenden.
37. Wen Allah (jedoch) rechtleitet, für den gibt es keinen, der ihn in die Irre führen könnte. Ist Allah (denn) nicht der Allmächtige, Der (denen) entgegentritt, (die sich Ihm widersetzen)?
38. Und wenn du sie fragst: "Wer hat die Himmel und die Erde erschaffen?", sagen sie sicherlich: "Allah." Sprich: "Habt ihr über das nachgedacht, was ihr anstelle von Allah anruft? Wenn Allah mir Schaden zufügen wollte, könnten (eure falschen Gottheiten) den Schaden von mir nehmen? Oder wenn Er mir Barmherzigkeit erweisen möchte, könnten sie (dann) Seine Barmherzigkeit zurückhalten?" Sprich: "Allah genügt mir. Auf Ihn (allein) vertrauen die Vertrauenden."
39. Sprich: "O mein Volk, handelt gemäss eurem Standpunkt, und ich handle (entsprechend der Wahrheit). Bald werdet ihr erfahren,
40. wen eine Strafe treffen wird, die ihn (im Diesseits) erniedrigt, und über wen eine beständige Strafe (im Jenseits) kommen wird.
41. Wir haben dir das Buch mit der Wahrheit für (alle) Menschen herabgesandt. Wer sich rechtleiten lässt, tut es zu seinem eigenen Vorteil, und wer irregeht, der geht zu seinem eigenen Schaden in die Irre. Du aber bist nicht als Verantwortlicher über sie eingesetzt.
42. Allah zieht die Nufûs zum Zeitpunkt ihres Todes ein, ebenso diejenigen, die noch nicht gestorben sind, während ihres Schlafes. Dann hält Er jene zurück, über die Er den Tod beschlossen hat, und entlässt die anderen bis zu einer bestimmten Frist. Darin liegen wahrlich Zeichen für Menschen, die nachdenken.
(Allah zieht die Nufûs ein: Dieser Vers macht deutlich, dass es das aktive Bewusstsein des Menschen ist – also das, was die Menschen im allgemeinen Sprachgebrauch als "Seele" bezeichnen –, das sowohl im Tod als auch im Schlaf vom Körper getrennt wird. Im Schlaf ist diese Trennung vorübergehend, im Tod jedoch endgültig. In beiden Fällen bleibt das Bewusstsein aber bestehen: Im Schlaf wird es lediglich als Wind oder Hauch, wie es Gelehrte wie at-Tabari treffend beschreiben, vom Körper getrennt und von Allah zurückgehalten. Während der Schlaf in der Regel mit der Rückkehr des Bewusstseins in den Körper und damit zur Wiedererlangung der Autonomie endet, verliert die bewusste Seele im Tod diese Kontrolle dauerhaft. Die Verbindung zur diesseitigen Ich-Bezogenheit wird vollständig gelöst: Der Lebensgeist (Rûh) kehrt zu Allah zurück, während das Bewusstsein durch Allahs Befehl bis zum Tag des Gerichts in der Barzakh erhalten bleibt. Der Vers zeigt somit nicht nur die Trennung zwischen Körper und Bewusstsein, sondern verweist durch das Zeichen des Schlafes auch auf das Ende der irdischen Autonomie. Sobald das Bewusstsein den Körper verlässt, bleibt das Selbst zwar bestehen, verliert jedoch jegliche Kontrolle über die äussere Welt. Vergleiche hierzu auch die Anmerkungen zu den Versen 3:185 und 31:34.)
(Allah zieht die Nufûs ein: Dieser Vers macht deutlich, dass es das aktive Bewusstsein des Menschen ist – also das, was die Menschen im allgemeinen Sprachgebrauch als "Seele" bezeichnen –, das sowohl im Tod als auch im Schlaf vom Körper getrennt wird. Im Schlaf ist diese Trennung vorübergehend, im Tod jedoch endgültig. In beiden Fällen bleibt das Bewusstsein aber bestehen: Im Schlaf wird es lediglich als Wind oder Hauch, wie es Gelehrte wie at-Tabari treffend beschreiben, vom Körper getrennt und von Allah zurückgehalten. Während der Schlaf in der Regel mit der Rückkehr des Bewusstseins in den Körper und damit zur Wiedererlangung der Autonomie endet, verliert die bewusste Seele im Tod diese Kontrolle dauerhaft. Die Verbindung zur diesseitigen Ich-Bezogenheit wird vollständig gelöst: Der Lebensgeist (Rûh) kehrt zu Allah zurück, während das Bewusstsein durch Allahs Befehl bis zum Tag des Gerichts in der Barzakh erhalten bleibt. Der Vers zeigt somit nicht nur die Trennung zwischen Körper und Bewusstsein, sondern verweist durch das Zeichen des Schlafes auch auf das Ende der irdischen Autonomie. Sobald das Bewusstsein den Körper verlässt, bleibt das Selbst zwar bestehen, verliert jedoch jegliche Kontrolle über die äussere Welt. Vergleiche hierzu auch die Anmerkungen zu den Versen 3:185 und 31:34.)
43. Wollen sie sich (wirklich) Fürsprecher neben Allah nehmen? Sprich: "Auch wenn diese weder etwas bewirken können noch zu denken vermögen?"
44. Sprich: "Die Fürsprache gehört Allah. Ihm gehört die Herrschaft über die Himmel und die Erde, und zu Ihm werdet ihr (dereinst) zurückgebracht.
45. Wenn Allah (ohne Teilhaber) erwähnt wird, verkrampfen sich die Herzen derer, die nicht an das Jenseits glauben. Werden jedoch andere neben Ihm genannt, erfreuen sie sich.
46. Sprich: "O Allah, Erschaffer der Himmel und der Erde, Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren, Du (allein) wirst (dereinst) zwischen Deinen Dienern über das richten, worüber sie uneins waren."
47. Wenn die Ungerechten alles besässen, was es auf der Erde (an Schätzen) gibt, und noch einmal so viel dazu, so würden sie sich gewiss damit vor der schlimmen Strafe freikaufen wollen am Tag der Auferstehung, wenn ihnen Allah das hervorbringen wird, womit sie (zu Lebzeiten) nicht gerechnet haben.
48. Ihre begangenen Missetaten werden ihnen (dann) offengelegt, und das, worüber sie einst spotteten, wird sie umschliessen.
49. Wenn den Menschen ein Unheil trifft, betet Er zu Uns. Doch wenn Wir ihm daraufhin eine Gunst von Uns erweisen, sagt er: "Ich habe dies durch mein (eigenes) Wissen erreicht." Nein, vielmehr ist es eine Prüfung, aber die meisten von ihnen wissen (es) nicht.
50. So sprachen (bereits) diejenigen, die vor ihnen waren, doch was sie erworben hatten, nützte ihnen nichts,
51. (und) so wurden sie (von den Folgen) ihrer schlechten Taten getroffen, die sie begangen hatten. Und (auch) diejenigen, die (nunmehr) Unrecht tun, werden die (Folgen ihrer) schlechten Taten, die sie begehen, (noch) zu spüren bekommen; und sie werden sich (Allah) nicht entziehen können.
52. Wissen sie (denn) nicht, dass Allah die Versorgung erweitert oder beschränkt, wem Er will? Wahrlich, hierin liegen Zeichen für Leute, die glauben.
53. (Allah) spricht: "O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst das Mass überschritten habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit, denn Allah vergibt alle Sünden. Wahrlich, Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.
54. Kehrt also (reumütig) zu eurem Herrn zurück und unterwerft euch Ihm, bevor die Strafe euch ereilt; denn danach wird euch nicht (mehr) geholfen werden.
55. Und befolgt das Beste von dem, was von eurem Herrn zu euch herabgesandt wurde, bevor die Strafe plötzlich über euch hereinbricht, ohne dass ihr es erwartet.
56. (Bedenkt rechtzeitig,) damit eure Seele (dereinst) nicht sagen muss: 'Wehe mir für meine Nachlässigkeit gegenüber Allah. Ich gehörte zu den Spöttern.'
57. (Oder) damit sie nicht sagen muss: 'Wenn Allah mich rechtgeleitet hätte, so wäre ich (jetzt) einer der Frommen.'
58. (Oder) damit sie nicht sagen muss, wenn sie die Strafe (unmittelbar vor sich) sehen wird: 'Wenn es für mich eine (Möglichkeit der) Rückkehr gäbe, so wäre ich (fortan) einer der Wohltätigen.'
59. (Oder damit sie nicht hören muss): 'Meine Zeichen sind zu dir gekommen, doch du hast sie geleugnet und warst hochmütig, und du warst einer der Ungläubigen.'"
60. Und am Tag der Auferstehung wirst du diejenigen, die Lügen über Allah erfanden, mit verfinsterten Gesichtern sehen. Ist die Hölle (denn) nicht eine (angemessene) Bleibe für die Hochmütigen?
61. Allah wird diejenigen, die fromm waren, retten, indem Er ihnen (ihren Platz im Paradies) gewährt. Sie werden weder ein Unheil erfahren noch Traurigkeit empfinden.
62. Allah ist der Schöpfer aller Dinge, und Er ist der Sachwalter über alles.
63. Ihm gehören die Schlüssel der Himmel und der Erde, und diejenigen, die Allahs Zeichen leugnen, sind die Verlierer.
64. Sprich: "Wollt ihr mir (etwa) befehlen, jemand anderem als Allah zu dienen, ihr Unwissenden?"
65. Und wahrlich, dir (Muhammad) und denen vor dir wurde offenbart: "Wenn du (Allah) auch nur etwas beigesellst, werden deine Taten gewiss hinfällig und dann würdest du zu den Verlierern gehören.
66. (Also) diene nur Allah und sei einer der Dankbaren."
67. Sie würdigen Allah nicht entsprechend Seiner wahren Grösse, (obschon) am Tag der Auferstehung die gesamte Erde in Seiner Faust sein wird und die Himmel, zusammengerollt, in Seiner Rechten. Gepriesen ist Er und erhaben über das, was sie Ihm beigesellen.
(Dieser Vers beschreibt die absolute Souveränität Allahs am Tag der Auferstehung. Die Erde in Seiner Faust und die Himmel in Seiner Rechten verdeutlichen Allahs alleinige und uneingeschränkte Macht. Der Hadith Sahih Bukhari 4812 schildert zudem, dass Allah in dieser Phase sprechen wird: "Ich bin der König. Wo sind die Könige der Erde?", während alle Geschöpfe tot und sprachlos sind.)
68. Und wenn (das erste Mal) in das Horn geblasen wird, werden alle in den Himmeln und auf der Erde in Ohnmacht (zusammenbrechen), ausgenommen diejenigen, die Allah bewahren wird. Wenn dann ein weiteres Mal (ins Horn) geblasen wird, werden sie sogleich (wieder) dastehen und umherschauen.
(Mit dem ersten Blasen ins Horn fallen alle Geschöpfe in Ohnmacht oder sterben. Der genaue Zustand kennt Allah. Laut dem Hadith Sahih Muslim 2955 vergehen zwischen den beiden Blasstössen vierzig Zeiteinheiten (Tage, Monate oder Jahre), deren genaue Dauer ebenfalls nur Allah weiss.)
69. Und die Erde wird im Licht ihres Herrn erstrahlen, das Buch wird vorgelegt, und die Propheten sowie die Zeugen werden herbeigebracht. (Dann) wird zwischen (den Geschöpfen) entsprechend der Wahrheit entschieden, ohne dass jemand Ungerechtigkeit erleiden wird.
(das Buch wird vorgelegt:
die wohlbehütete Tafel.)
70. Und jedem wird in vollem Masse zuteilwerden, was er getan hat; und Er weiss am besten, was sie zu tun pflegten.
71. Die Ungläubigen werden (daraufhin) in Gruppen zur Hölle getrieben. Wenn sie dort angelangt sind, werden ihre Tore geöffnet und ihre (Engels)wärter werden zu ihnen sagen: "Sind nicht Gesandte aus eurer Mitte zu euch gekommen, die euch die Zeichen eures Herrn vortrugen und euch vor diesem eurem Tag gewarnt haben?" Sie werden sagen: "Doch, aber das Wort der Strafe hat sich an den Ungläubigen bewahrheitet."
72. Es wird (zu ihnen) gesagt werden: "Tretet durch die Tore der Hölle, um ewig darin zu verweilen." Wie schlimm der Aufenthaltsort der Hochmütigen ist.
(Hochmütig, weil sie zu stolz waren, die Botschaft der Gesandten und den Glauben anzunehmen. Dieser Hochmut spiegelt ihre Ablehnung der Wahrheit wider und ihr Festhalten an falschen Vorstellungen und Überzeugungen, angetrieben durch Arroganz und Gleichgültigkeit.)
73. Und diejenigen, die ihren Herrn fürchteten, werden in Gruppen zum Paradies geführt. Wenn sie dort angelangt sind, werden ihre Tore geöffnet und die (Engels)wächter werden zu ihnen sagen: "As-Salâmu alaykum [Friede sei auf euch]. Ihr wart rechtschaffen, also tretet ein, ewig bleibend."
74. Sie werden sagen: "Alles Lob gebührt Allah, Der Sein Versprechen erfüllt und uns die (Paradies)erde zum Erbe gegeben hat, so dass wir uns (nun) im Garten aufhalten können, wo immer wir wollen. Wie grossartig der Lohn derer ist, die (rechtschaffen) gehandelt haben."
(wo immer wir wollen:
Dies bedeutet, dass die Bewohner innerhalb der ihnen zugewiesenen Ebene des Paradieses die Freiheit haben, sich zu bewegen, wo sie möchten. Die unterschiedlichen Grade im Paradies sind ein Zeichen für Allahs Gerechtigkeit und Weisheit, indem jeder nach seinen Taten und seiner Frömmigkeit belohnt wird.)
75. Und du wirst die Engel sehen, wie sie den Thron umgeben und ihren Herrn lobpreisen. (An diesem Tag wird) zwischen den (Geschöpfen) in aller Gerechtigkeit entschieden, und es wird gesagt werden: "Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten."