Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1. Bei den sich Reihenden.
2. Bei den heftig Antreibenden.
3. Bei denen, die (den Propheten) vortragen, zur Ermahnung (an die Menschen).
(Die anfänglichen Verse beziehen sich auf die Engel (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen), die sich auf Allahs Befehl aufreihen und verschiedenen Angelegenheiten nachgehen. Mit diesen Versen widerlegt Allah den göttlichen Charakter der Engel, der ihnen von den Polytheisten zugeschrieben wird. Es sei auch gesagt, dass die Menschen in geordneten Reihen beten, und die Bedeutung der Reihen wird auch am Tag des Gerichts deutlich werden, wenn alle Geschöpfe vor Allah in Reihen stehen werden. Wer sich in einer Reihe mit anderen aufstellt, unterliegt stets einem Befehl.)
4. Euer Gott ist der Eine,
5. der Herr der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist; und Er ist der Herr des Ostens.
6. Wir haben den Himmel dieser Welt mit dem Schmuck der Sterne verziert,
7. und Wir haben ihn zum Schutz gegen jeden rebellischen Teufel (geschaffen),
8. damit sie nicht der hohen Versammlung (der Engel) im (ersten) Himmel zuhören können, und (wenn sie es dennoch versuchen,) werden sie von allen Seiten beworfen
(In diesem Kontext sind die Teufel ungläubige und rebellische Dschinn, die die Souveränität Allahs nicht anerkennen. Dieser Vers verdeutlicht, dass Iblis' Gefährten nicht in der Lage sind, die Vorgänge im ersten Himmel zu belauschen. Sollten sie dennoch versuchen, sich dem ersten Himmel zu nähern, werden sie mit Geschossen vertrieben. Dies wird unter anderem im Vers 10 und in Sure 72 präzisiert.)
9. und verjagt. Für sie wird es eine immerwährende Strafe geben.
10. Und wer (dennoch) etwas (an Information) aufschnappt, wird sogleich von einem durchbohrenden Feuerschweif verfolgt, (der ihn daraufhin vernichtet).
(Wenn ein Teufel es dennoch schafft, ein Wort der Engel (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen) zu erhaschen, wird er sofort von einem durchdringenden Feuerschweif verfolgt und vernichtet. Laut Ibn Abbas verfehlt der Feuerschweif in solchen Fällen niemals sein Ziel.)
11. Frage sie [die Ungläubigen], ob sie (in ihrer Eigenschaft als Menschen) schwerer zu erschaffen sind als die anderen (Geschöpfe), die Wir (sonst noch) erschaffen haben. Wahrlich, Wir haben sie (ursprünglich) aus klebrigem Ton erschaffen.
12. Sei nicht erstaunt über (ihre Leugnung und) ihren Spott.
13. Wenn sie ermahnt werden, gedenken sie nicht,
14. und wenn sie ein Zeichen sehen, spotten sie darüber.
15. Und sie sagen: "Das ist nur eine offenkundige Zauberei.
16. Wenn wir gestorben und zu Staub und Knochen geworden sind, sollen wir dann tatsächlich (wieder) auferweckt werden,
17. (wir) und unsere Vorfahren?"
18. Sprich: "Ja, und (dann) werdet ihr erniedrigt werden."
19. Es wird einen Schrei geben, und (dann) werden sie (sogleich) umherschauen.
20. Sie werden sagen: "Wehe uns, das ist der Tag des Gerichts."
21. (Ihnen wird gesagt werden:) "Das ist der Tag der Trennung, den ihr geleugnet habt."
22. (Allah wird dann den Engeln befehlen:) "Versammelt diejenigen, die Unrecht begangen haben, ihre (gleichgesinnten) Ehepartner und jene,
23. die sie anstelle von Allah verehrten, und führt sie auf den Weg, (der) zur Hölle (führt).
24. Aber (zuerst) haltet sie fest, denn sie sollen befragt werden."
25. (ihnen wird gesagt werden:) "Warum helft ihr einander nicht?"
26. Nein, vielmehr ergeben sie sich heute.
(Die Menschen, die im irdischen Leben die Wahrheit Allahs leugneten, werden am Tag des Gerichts erkennen, dass sie das Falsche für wahr hielten, und sie werden sich Allah ergeben.)
27. und ein Teil von ihnen wird sich den (Anführern des Unglaubens) zuwenden und sie befragen.
28. Sie werden sagen: "Früher seid ihr von rechts zu uns gekommen."
(von rechts zu uns gekommen: Dies bedeutet, dass die Anführer des Unglaubens behaupteten, sie besässen die Wahrheit über Allah und Seine Schöpfung, obwohl ihre Behauptungen falsch waren. Es sei auch erwähnt, dass die Leugnung Allahs und die Verbreitung falscher Thesen über Allahs Schöpfung bis heute fortbestehen.)
29. Sie [die Anführer des Unglaubens] werden sagen: "Nein, ihr wart (selbst) nicht gläubig.
30. Wir hatten keine Autorität über euch. Vielmehr wart ihr (von selbst) übertretende Leute.
31. (Heute hat sich) das Wort unseres Herrn gegen uns erfüllt. Wir werden gewiss (die Strafe) kosten.
32. Wir haben euch (nur) abweichen lassen, weil wir selbst Irrende waren."
33. An jenem Tag werden sie (alle) an der Strafe teilhaben.
34. So verfahren Wir mit den Schuldigen (des Unglaubens).
35. Dies (ist so,) weil sie sich hochmütig verhielten, als zu ihnen gesagt wurde: "Es gibt keine Gottheit ausser Allah".
36. Sie sagten: "Sollen wir (etwa) unsere Gottheiten aufgeben wegen eines verrückten Dichters?"
37. Nein, vielmehr ist er mit der Wahrheit gekommen und bestätigte (damit) die (Botschaft der früheren) Gesandten.
38. Ihr (Ungläubigen) werdet bestimmt die schmerzhafte Strafe kosten,
39. und euch wird (dabei) nur das vergolten, was ihr zu tun pflegtet.
40. Ausgenommen (von) Allahs (Strafe sind Seine) auserwählten Diener.
41. Für sie wird es eine festgesetzte Versorgung geben:
42. (Allerlei) Früchte, und sie werden ehrenvoll (aufgenommen werden),
43. in den Gärten der Wonne.
44. Auf Liegen (lehnend, werden sie) einander gegenüber (sitzen),
45. während ihnen ein Becher gereicht wird, gefüllt aus einem fliessenden Quell –
46. er ist (blendend) weiss und (dessen Inhalt ist) köstlich für die Trinkenden –,
47. der weder Kopfschmerzen noch Benommenheit verursacht.
48. Und bei ihnen werden Schöne mit grossen Augen und keuschem Blick sein,
49. unberührt, als wären sie das wohlverwahrte Eiweiss (eines Eies).
(Dieser Vers wird von einigen Gelehrten als Anspielung auf das makellos weisse, wohlbehütete Straussenei interpretiert, das ohne Werkzeuge kaum zu brechen ist. Andere sehen in ihm eine Referenz auf das Eiweiss, das unberührt bleibt, solange die Schale intakt ist. Ungeachtet der unterschiedlichen Deutungen symbolisieren alle Interpretationen die Reinheit und Unschuld der Frauen im Paradies. Diese Darstellungen betonen zudem den Schutz und die Bewahrung, die den Frauen dort zuteilwerden. Und Allah weiss es am besten.)
50. Einige von ihnen werden sich einander zuwenden und sich gegenseitig befragen.
(Die Bewohner des Paradieses werden einander nach ihrem irdischen Leben und den Prüfungen, die sie dort durchmachten, befragen. Dieser gegenseitige Austausch wird auch dazu dienen, die Freude und Seligkeit im Paradies gemeinsam zu teilen und zu erfahren.)
51. Einer wird sagen: "Ich hatte (einst) einen Gefährten,
52. der sagte: 'Gehörst du wirklich jenen an, die glauben?
53. Sollen wir (etwa), wenn wir gestorben und zu Staub und Knochen geworden sind, denn wirklich zur Rechenschaft gezogen werden?'"
54. (Dann) wird er sagen: "Wollt ihr schauen?"
(Wollt ihr schauen?: "Wollt ihr mit mir hinabschauen, um meinen damaligen Gefährten in der Hölle zu sehen?" Dieser Vers impliziert, dass die Gläubigen imstande sein werden, die Ungläubigen in der Hölle zu sehen. Dies geschieht jedoch nicht, um Freude an deren Leid zu finden, sondern um die Gerechtigkeit Allahs zu bezeugen und die Gnade, die ihnen selbst widerfahren ist, zu schätzen.)
55. Also wird er hin(ab)schauen und ihn inmitten der Hölle sehen.
56. Er wird sagen: "Bei Allah, du hast beinahe meinen Verlust herbeigeführt.
57. Wäre nicht die Gnade meines Herrn (über mir) gewesen, hätte ich sicher (auch) zu denen gehört, die (zum Feuer) gebracht wurden.
58. Wir werden nicht (wieder) sterben,
59. abgesehen von unserem ersten Tod, und wir (Gläubigen) werden nicht bestraft werden.
60. Wahrlich, das ist der immense Erfolg."
61. Nach solchem sollen diejenigen streben, die (im Gedenken an Allah) tätig sind.
62. Ist dieser Ort [das Paradies] besser oder (etwa) der Zaqqum-Baum (in der Hölle)?
63. Wir haben ihn als Nachweis für die Ungerechten erschaffen.
(Die Polytheisten in Mekka bezweifelten, dass Bäume im Feuer existieren könnten und nutzten diese Annahme als Argument gegen die Existenz der Hölle. Der Zaqqum-Baum wird daher als Beweis für den Unglauben und die Kurzsichtigkeit der Ungerechten angeführt. Allah verwendet ihre eigene Logik, um ihnen ihre Fehleinschätzungen aufzuzeigen.)
64. Es ist ein Baum, der in den Tiefen der Hölle entspringt,
65. und dessen Fruchtschalen so aussehen, als wären sie Köpfe von Dämonen.
66. Sie werden davon essen und (ihre) Bäuche damit füllen,
67. (und) dann werden sie eine Mischung von siedendem Wasser (zum Trinken) erhalten,
68. ehe sie (zur Strafe) des Feuerbrands zurückkehren werden.
69. (Auf der Erde) fanden sie ihre Väter im Irrtum vor,
70. und sie folgten eilends ihren Spuren.
71. Und (auch) vor ihnen waren die meisten (der früheren Generationen auf Erden) abgeirrt,
72. obschon Wir ihnen Warner gesandt hatten.
73. Sieh nur, wie das Ende der Gewarnten ausfiel,
74. ausgenommen die auserwählten Diener Allahs.
75. Und wahrlich, Noah rief zu Uns; und Wir sind der beste Antwortende.
76. (Also) erretteten Wir ihn und seine Angehörigen aus der grossen Not,
77. und Wir machten seine Nachkommen zu Verbleibenden,
78. (indem) Wir sie (zu einem bleibenden Zeichen) für die späteren (Generationen) machten.
79. Friede sei über Noah in den Welten.
80. So belohnen Wir die Wohltätigen –
81. er war einer Unserer gläubigen Diener –,
82. (und) Wir ertränkten die anderen.
83. Und wahrlich, zu seiner (Glaubens)gemeinde gehörte Abraham,
84. als er sich mit reinem Herzen seinem Herrn widmete
85. (und) seinem Vater und seinem Volk sagte: "Was betet ihr (da) an?
86. Wollt ihr euch (etwa) Götzen neben Allah nehmen?
87. Wie denkt ihr denn über den Herrn der Welten?"
88. Dann blickte er (in Richtung) der Sterne
89. und sagte (zu seinen Volksgenossen): "Mir ist unwohl."
90. Da kehrten sie ihm den Rücken (und liessen ihn allein).
91. (Daraufhin) näherte er sich ihren Götzen, (vor denen Nahrung aufgestellt war,) und sagte (spöttisch): "Wollt ihr nicht essen?
92. Was ist mit euch, dass ihr nicht sprecht?"
93. Dann fiel er über sie her und schlug mit seiner Rechten (auf sie) ein.
94. (Später) kamen sie dann auf ihn zugeeilt.
95. Er sagte: "Verehrt ihr das, was ihr (selbst) gemeisselt (und geschnitzt) habt,
96. wo doch Allah euch und das, was ihr (zum Gestalten verwendet), erschaffen hat?
97. Sie sagten: "Errichtet eine Struktur für ihn und setzt ihn (dann) dem lodernden Feuer aus."
98. Sie planten eine List gegen ihn, doch wir machten sie zu den Unterlegenen.
99. (Nachdem Allah ihn gerettet hatte,) sagte er: "Ich begebe mich nun (auf den Weg) meines Herrn; Er wird mich rechtleiten.
100. Mein Herr, schenke mir einen rechtschaffenen (Nachkommen)."
101. Da verkündeten Wir ihm die frohe Botschaft eines nachsichtigen Jungen.
102. Als dieser das Alter erreicht hatte, um ihn zu begleiten, sagte er: "Mein Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich opfern soll. Überlege, was du davon hältst." Er [Ismaël] sagte: "Mein Vater, mache, was dir befohlen wurde. Wenn Allah will, wirst du mich unter den Geduldigen finden."
103. Als sie sich beide (dem Willen Allahs) unterworfen hatten und er ihn (für die Opferung) niederlegte, die Stirn zum Boden,
104. riefen Wir ihm zu: "O Abraham,
105. du hast (durch deine Bereitschaft den Zweck) des Traums (bereits) erfüllt (und brauchst weiter nichts zu tun)." So belohnen Wir die Frommen.
(Durch die Bereitschaft Abrahams und seines Sohnes Ismaël (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen), den Befehl Allahs auszuführen, wurde der Zweck des Traumes erfüllt, ohne dass es zum Opfer kam. Beide zeigten, dass sie bereit waren, sich Allahs Befehl vollständig zu unterwerfen, ohne etwaige Konsequenzen zu fürchten. Dieses Ereignis unterstreicht die Bedeutung des absoluten Gehorsams und die Gewissheit des Glaubens an Allah.)
106. Wahrlich, das war die eindeutige Prüfung.
(Indem Abraham (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) Allahs Befehl über die Liebe zu seinem Sohn stellte, zeigte er seine Bereitschaft, Allah über seine eigenen Neigungen zu setzen. Die Prüfung war damit bestanden, und Ismaël (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) wurde verschont. Dieses Beispiel dient als Lehre für alle Gläubigen, dass sie bereit sein sollten, Allahs Gebote über ihre persönlichen Wünsche und Vorlieben zu stellen.)
107. Und Wir ersetzten (das Opfer seines Sohnes) durch ein grossartiges Schlachtopfer (eines Tieres).
108. Und Wir haben (Abrahams Ruf und Namen) in den späteren (Generationen) hinterlassen.
109. (Sprich:) "(Allahs) Friede sei auf Abraham."
110. So belohnen Wir die Wohltätigen,
111. (und) er war gewiss einer Unserer gläubigen Diener.
112. Und Wir verkündeten ihm die frohe Botschaft von Isaak, einem Propheten unter den Rechtschaffenen.
113. Wir segneten ihn und Isaak. Unter ihren Nachkommen finden sich solche, die Gutes tun, und andere, die offen gegen sich selbst freveln.
114. Und wahrlich, Wir erwiesen (auch) Mooses und Aaron (Unsere) Gunst,
115. als Wir sie und ihr Volk aus der grossen Not erretteten.
(ihr Volk:
ihre Angehörigen oder die Kinder Israels.)
116. Wir halfen ihnen, (und) so waren sie die Sieger.
117. Und Wir gaben ihnen die deutliche Schrift
(die deutliche Schrift: die Tora)
118. und führten sie auf den geraden Weg.
119. Und Wir haben (ihren Ruf und Namen) für die späteren (Generationen) hinterlassen.
120. (Sprich:) "(Allahs) Friede sei auf Moses und Aaron."
121. So belohnen Wir die Wohltätigen,
122. (und) sie waren gewiss unter Unseren gläubigen Dienern.
123. Und wahrlich, Elias war (auch) einer der Gesandten.
(Elias (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) wurde zu den Bewohnern der Stadt Baalbek im heutigen Libanon gesandt.)
124. Als er zu seinem Volk sagte: "Wollt ihr (denn) nicht fromm sein?
125. Wie könnt ihr (die falsche Gottheit) Baal anbeten und (dabei) den vortrefflichen Schöpfer aufgeben?
126. Allah ist euer Herr und der Herr eurer Vorfahren."
127. Doch sie bezichtigten ihn der Lüge. Wahrlich, sie werden (dereinst zur Bestrafung) vorgeführt werden,
128. ausgenommen Allahs auserwählte Diener.
(Im Jenseits wird niemand vor Allahs Strafe sicher sein, ausser Seinen auserwählten Dienern. Seine wahren Diener sind aufrichtig und begehen keinen Beigesellung, indem sie beispielsweise an falsche Mächte oder vermeintliche Machtkonstrukte glauben.)
129. Und Wir haben (seinen Ruf und Namen) für die späteren (Generationen) hinterlassen.
130. (Sprich:) "(Allahs) Friede sei auf Elias."
131. So belohnen Wir die Wohltätigen,
132. (und) er war gewiss einer Unserer gläubigen Diener.
133. Und wahrlich, Lot war (auch) einer der Gesandten.
134. Als Wir ihn und seine Angehörigen allesamt retteten –
135. mit Ausnahme einer alten Frau, die unter denen war, die zurückblieben –,
136. da vernichteten Wir (hierauf) die anderen.
137. Und bestimmt geht ihr noch (heute) an ihnen vorbei am Morgen
(bestimmt geht ihr noch (heute) an ihnen vorbei: Es handelt sich hierbei um die Stadt von Lots Volk. Die Ruinen der Stadt Sodom befinden sich im Jordantal, 13 Kilometer nördlich vom Toten Meer. Die Ruinen erstrecken sich über 36 Hektar und befinden sich in der Gegend von Tall-El-Hammam, an der Kreuzung zweier Handelswege.)
138. und am Abend. Habt ihr denn keinen (verständigen) Verstand?
139. Und wahrlich, Jonas war (auch) einer der Gesandten.
140. Als er (damals) davonlief zum voll beladenen Schiff,
141. da wurde er durch den Loswurf (bestimmt) und war dann einer der Unterlegenen.
(durch den Loswurf bestimmt: Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) war enttäuscht, weil Allah die angedrohte Strafe über sein Volk nicht vollzog. Als er die Geduld verlor, verliess er sein Volk und bestieg ein Schiff. Die Seeleute sagten dann auf offener See: "Auf diesem Schiff ist ein entlaufener Unfreier, der vor seinem Gebieter geflohen ist. Ein Loswurf soll ihn entlarven.")
142. Da verschlang ihn der (grosse) Fisch, während er tadelnswert war;
143. und hätte er nicht denjenigen angehört, die (Allah) lobpreisen,
144. so wäre er gewiss in seinem Bauch geblieben bis zum Tag, an dem sie auferweckt werden.
(Zahlreiche Gelehrte, darunter auch Qatadah, erläutern zu diesem Vers: Dies bedeutet nicht, dass der Fisch bis zur Auferstehung gelebt hätte und der Prophet Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) bis dahin in seinem Bauch verweilt hätte. Stattdessen wäre der Bauch des Fisches zu Jonas' Grab geworden, hätte Allah den Wal nicht angewiesen, Jonas freizugeben. Diese Situation wäre dann bis zum Tag der Auferstehung bestehen geblieben, ohne Möglichkeit zur Umkehr.)
145. Da warfen Wir ihn (geschwächt und) krank auf ein kahles Land,
146. und liessen eine Kürbisstaude über ihm wachsen.
147. Und (dann) entsandten Wir ihn (wieder) zu hunderttausend oder mehr (Menschen).
(Allah sandte ihn zurück nach Ninive, in der Region von Mossul. Es ist bemerkenswert, dass Allah die Einwohnerzahl dieser Stadt erwähnt, denn historische Quellen und archäologische Funde bestätigen, dass Ninive zu jener Zeit eine der grössten Städte der Erde war.)
148. Da glaubten sie (an Allah) und Wir gewährten ihnen Nutzniessung für eine festgesetzte Zeit.
(Der Glaube des Volkes von Prophet Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) wurde durch die Furcht vor der von ihm verkündeten Strafe und durch die ersten Anzeichen dieser Strafe, die sie nach seinem Weggang bemerkten, beeinflusst. Aus Angst vor der drohenden Strafe flehten sie Allah um Vergebung an. Als Jonas (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) zu ihnen zurückkehrte, nahmen sie alle die Botschaft des reinen Monotheismus an.)
149. Frage sie: "Die Töchter für euren Herrn und die Söhne für euch?"
(Dieser und die nachfolgenden Verse sind Teil einer Diskussion zwischen Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) und dem mekkanischen Stamm der Banu Malih, die sich gegen die Botschaft des Monotheismus stellten. Sie behaupteten, dass Allah weibliche Engel als Teilhaber habe. Daraufhin konfrontierte sie der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) mit der Frage: "Wünscht ihr für Allah Töchter, die ihr selbst nicht haben wollt?")
150. Sollen Wir (etwa) die Engel als weibliche (Wesen) erschaffen haben, als sie (als Zeugen) zugegen waren?
151. In ihrer Lügenhaftigkeit sagen sie (sogar):
152. "Allah hat gezeugt." Wahrlich, sie sind Lügner.
153. (Sprich:) "(Und selbst für den absurden Fall, dass Er Teilhaber hätte,) sollte Er etwa Töchter gegenüber Söhnen den Vorzug geben?
154. Was ist mit euch, dass ihr so urteilt?
155. Denkt ihr denn nicht nach?
156. Oder verfügt ihr über einen Beweis, (der eure Behauptungen stützt)?
157. Bringt eure Schrift herbei, wenn ihr die Wahrheit sagt."
158. Und sie unterstellen Ihm (sogar) eine Verwandtschaft mit den Dschinn. Doch die Dschinn wissen sehr wohl, dass (auch) sie (dereinst zum Gericht) vorgeführt werden.
(Dieser Vers betont die Allmacht Allahs. Kein Geschöpf, ob Mensch oder Dschinn, ist vor Ihm sicher und alle werden am Tag des Gerichts vor Ihn treten. Selbst Engel und Propheten können diesem Tag nicht entkommen, an dem Allah allein über jedes Schicksal entscheiden wird. Allahs Segen und Frieden seien über allen Engeln und Propheten.)
159. Allah steht weit über dem, was sie (Ihm) zuschreiben.
160. (Sie werden nicht gerettet werden,) ausgenommen Allahs auserwählte Diener.
161. (Sprich:) "Ihr und das, was ihr (neben Allah) verehrt,
162. könnt niemanden (von der Wahrheit) abbringen,
163. mit Ausnahme von dem, der in der Hölle brennen wird."
164. (Und die Engel sagen:) "Es gibt niemanden unter uns, der nicht einen (von Allah) zugewiesenen Platz hätte.
165. Wahrlich, wir sind die in Reihen Gereihten.
166. Wahrlich, wir sind die Lobpreisenden."
167. Und sie [die Quraisch] haben tatsächlich gesagt:
168. "Wenn wir eine Ermahnung wie die der früheren (Völker) erhalten hätten,
169. wären wir sicherlich Allahs ergebene Diener (geworden)."
170. Und so leugnen sie ihn [den Koran], doch sie werden (bald) wissen, (was mit ihnen geschehen wird.)
171. Wahrlich, Unser Wort ist (bereits) vorausgegangen durch Unsere entsandten Diener.
172. Sie waren (stets) diejenigen, denen Hilfe zuteilwurde,
173. und Unsere Schar wird (auch künftig) die siegende sein.
174. So lass sie (noch) eine Weile (in ihrem Unglauben) verweilen,
175. und beobachte, (wie es ihnen ergehen wird). Und auch sie werden sehen, (wie es ihnen ergehen wird).
176. Wollen sie Unsere Strafe (denn wirklich) beschleunigen?
177. Wenn sie dann auf ihr Gebiet herabkommt, wird der Morgen für diejenigen, die gewarnt wurden, übel sein.
178. So lass sie (noch) eine Weile (in ihrem Unglauben) verweilen,
179. und beobachte, (wie es ihnen ergehen wird). Und auch sie werden sehen, (wie es ihnen ergehen wird).
180. Gepriesen ist Allah, der Herr der Erhabenheit, Der weit über dem steht, was sie Ihm zuschreiben.
181. Frieden sei auf (allen) Gesandten,
182. und alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten.