Kontakt
555-555-5555
mymail@mailservice.com

DER EDLE QURÂN

15) Der Fels (Al-Hijr)
_________
99 Verse, Abfolge der Offenbarung: 54

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Alif, Lâm, Râ. Dies sind die Verse des Buches und eine deutliche Lesung [Koran].
(Das Wort ‘Koran’ wird vom Verbstamm ‘qa-ra-a’ abgeleitet, was 'lesen', 'rezitieren' oder 'vortragen' bedeutet.)

2. Im Jenseits werden die Ungläubigen wünschen, sie wären Ergebene [Muslimîn] gewesen.

3. Lass sie (nur) essen und geniessen und sich durch (falsche) Hoffnungen ablenken; bald werden sie es erfahren.

4. Wir haben nie eine Stadt vernichtet, ohne dass es hierfür eine bekannte Festlegung gab.

5. Keine Gemeinschaft kann ihrer Frist vorausgehen oder sie aufschieben.

6. Doch sie sagen: "O du, dem die Ermahnung offenbart wurde, du bist sicherlich verrückt.

7. Warum bringst du uns keine Engel (zur Bestätigung deiner Offenbarung), wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst?"

8. Wir senden Engel nur mit endgültiger Meldung herab, und (wenn dies geschieht,) wird ihnen (danach) kein Aufschub mehr gewährt.

9. Wahrlich, Wir haben die Ermahnung herabgesandt, und Wir sind ihr Bewahrer.

10. Und Wir entsandten bereits vor dir (Gesandte) zu den früheren (Generationen).

11. (Doch) kein Gesandter kam zu ihnen, ohne dass sie ihn verspottet hätten.

12. Auf diese Weise prägen Wir die Herzen der Ungerechten.

13. Sie glauben nicht (an Allahs Botschaft), obschon sich das Beispiel der Früheren ereignet hat.
(Allahs Strafe ereilte wiederholt die Völker, die ihre Gesandten der Lüge bezichtigten und somit Allahs Einheit leugneten.)

14. Selbst wenn Wir (den Ungläubigen) ein Tor im Himmel öffneten und sie kontinuierlich hindurch aufsteigen könnten,

15. würden sie (dennoch) sagen: "Unsere Augen täuschen uns, oder (vielleicht) sind wir einem Zauber verfallen."

16. Und Wir haben Sternbilder am Himmel (dieser Welt) angebracht und ihn für die Betrachter ausgeschmückt.
(Dass es sich hierbei den Himmel der Erde handelt, wird in den Versen 37:6, 41:12 und 67:5 bestätigt.)

17. Und Wir behüten ihn (mit Wurfgeschossen) vor jedem verbannten Teufel.

18. (Wenn ein Teufel) versucht, heimlich (am Himmelreich Allahs) zu lauschen, wird er (sogleich) von einem flammenden Leuchtkörper verfolgt.
(Die sieben Himmel befinden sich über dem Himmel der Erde.)

19. Und Wir haben die Erde ausgebreitet und feste Berge in ihr verankert, und Wir lassen auf ihr vielfältige Dinge in geordneten Mengen wachsen.

20. Auf ihr haben wir Lebensmittel für euch und auch für jene, die ihr nicht versorgt, bereitgestellt.

21. Es gibt nichts, dessen Speicher nicht bei Uns wären; Wir senden es (jedoch) nur in festgelegtem Mass herab.

22. Und Wir senden die fruchtbaren Winde und lassen daraufhin Wasser vom Himmel fallen, um euch damit zu tränken; und ihr könnt es nicht (endlos) speichern.
(Dieser Vers lehrt uns, lange bevor es die Wissenschaft bestätigte, dass die Winde Pollen tragen, die für die Befruchtung von Pflanzen notwendig sind. Die Winde spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von Regen und tragen dadurch zur Bewässerung und zum Wachstum der Pflanzen bei. Es ist auch Allah, Der das Wasser in Quellen und Flüssen speichert und es auf die Erde herabsendet, um die Bedürfnisse Seiner Schöpfung zu decken. Die Geschöpfe selbst können jedoch nur einen geringen Teil davon für eine begrenzte Zeit speichern.)

23. Und wahrlich, Wir machen lebendig und lassen sterben, und Wir (allein) sind die Erben (aller Schöpfung).

24. Und Wir haben bereits diejenigen von euch gekannt, die vorausgegangen sind, und Wir kennen (auch) diejenigen, die zurückbleiben. 
(Laut dem Tafsir von Jalalain bezieht sich der erste Teil des Verses auf alle Menschen, die seit Adam (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) gestorben sind. Der zweite Teil verweist auf die bestehenden Generationen. Allah kennt jeden von uns.)

25. Dein Herr wird sie (alle) versammeln (am Tag des Gerichts); und Er ist der Allweise, der Allwissende.

26. Wahrlich, Wir erschufen den (ersten) Menschen aus formbarem Ton, der aus modrigem, schwarzem Schlamm stammt.

27. Und die Dschinn erschufen Wir zuvor aus dem Feuer des brennenden Windes.

28. Und (gedenke,) als dein Herr zu den Engeln sagte: "Ich werde einen Menschen aus formbarem Ton erschaffen, der aus modrigem, schwarzem Schlamm stammt.

29. Wenn Ich ihn wohlgeformt habe und ihm von Meinem (Lebens)geist eingehaucht habe, werft euch in Niederwerfung vor ihm nieder."

30. Daraufhin warfen sich alle Engel zusammen nieder.

31. Nur Iblis weigerte sich einer der Niederwerfenden zu sein.

32. Da sagte Er [Allah]: "O Iblis, was hindert dich daran, unter denen zu sein, die sich niederwerfen?"

33. Er sagte: "Ich will mich nicht vor einem Menschen niederwerfen, den Du aus Ton erschaffen hast, der aus modrigem, schwarzem Schlamm stammt."

34. Er [Allah] sagte: "Hinaus von hier, du bist verbannt.

35. Auf Dir lastet der Fluch bis zum Tag des Gerichts."

36. Er sagte: "Mein Herr, gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, an dem sie auferweckt werden."

37. Er [Allah] sagte: "Du gehörst zu denen, denen Aufschub gewährt wird,

38. bis zum Tag der (Mir) wohlbekannten Zeit." 

39. Er sagte: "Mein Herr, weil Du mich hast irregehen lassen, werde ich ihnen das Leben auf der Erde ausschmücken. Ich werde sie alle verführen, 

40. mit Ausnahme Deiner ergebenen Diener unter ihnen."

41. Er [Allah] sagte: "Das ist ein gerader Weg, (der zu Mir führt).

42. Über Meine Diener wirst du (aber) keine Autorität haben, ausser über jene der Verführten, die dir folgen werden;

43. und die Hölle ist (dann) für sie alle der verabredete Ort.

44. Sie hat sieben Tore, und für jedes Tor ist ein festgelegter Teil bestimmt."

45. Die Rechtschaffenen werden (jedoch) in Gärten sein, durchzogen von Bächen.

46. (Ihnen wird gesagt werden:) "Betretet sie in Frieden und Sicherheit."

47. Wir werden allen Groll aus ihren Herzen entfernen, und als Geschwister (des Glaubens) werden sie sich auf prächtigen Liegen gegenübersitzen.

48. Keine Müdigkeit wird sie befallen und sie werden nie von dort vertrieben werden.

49. Verkünde Meinen Dienern, dass ich der Allvergebende, der Barmherzige bin.

50. Doch Meine Strafe, (wenn Ich bestrafe,) ist eine schmerzhafte Strafe. 

51. Und berichte ihnen von den Gästen Abrahams,

52. als sie bei ihm eintraten und sagten: "Salâm [Friede]", da sagte er: "Wir empfinden Furcht vor euch."

53. Sie sagten: "Fürchte dich nicht, denn wir verkünden dir die frohe Botschaft eines klugen Jungen."

54. Er sagte: "Ihr verkündet mir solches, wo ich doch vom Alter gezeichnet bin? Was für eine Botschaft bringt ihr mir denn?" 

55. Sie sagten: "Wir verkünden dir die Wahrheit. Sei also nicht einer derjenigen, die (Allahs Barmherzigkeit) anzweifeln."

56. Er sagte: "Wer ausser den Irregehenden verliert die Hoffnung auf die Barmherzigkeit seines Herrn?"

57. Er sagte (weiter): "Was ist (sonst noch) euer Bestreben, ihr Entsandten?"

58. Sie sagten: "Wir wurden zu einem Volk von Schuldigen (des Unglaubens) gesandt.

59. Davon ausgenommen ist die Familie Lots, die wir retten werden,

60. ausser seiner Frau. Es wurde beschlossen, dass sie zu den Zurückbleibenden gehören soll."

61. Als die Entsandten zur Familie Lots kamen,

62. sagte er: "Ihr seid (mir) unbekannte Leute."

63. Sie sagten: "Nein, vielmehr bringen wir dir das, worüber sie (immer) gezweifelt haben.
(Dies bezieht sich auf das diesseitige Strafgericht, das die Ungläubigen leugnen.)

64. Wir bringen dir die Wahrheit und sind wahrhaftig (in unserer Aussage).

65. Ziehe also mit deiner Familie in der Nacht los. Gehe hinter ihnen her, und niemand von euch soll sich umdrehen. Geht dorthin, wo es euch befohlen wird."

66. Und Wir verkündeten ihm, dass die Wurzel (der Ungläubigen) am (nächsten) Morgen abgeschnitten sein würde.

67. Da kamen die Leute der Stadt voller (Vor)freude, (um Lot und seine Gäste zu bedrängen).

68. Er sagte: "Das sind meine Gäste. Also stellt mich nicht bloss,

69. fürchtet Allah und fügt mir keine Schmach zu."

70. Sie sagten: "Haben wir dir nicht verboten, (Kontakte mit Menschen) aus aller Welt zu pflegen?"

71. Er sagte: "Hier sind meine Töchter. (Heiratet sie,) wenn ihr etwas beabsichtigt."

72. Bei deinem Leben, sie irrten (stets) ihrem Rausch hinterher.

73. Da ergriff sie der Schrei im Morgengrauen,

74. und Wir kehrten das Höchste in (der Stadt) zum Untersten, und liessen Steine aus gebranntem Ton auf sie regnen.

75. Wahrlich, hierin liegen Zeichen für die (verständigen) Beobachtenden,

76. (denn die Ruinen der Stadt) befinden sich an einem Weg, der noch immer besteht.
(Die Stadt Sodom befindet sich im Jordantal, 13 Kilometer nördlich vom Toten Meer. Die Ruinen erstrecken sich über 36 Hektar und befinden sich in der Gegend von Tall-El-Hammam, an der Kreuzung zweier Handelswege.)

77. Wahrlich, hierin liegen Zeichen für die Gläubigen.

78. Und (auch) die Bewohner von Al-Aykah waren Frevler. 
(Der Begriff 'al-Aykah' bedeutet 'Dickicht' oder 'Wald'. Die Ortschaft lag in der Nähe von Madyan im heutigen Nordwest-Arabien. Der Prophet Shu’aib (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) war sowohl der Prophet des Volkes von Madyan als auch der kleineren Gemeinde, die im Vers genannt wird.)

79. Also übten Wir Vergeltung an ihnen, und beide (Städte) befinden sich (noch heute) an bekannten Wegen.
(Nebst der Stadt Sodom, gibt es auch Ruinen, die mit der antiken Stadt Madyan in Verbindung gebracht werden. Die archäologische Stätte Maghair Shu’aib befindet sich in der Provinz Tabuk. Hier befinden sich Felsengräber und Ruinen. Reisende, die sich für die Geschichte von Madyan interessieren, können geführte Touren buchen, die diese historischen Routen und Stätten umfassen.)

80. Und (auch) die Bewohner von Al-Hidschr haben die Gesandten der Lüge bezichtigt.
(Al-Hidschr bezeichnet die Region des Volkes der Thamud, zu denen der Prophet Salih (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) gesandt wurde.)

81. Wir liessen ihnen Unsere Zeichen zukommen, aber sie wandten sich davon ab.

82. Sie meisselten sich sichere Wohnstätten in die Berge,

83. doch dann ergriff sie der Schrei am Morgen,
(In anderen Versen verwendet Allah auch den Begriff "Donnerschlag", um diesen Laut zu beschreiben. Der Schall war so intensiv, dass er alles Leben in der unmittelbaren Umgebung auslöschte.)

84. und alles, was sie erworben hatten, nützte ihnen nichts.

85. Und Wir haben die Himmel und die Erde und das, was dazwischen ist, in Wahrheit erschaffen; und die Stunde (des Gerichts) wird gewiss eintreffen. So übe Nachsicht in schöner Weise (mit den Menschen).

86. Wahrlich, dein Herr ist der Schöpfer, der Allwissende.

87. Und Wir haben dir die sieben Wiederholenden und den erhabenen Koran gegeben. 
(Bei den ‘sieben Wiederholenden’ handelt es sich um die Sure Al-Fâtiha, die sieben Verse hat und bei jedem Gebet wiederholt wird. Die Sure Al-Fâtiha ist das Kernstück des Korans.)

88. Begehre (also) nicht das Vergängliche, das Wir einigen von ihnen gewährt haben, und sei nicht betrübt (wegen ihres Unglaubens); und senke deinen Flügel über die Gläubigen.
(senke deinen Flügel über die Gläubigen: sei bescheiden, wohlwollend und gutmütig mit den Gläubigen)

89. Und sprich: "Ich bin ein deutlicher Warner."

90. (So) wie Wir (eine Strafe) auf diejenigen herabgesandt haben, die (die früheren Schriften) unterteilten,

91. (wird auch jene eine Strafe treffen,) die den Koran in Teile zerlegen, (indem sie einiges annehmen und anderes verwerfen).

92. Bei deinem Herrn, Wir werden sie (dereinst) alle befragen

93. über das, was sie zu tun pflegten.

94. Verkünde also was dir aufgetragen wurde, und wende dich von den Polytheisten ab.

95. Wir haben dich bereits gegen die Spötter verteidigt,

96. die Allah andere Gottheiten beigesellen; und sie werden (bald) erfahren, (wie es um sie steht).

97. Und Wir wissen, dass sich deine Brust beengt wegen dessen, was sie sagen.

98. Aber (sei geduldig und) verherrliche das Lob deines Herrn mit denen, die sich niederwerfen.

99. Und diene deinem Herrn, bis das Gewisse zu dir kommt.
(bis das Gewisse zu dir kommt: bis der Tod dich ereilt, und die Wahrhaftigkeit des Glaubensanspruchs für das Auge sichtbar wird.)

Share by: