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DER EDLE QURÂN

5) Der gedeckte Tisch (Al-Ma'idah)
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120 Verse, Abfolge der Offenbarung: 112

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. O ihr, die ihr glaubt, erfüllt eure Verpflichtungen gewissenhaft. Erlaubt ist euch das Vieh, ausser dem, was euch ausdrücklich verboten wurde. Die Jagd im Zustand der Pilgerweihe ist euch (jedoch) verboten. Wahrlich, Allah verordnet, was Er will.

2. O ihr, die ihr glaubt, entweiht nicht die Riten der Pilgerfahrt, den heiligen Monat, die Opfertiere, die gekennzeichneten (Opfertiere), noch diejenigen, die sich zum heiligen Haus begeben, um nach der Gunst und dem Wohlgefallen ihres Herrn zu streben. (Doch) wenn ihr den Zustand der Weihe (nach der Pilgerfahrt) beendet habt, dürft ihr (wieder) jagen. Und die Abneigung gegen diejenigen, die euch von der heiligen Moschee ferngehalten haben, soll euch nicht zu Übertretungen verleiten. Strebt nach Güte und Frömmigkeit, aber nicht nach Sünde und Übertretung. Und fürchtet Allah, denn Allah ist streng im Bestrafen.

3. Euch sind (ausserdem) verboten: das (aufgefundene) tote Tier, Blut, Schweinefleisch, und das, worüber beim Schlachten ein anderer Name als der Allahs angerufen wurde, das Erstickte, das Erschlagene, das zu Tode Gestürzte, das (von anderen Tieren) zu Tode Gestossene, das von Raubtieren Angefressene – es sei denn, ihr schlachtet es, (bevor es verendet) –, das auf (heidnischen) Altären Geschlachtete, und das Orakeln mit Lospfeilen, denn dies ist Frevel. Heute haben die Ungläubigen die Hoffnung aufgegeben, euren Glauben zu unterminieren; fürchtet sie daher nicht, sondern fürchtet Mich. Heute habe Ich eure Religion vervollkommnet, Meine Gnade an euch vollendet und den Islam als eure Religion erwählt. Wer jedoch aus Not, ohne die Absicht, (die Speisegebote zu übertreten), gezwungen ist, verbotene Speisen zu essen, so ist Allah der Allvergebende, der Barmherzige.

4. Sie fragen dich, was ihnen (an Speisen) erlaubt sei. Sprich: "Euch sind die guten Dinge erlaubt. Und was ihr den Jagdtieren beibringt, gemäss dem, was Allah euch gelehrt hat, dann dürft ihr von dem essen, was sie für euch fangen; und sprecht den Namen Allahs darüber aus (beim Schlachten). Und fürchtet Allah, denn Allah ist der Abrechner."

5. Heute sind euch die guten Dinge erlaubt. Erlaubt sind euch die Speisen der Leute der Schrift, und eure Speisen sind ihnen erlaubt. (Und zur Heirat sind euch erlaubt) die tugendhaften gläubigen Frauen und die tugendhaften Frauen unter den Leuten, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, insofern ihr ihnen die Brautgabe entrichtet und ihr euch als tugendhafte Ehemänner verhaltet, nicht als solche, die Hurerei treiben, oder sich Liebschaften halten. Und wer den (wahren) Glauben abschwört, dessen Werke werden hinfällig, und im Jenseits wird er zu den Verlierern gehören.
(tugendhaften Frauen unter den Leuten der Schrift: Unter den Leuten der Schrift sind nur jene Frauen für Muslime als Ehepartnerinnen erlaubt, die sich an den reinen Monotheismus halten, gemäss der Lehre Allahs. Es ist Muslimen nicht gestattet, Frauen zu heiraten, die neben Allah eine andere Gottheit verehren oder einen Glauben praktizieren, der nicht dem reinen Monotheismus entspricht. Dies betrifft auch Frauen, die Jesus (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) als Gottheit verehren und ihm göttliche Eigenschaften zuschreiben. Solche Frauen dürfen nicht geheiratet werden. In der heutigen Zeit kann es herausfordernd sein, eine Partnerin zu finden, die diesen Kriterien entspricht, da viele Christen durch ihren Glauben an die Trinität und/oder ihre Bittgebete an die Toten, an die Engel oder an vermeintliche Heilige polytheistischen Praktiken nachgehen.)

6. O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr zum Gebet aufsteht, wascht euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellenbogen, streicht mit den (nassen) Händen über den Kopf und wascht die Füsse bis zu den Knöcheln. Befindet ihr euch im Zustand der (großen) Unreinheit, so reinigt euch (den ganzen Körper). Und wenn ihr krank oder auf Reisen seid, oder einer von euch von vom Abort kommt, oder ihr (intimen) Kontakt mit den Frauen hattet und kein Wasser findet, dann sucht einen reinen Boden und reibt damit euer Gesicht und die Hände ab. Allah will euch keine Bedrängnis auferlegen, sondern Er will euch läutern und Seine Gunst an euch vollenden, auf dass ihr dankbar sein mögt.
(einen reinen Boden: Der Begriff 'as-saîd' bezieht sich auf die Erdoberfläche. Wenn man kein Wasser findet, kann somit auch Sand, Gestein oder Erde benutzt werden.)

7. Und gedenkt an Allahs Gunst, die Er euch erwiesen hat, und an die Verpflichtung, die Er von euch entgegengenommen hat, als ihr gesagt habt: "Wir haben gehört und gehorchen." So fürchtet Allah, denn Allah ist der Allwissende über (den Inhalt) der Herzen.

8. O ihr, die ihr glaubt, haltet eure Verpflichtungen gegenüber Allah gewissenhaft ein und seid gerecht bei euren Aussagen. Und die Abneigung, die ihr gegen ein Volk verspüren mögt, soll euch nicht zu Übertretungen verleiten. Wenn ihr gerecht seid, kommt dies der Frömmigkeit am nächsten. Also fürchtet Allah, denn Allah ist der Allkundige über euer Tun.

9. Allah hat denen, die glauben und rechtschaffene Werke verrichten, Vergebung und einen grossen Lohn versprochen.

10. Diejenigen (jedoch), die nicht glauben und Unsere Zeichen der Lüge bezichtigen, werden (dereinst) die Bewohner der Hölle sein.

11. O ihr, die ihr glaubt, gedenkt an Allahs Gunst, die Er euch erwiesen hat, als eine Gruppe (feindlich gesinnter Leute) die Hände nach euch ausstreckten wollte, und Er sie davon abhielt. Also fürchtet Allah, und auf Allah (allein) sollen die Gläubigen vertrauen.

12. Und Allah nahm (einst) die Verpflichtung der Kinder Israels entgegen, als Er zwölf Führer unter ihnen ernannte. Allah sagte: "Ich bin mit euch. Wenn ihr das Gebet verrichtet, die Zakat entrichtet, an Meine Gesandten glaubt und sie unterstützt, und Allah ein gutes Darlehen gebt, werde Ich eure schlechten Taten tilgen und euch in Gärten einführen, die von Bächen durchzogen sind. Wer von euch aber daraufhin ungläubig wird, der ist gewiss vom geraden Weg abgeirrt."
(Allah ein gutes Darlehen gebt: Umar liess verlauten, dass es sich dabei um Ausgaben auf Allahs Weg handelt. Sie werden als ‘Darlehen’ bezeichnet, weil der Gläubige im Gedenken an Allah spendet und sich dadurch eine Belohnung im Jenseits erhofft. Anders als materieller Besitz, der zerstört oder verloren gehen kann, sind die Ausgaben auf Allahs Weg verzeichnet und somit gegen Diebstahl oder Vernichtung gesichert.)

13. Weil sie ihrer Verpflichtung (aber) nicht nachkamen, haben Wir sie verflucht und ihre Herzen verhärtet. (Seither) entstellen sie (willentlich) die Worte der Schrift und vergessen einen Teil von dem, womit sie ermahnt wurden. Du wirst nie aufhören ihren Verrat (an dir) zu entdecken, bis auf einige wenige unter ihnen. Vergebe ihnen (jedoch) und sei nachsichtig, denn Allah liebt die Wohltätigen.

14. Und auch von denen, die sagen: "Wir sind Christen", hatten Wir die(selbe) Verpflichtung entgegengenommen. Aber (auch) sie vergessen einen Teil von dem, womit sie ermahnt wurden. Da liessen Wir unter ihnen Feindschaft und Hass aufkommen, der bis zum Tag der Auferstehung (andauern wird); und Allah wird sie (bald) wissen lassen, was sie zu tun pflegten.

15. Leute der Schrift, Unser Gesandter ist nunmehr zu euch gekommen, um euch vieles von dem zu verdeutlichen, was ihr von der Schrift verborgen habt; und dabei ist er nachsichtig. Ein Licht und ein klares Buch von Allah sind euch nun zuteilgeworden,

16. mit dem Allah diejenigen auf die Wege des (ewigen) Friedens leitet, die Sein Wohlgefallen suchen. Er führt sie mit Seiner Erlaubnis aus der Dunkelheit ins Licht und weist ihnen den geraden Weg.

17. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der Messias, der Sohn der Maria." Sprich: "Wer könnte denn etwas gegen Allah unternehmen, wenn Er den Messias, den Sohn der Maria, und seine Mutter und alle (Menschen) auf der Erde vernichten wollte?" Allah allein gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist. Er erschafft, was Er will, und Er allein ist der Fähige, (Der alles bestimmt und verordnet).

18. Die Juden und die Christen sagen: "Wir sind Allahs Söhne und Seine Auserwählten." Sprich: "Weshalb bestraft Er euch dann für eure Sünden? Nein, ihr seid lediglich von Ihm erschaffene Menschen, (wie alle anderen Menschen auch)." Er vergibt, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will. Allah allein gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist; und zu Ihm ist die Rückkehr (aller Dinge).

19. O Leute der Schrift, Unser Gesandter ist zu euch gekommen, um euch nach einer (Unterbrechungs)zeit (in der Reihe der) Gesandten Klarheit zu verschaffen, damit ihr nicht sagen könnt: "Zu uns kam weder ein Verkünder noch ein Warner." Nun ist zu euch sowohl ein Verkünder (froher Botschaft) als auch ein Warner gekommen, und Allah ist der Fähige.

20. Und (erinnere daran,) als Moses zu seinem Volk sagte: "O mein Volk, gedenkt der Gunst Allahs an euch, als Er unter euch Propheten ernannte und euch zu Königen machte und euch gab, was Er (zuvor) keinem anderen (Volk) in den Welten gegeben hatte.

21. O mein Volk, betretet das heilige Land, das Allah für euch bestimmt hat, und wendet euch nicht (vom Glauben) ab, denn dann würdet ihr als Verlierer umkehren."

22. Sie sagten: "O Moses, in ihm befindet sich ein übermächtiges Volk. Wir werden es nicht betreten, solange sie es nicht verlassen haben. Wenn sie es (aber) verlassen, dann werden wir es betreten."

23. Zwei Männer unter ihnen, die Allah fürchteten und denen Er Seine Gunst erwiesen hatte, sagten: "Tretet durch das (Stadt)tor ein, und wenn ihr es betreten habt, werdet ihr die Überlegenen sein. Und vertraut auf Allah, wenn ihr Gläubige seid."

24. Sie sagten: "O Moses, wir werden es niemals betreten, solange sie sich darin befinden. Also gehe du und dein Herr (dorthin) und kämpft (gegen sie). Wir werden hier bleiben."

25. Er sagte: "Herr, ich vermag nichts, ausser für mich selbst und meinen Bruder, also trenne uns vom abtrünnigen Volk."

26. Er (Allah) sagte: "Dieses Land soll ihnen vierzig Jahre lang verwehrt bleiben, und sie sollen während (dieser Zeit) auf der Erde umherirren. So sei nicht betrübt wegen des abtrünnigen Volks."

27. Und verlies ihnen die Kunde von den beiden Söhnen Adams, als sie (jeweils) ein Opfer darbrachten. Das eine wurde (von Allah) angenommen, während das andere nicht angenommen wurde. Da sagte derjenige, (dessen Opfer nicht angenommen wurde): "Ich werde dich ganz gewiss töten." Der (andere) sagte: "Allah nimmt nur von den Frommen an.

28. Wenn du deine Hand nach mir ausstreckst, um mich zu töten, so werde ich nicht meine Hand nach dir ausstrecken, um dich zu töten, denn ich fürchte Allah, den Herrn der Welten. 

29. (Wenn du mich tötest,) wirst du die Schuld (meines Mordes) und (auch) deine (vergangenen) Sünden tragen müssen, und du wirst einer der Insassen des Feuers sein. Das ist der Lohn der Ungerechten." 

30. Da veranlasste ihn seine Seele, seinen Bruder zu töten. Also tötete er ihn und wurde (dadurch) einer von den Verlierern.
(Er trug ihn auf seinem Rücken und war sich unschlüssig, was er mit dem Leichnam tun sollte, denn sein Bruder war die erste Person, die auf der Erde starb.)

31. Daraufhin sandte Allah einen Raben, der auf dem Boden scharrte, um ihm zu zeigen, wie er die Schandtat seines Bruders verbergen sollte. Er sagte: "Wehe mir, habe ich nicht einmal (so viel Wissen) wie dieser Rabe, (um zu verstehen,) wie ich die Schandtat meines Bruders verbergen kann?" Und so wurde er zu einem der Reumütigen (aufgrund des Verlustes, den er sich durch die Tat zugezogen hatte).
(Ibn ‘Abbas zufolge bezog sich die Reue des ersten Sohnes Adams auf seine geringere Einsicht im Vergleich zum Raben und nicht auf die Mordtat selbst. Diese Form der Reue stellt daher eher einen Ausdruck von Selbstmitleid dar, als echte Reue über den Verstoss gegen ein Gebot Allahs. Zudem gibt es verschiedene Hadithe, die tiefere Einblicke in die Angelegenheit des ersten Mörders auf Erden bieten. Hier ist einer davon: Der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sagte: "Seit dieser Tat gibt es kein vergossenes Blut, für das er nicht bis zum Jüngsten Tag einen Teil der Verantwortung tragen muss, denn er war es, der den Grundstein für das Verbrechen des Mordes legte.")

32. Deshalb haben Wir den Kindern Israels vorgeschrieben: Wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen oder Unheil auf der Erde gestiftet hat, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet. Und wer das Leben eines Menschen erhält, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten. Und obwohl Unsere Gesandten mit den eindeutigen Beweisen zu ihnen gekommen waren, begingen danach viele von ihnen Übertretungen auf der Erde.

33. Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Unheil auf der Erde stiften, soll darin bestehen, dass sie entweder getötet oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen Hand und Fuss wechselseitig abgeschlagen werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden. Dies soll im Diesseits eine Schmach für sie sein, und im Jenseits wartet eine gewaltige Strafe auf sie.
(Dieser Vers thematisiert verschiedene Strafmassnahmen, die entsprechend der Schwere des Vergehens angewandt werden können. Die Festlegung der angemessenen Strafe in spezifischen Fällen obliegt den Gelehrten der islamischen Rechtsprechung. Es ist wichtig hervorzuheben, dass solche Strafen nicht willkürlich auferlegt werden dürfen. Sie sind ausschliesslich in Fällen von schweren Verbrechen oder bei Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit anzuwenden, mit dem Ziel, die Gesellschaft vor weiterem Schaden zu bewahren.)

34. Ausgenommen sind diejenigen, die in Reue umkehren, bevor ihr euch ihrer ermächtigt, denn Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige.

35. O ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah, sucht Seine Nähe und ringt auf Seinem Weg, damit ihr zu den Erfolgreichen gehören mögt.

36. Wenn die Ungläubigen alle Reichtümer der Erde besässen und noch einmal das Gleiche dazu aufbringen möchten, um sich damit von der Strafe am Tag der Auferstehung loszukaufen, so würde es nicht von ihnen angenommen werden. Für sie wird es (dereinst) eine schmerzhafte Strafe geben.

37. Sie werden aus dem Feuer entkommen wollen, doch sie werden nicht daraus entkommen können, denn ihre Strafe wird dauerhaft sein.

38. Dem Dieb und der Diebin, trennt beiden die Hand ab als Strafe für das, was sie (widerrechtlich) erworben haben. Dies ist die abschreckende Strafe von Allah, und Allah ist der Allmächtige, der Allweise.
(Der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sagte: "Die Hand des Diebes soll abgetrennt werden, wenn der Wert des Gestohlenen einen Viertel Dinar Gold übersteigt." Sahih Muslim 3189)

39. Wer aber bereut, nachdem er Unrecht begannen hat, und sich (daraufhin) bessert, dessen Reue nimmt Allah gewiss an, denn Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige.

40. Weisst du denn nicht, dass Allah der Souverän über die Himmel und die Erde ist? Er straft, wen Er will, und Er vergibt, wem Er will. Und Allah ist der Fähige.

41. O Gesandter, sei nicht betrübt über jene, die im Unglauben konkurrieren und mit ihren Mündern sagen: "Wir glauben", während ihre Herzen nicht glauben. Und unter den Juden gibt es solche, die (willentlich) Lügen Gehör schenken und auf Menschen hören, die nie zu dir gekommen sind. Sie entstellen den Sinn der fest etablierten Worte (ihrer eigenen Schrift) und sagen: "Wenn euch vorgebracht wird, was wir wollen, dann nehmt es (als richtig) an. Und wenn euch verweigert wird (was wir wollen,) dann glaubt nicht daran." Für denjenigen, den Allah in Versuchung abirren lässt, kannst du gegen Allah nichts ausrichten. Das sind diejenigen, deren Herzen Allah nicht läutern will. Für sie ist Schande im Diesseits bestimmt, und im Jenseits werden sie eine gewaltige Strafe erleiden.
(Wenn euch vorgebracht wird: Die Juden bevorzugten zum Beispiel, dass das Urteil Muhammads (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) bei Ehebruch die Auspeitschung und nicht die Steinigung vorsah, obwohl eine solche Strafe ebenfalls in der Thora festgelegt ist. Dies wird auch in Sahih al-Bukhari 3635 bestätigt.)

42. Sie sind (notorische) Lügner und streben (unersättlich) nach unrechtmässigen Gewinnen. Wenn sie zu dir kommen, so richte zwischen ihnen oder wende dich von ihnen ab. Wenn du dich von ihnen abwendest, werden sie dir keinerlei Schaden zufügen können. Und wenn du richtest, so richte zwischen ihnen in Gerechtigkeit, denn Allah liebt die Gerechten.

43. Wie könnten sie dich (jedoch wirklich) zum Richter nehmen wollen, wo sie doch die Thora haben, die Allahs Richtspruch enthält, und sie sich davon abwenden? Sie sind (eben) keine Gläubigen.

44. Wir hatten (seinerzeit) die Thora herabgesandt, die Rechtleitung und Licht enthält, damit die Propheten, die (Allah) ergeben waren, sowie die Rabbiner und die Gelehrten, die Angelegenheiten der Juden (entsprechend den Vorschriften der Schrift) regeln konnten. Und ihnen wurde aufgetragen, die Schrift Allahs zu bewahren, Zeuge darüber zu sein und sich nicht vor den Menschen, sondern vor Mir zu fürchten. Also verkauft Meine Lehren nicht für den verächtlichen Preis (des Diesseits). Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen.

45. Und Wir haben darin vorgeschrieben: Leben für Leben, Auge für Auge, Nase für Nase, Ohr für Ohr, Zahn für Zahn; und (auch) bei Verwundungen gilt (gerechte) Vergeltung. Wer jedoch aus Gnade darauf verzichtet, so ist es eine Sühne für ihn. Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, das sind die Ungerechten.
(Wenn Menschen zur Rache neigen, besteht die Gefahr, dass sie schlimmere Taten begehen als jene, die ihnen oder ihren Angehörigen zugefügt wurden. Daher schränkt die Vergeltung in gleichem Mass das Handlungsspektrum ein. Zudem sorgt der Vers durch das Angebot der Vergebung für weitere Mässigung. Dies wird auch in Vers 42:40 hervorgehoben: Die Vergeltung für eine schlechte Tat ist maximal eine gleich schlechte Tat. Wer jedoch vergibt und Besserung herbeiführt, dessen Lohn liegt bei Allah.)

46. Und nach ihnen sandten Wir Jesus, den Sohn der Maria, als Bestätigung dessen, was ihm in der Thora vorausgegangen war; und Wir gaben ihm das Evangelium, welches Rechtleitung und Licht enthält, als Bestätigung dessen, was ihm in der Thora vorausgegangen war und als Führung sowie Ermahnung für die Frommen.

47. Den Anhängern des Evangeliums (wurde auch aufgetragen) nach dem zu richten, was Allah herabgesandt hat. Und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat, das sind die Abtrünnigen.

48. Und zu dir [Muhammad] haben Wir das Buch mit der Wahrheit herabgesandt, welches das bestätigt, was vor ihm (als Offenbarung) war, und als Wächter darüber dient. Richte also zwischen ihnen nach dem, was Allah herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen, die von der Wahrheit abweichen, die zu dir herabgesandt wurde. Jedem (Volk) haben Wir einen Rechtsweg und einen Weg gewiesen. Wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht, doch Er prüft euch mit dem, was Er euch gegeben hat. Also wetteifert im Streben nach guten Taten. Zu Allah werdet ihr alle zurückkehren, und dann wird Er euch informieren, worüber ihr uneins wart.
(doch Er prüft euch mit dem, was Er euch gegeben hat: In allen Offenbarungen Allahs wird hervorgehoben, dass die Anweisungen des jeweils letzten Gesandten zu befolgen sind. Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) ist dieser letzte Gesandte, dem der Koran offenbart wurde. Daher besteht die eigentliche Herausforderung für die Völker darin, den Koran über alle anderen Schriften zu erheben.)

49. (Also) richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (zu dir) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen, sondern hüte dich vor ihnen, damit sie dich nicht von einem Teil dessen abbringen, was Allah dir offenbart hat. Und wenn sie sich abwenden, so wisse, dass Allah sie wegen mancher ihrer Verfehlungen bestrafen wird. Und wahrlich, viele Menschen sind Übertreter.

50. Suchen sie etwa nach dem Urteil der Ignoranz? Wer ist (denn) besser im Urteilen als Allah für Leute, die mit Gewissheit glauben?

51. O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht die Juden und die Christen zu Verbündeten. Sie sind untereinander Verbündete, und wer sie zu Vertrauten nimmt, gehört zu ihnen. Und Allah leitet die ungerechten Leute nicht.

52. Und so siehst du diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist, wie sie zu eilig zu ihnen laufen und sagen: "Wir befürchten, dass uns eine (Schicksals)wendung treffen könnte, (wenn wir uns nur auf unsere Gruppe verlassen)." Allah wird (jedoch den Gläubigen) den Sieg oder einen Befehl von Ihm herbeiführen, damit (die Heuchler) bereuen, was sie an Gedanken verbergen.

53. Und (wenn ihr Unglaube offengelegt wird,) werden die Gläubigen sagen: "Sind das (etwa) diejenigen, die mit Nachdruck bei Allah schworen, dass sie mit euch seien?" Ihre Werke sind hinfällig und sie sind zu Verlierern geworden.

54. O ihr, die ihr glaubt, wenn sich jemand unter euch von seiner Religion abwendet, wird Allah andere Menschen hervorbringen, die Er liebt und die Ihn lieben. (Diese) werden gegenüber den Gläubigen bescheiden sein und gegenüber den Ungläubigen mächtig auftreten. Sie werden auf Allahs Weg kämpfen und den Tadel der Tadelnden nicht fürchten. Das ist Allahs Huld, die Er gewährt, wem Er will; und Allah ist der Allumfassende, der Allwissende.

55. Ihr habt keine anderen Verbündeten als Allah, Sein Gesandter und die Gläubigen, die das Gebet verrichten, die Zakat entrichten und sich (vor Allah) niederwerfen.

56. Und wer Allah, Seinen Gesandten und die Gläubigen als Verbündete wählt, (wird erfolgreich sein, denn) die Schar Allahs wird (letztendlich) siegen.

57. O ihr, die ihr glaubt, nehmt jene unter den Leuten der Schrift und den (restlichen) Ungläubigen, die eure Religion verspotten und abfällig darüber reden, nicht zu Verbündeten. Und fürchtet Allah, wenn ihr (wahre) Gläubige seid.

58. Wenn ihr zum Gebet ruft, machen sie sich darüber lustig und (betrachten es) als Spiel. Dies (geschieht), weil sie (eben) Leute sind, die ihren Verstand nicht nutzen.

59. Sprich: "O Leute der Schrift, macht ihr uns etwa Vorwürfe, weil wir an Allah glauben, an das, was zu uns herabgesandt wurde, und an das, was vorher herabgesandt wurde? Die meisten von euch sind (eben) Abtrünnige."

60. Sprich: "Soll ich euch mitteilen, wem Allah den schlimmsten Lohn auferlegt? (Es sind) diejenigen, die Allah verflucht und denen Er zürnt – sie sind wie Affen und Schweine – sowie jene, die den Taghut verehren. Diese befinden sich in der schlechtesten Lage und sind am weitesten vom rechten Weg abgekommen."

61. Wenn sie zu euch kommen, sagen sie: "Wir glauben", obschon sie mit dem Unglauben (bei euch) eintreten und mit ihm (wieder) herausgehen; und Allah weiss sehr wohl, was sie (in ihren Herzen) verbergen.

62. Und du siehst viele von ihnen in Sünde, Ungerechtigkeit und im Verzehr von unrechtmässig Erworbenem wetteifern. Wie schlecht ihre Werke sind.

63. Warum verbieten ihnen die Rabbiner und die (Schrift)gelehrten nicht ihre sündige Rede und den Verzehr von unrechtmässig Erworbenem? Wie verwerflich ihr Verhalten ist.

64. Und die Juden sagen: "Allahs Hand ist gefesselt." Ihre (eigenen) Hände sind gefesselt und sie sind verflucht für das, was sie sagen. (Im Gegenteil,) Seine Hände sind (weit) ausgestreckt und Er gewährt (Seine Gaben), wem Er will. Und wahrlich, was zu dir herabgesandt wurde von deinem Herrn, wird bei ihnen die Auflehnung und den Unglauben weiter mehren. Wir haben zwischen ihnen (gegenseitige) Feindschaft und Hass bis zum Tag der Auferstehung gesetzt. Jedes Mal, wenn sie ein Feuer zum Krieg entfachen wollen, löscht Allah es (wieder). Und (überall) auf der Erde streben sie nach Verderben, doch Allah liebt die Korrupten nicht.

65. Wenn die Leute der Schrift (wirklich) glauben würden und fromm wären, würden Wir ihre schlechten Taten tilgen und sie in die Gärten der Wonne eingehen lassen.

66. Und wenn sie die Thora, das Evangelium und das befolgen würden, was ihnen von ihrem Herrn (nunmehr als Offenbarung) herabgesandt worden ist, würden Wir sie sicherlich reichlich versorgen, sowohl mit dem, was über ihnen, als auch mit dem, was unter ihren Füssen ist. Unter ihnen gibt es (zwar) eine Gruppe, die einen gemässigten Standpunkt vertritt, doch die meisten von ihnen sind Übeltäter.
(einen gemässigten Standpunkt: Der Begriff ‘i'tisad’ steht für eine Haltung ohne Übertreibung oder Mangel. Nach Meinung der Gelehrten bezieht sich dies auf diejenigen, die den Islam annehmen oder die in ihrer Haltung die Grenzen in Bezug auf Jesus (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) nicht überschreiten.)

67. O Gesandter, verkünde das, was dir von deinem Herrn herabgesandt worden ist. Wenn du es nicht tätest, so hättest du Seine Botschaft nicht vermittelt. (Und wisse, dass) Allah dich (dabei) vor den Menschen beschützen wird. Allah leitet die Ungerechten (jedoch) nicht auf den geraden Weg.

68. Sprich: "O Leute der Schrift, ihr stützt euch auf nichts, solange ihr nicht die Thora, das Evangelium und das befolgt, was euch von eurem Herrn (nunmehr als Offenbarung) herabgesandt wurde." Wahrlich, das, was dir von deinem Herrn herabgesandt wurde, wird bei vielen von ihnen die Auflehnung und den Unglauben noch weiter mehren. Doch sei nicht betrübt über das ungläubige Volk.

69. Diejenigen, die glauben, und jene unter den Juden, Sabäern und Christen, die an Allah (allein) und an den Jüngsten Tag glauben und (dabei) gute Taten verrichten, haben nichts zu befürchten und werden (dereinst) nicht traurig sein.

70. Wahrlich, Wir hatten (einst) die Verpflichtung der Kinder Israels entgegengenommen und ihnen (immer wieder) Gesandte aus ihrer Mitte geschickt. (Doch) wann immer Gesandte zu ihnen mit etwas kamen, das ihnen nicht gefiel, bezichtigten sie einige der Lüge und töteten andere.

71. Und weil sie dachten, dass sie keiner Bestrafung unterliegen, wurden sie blind und taub (gegenüber der Wahrheit). Und selbst als Allah ihre Reue annahm, verfielen sie (danach) wieder in Blindheit und Taubheit; und Allah ist der Allsehende.

72. Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist der Messias, der Sohn der Maria", wo doch der Messias (selbst) sagte: "O Kinder Israels, dient Allah, meinem Herrn und eurem Herrn." Wer Allah (Teilhaber) beigesellt, dem wird Allah das Paradies verwehren, und sein Aufenthaltsort wird das Feuer sein; (und) die Ungerechten werden keine Helfer haben.

73. Und wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: "Allah ist einer von Dreien", obschon es keine Gottheit ausser dem Einen Gott gibt. Und wenn sie nicht aufhören mit dem, was sie sagen, so wird diejenigen unter ihnen, die im Unglauben verweilen, (dereinst) eine schmerzhafte Strafe treffen.

74. Wollen sie sich denn nicht (reumütig) Allah zuwenden und Ihn um Vergebung bitten? Und Allah ist der Allvergebende, der Barmherzige.

75. Der Messias, der Sohn der Maria, war lediglich ein Gesandter, dem andere Gesandte vorausgegangen waren. Und seine Mutter war eine Wahrhaftige, und beide verzehrten Nahrung. Siehe, wie Wir die Zeichen klar darlegen, und siehe, wie sie sich dennoch abwenden.

76. Sprich: "Wollt ihr anstelle von Allah das anbeten, was euch weder Schaden noch Nutzen bringen kann? Und Allah ist der Allhörende, der Allwissende."

77. Sprich: "O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben und sagt nichts als die Wahrheit. Und folgt nicht den Neigungen der Menschen, die vor euch irregegangen sind und viele (Menschen) vom geraden Weg in die Irre geführt haben."

78. Jene unter den Kindern Israels, die ungläubig waren, wurden (bereits) von David und Jesus, dem Sohn der Maria, verflucht. Dies geschah, weil sie sich der Wahrheit widersetzten, (stets) übertraten

79. und einander nicht das Verwerfliche verboten, das sie begingen. Wie schlecht war das, was sie zu tun pflegten.

80. Du siehst, wie sich viele von ihnen die Ungläubigen zu Verbündeten nehmen. Schlimm ist, was sie für sich selbst vorausschicken. Allah zürnt ihnen, und (dereinst) werden sie ewig in der Strafe verweilen.

81. Wenn sie an Allah, den Propheten und an das glauben würden, was zu ihm herabgesandt worden ist, würden sie sie nicht zu Verbündeten nehmen. Aber viele von ihnen sind Abtrünnige.

82. Du wirst sicher feststellen, dass die Juden und die Polytheisten die erbittertsten Feinde der Gläubigen sind. Und du wirst sicher feststellen, dass diejenigen, die den Gläubigen am meisten zugeneigt sind, diejenigen sind, die sagen: "Wir sind Nazarener [Christen]." Dies (ist so), weil es unter ihnen Priester und Mönche gibt, und weil sie sich nicht hochmütig verhalten.
(Allah erwähnt sowohl Juden als auch Polytheisten, um darauf hinzuweisen, dass es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Ablehnung des Islams potenzielle Gegner sein können. Generell stellen jedoch Priester, Mönche oder Personen, die keine Überheblichkeit zeigen, keine Bedrohung für die Gläubigen dar.)

83. Wenn sie hören, was als Offenbarung zum Gesandten herabgesandt wurde, siehst du ihre Augen vor Tränen überfliessen, erfüllt von der Erkenntnis, die sie durch ihre eigene Schrift (von der nun herabgesandten) Wahrheit erlangt haben. Sie sagen: "Unser Herr, wir glauben (an den Koran); zähle uns zu den Bezeugenden.
(Sie erkennen die Wahrheit über die Ankunft Muhammads (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), die ihnen prophezeit wurde, und verstehen, dass diese Offenbarung mit ihrer eigenen Schrift übereinstimmt. Sie bekunden ihren Glauben an Allah und bitten darum, als Zeugen der Wahrheit anerkannt zu werden. Dieser Vers verdeutlicht, dass der Koran eine Fortführung der früheren Offenbarungen darstellt.)

84. Warum sollten wir nicht an Allah glauben und an das, was von der Wahrheit zu uns gekommen ist (mit dem Koran)? Wir hoffen, dass unser Herr uns (dereinst) mit den Rechtschaffenen (ins Paradies) eingehen lässt."

85. Allah wird sie für das, was sie sagen, mit Gärten belohnen, durchzogen von Bächen, und ewig werden sie darin verweilen. Das ist der Lohn der Wohltätigen.

86. Diejenigen aber, die ungläubig sind und Unsere Verse der Lüge bezichtigen, werden (dereinst) die Insassen des Höllenbrands sein.

87. O ihr, die ihr glaubt, verbietet euch nicht (selbst) das Gute, das euch Allah erlaubt hat, und übertretet nicht, denn Allah liebt diejenigen nicht, die übertreten.
(Dieser Vers mahnt die Gläubigen, nicht in übertriebene Strenge oder Enthaltsamkeit zu verfallen, indem sie sich erlaubte Dinge selbst verbieten. Stattdessen sollen sie die von Allah gewährten erlaubten Dinge geniessen, dabei jedoch stets die Massstäbe der Sittlichkeit und Moral wahren.)

88. Also esst von dem, was Allah euch an erlaubten und guten Dingen gibt. Und fürchtet Allah, an Den ihr glaubt.

89. Allah belangt euch nicht für das Unbedachte in euren Eiden, sondern Er belangt euch für das, was ihr in euren Eiden mit Bedacht sagt (und dann nicht einhaltet). Die Sühne dafür ist, zehn Bedürftige so zu speisen, wie ihr eure Angehörigen speist, oder sie zu kleiden oder einen Sklaven zu befreien. Und wer keine Möglichkeit (zu solchen Sühneleistungen) findet, der soll drei Tage fasten. Dies ist die Sühne für eure Eide, wenn ihr schwört (und sie nicht einhaltet). Erfüllt also eure Eide. So macht euch Allah Seine Zeichen klar, auf dass ihr dankbar sein mögt.

90. O die ihr glaubt, Wein, Glücksspiele, Opfersteine und Lospfeile sind Schändlichkeiten von Satans Werk. Haltet euch davon fern, damit ihr Erfolg haben mögt.

91. Satan will durch den Wein und das Glücksspiel nur Feindschaft und Hass zwischen euch schüren, und euch vom Gedenken an Allah und vom Gebet abhalten. Wollt ihr denn nicht (damit) aufhören?

92. Gehorcht Allah, gehorcht dem Gesandten und bedenkt. Wenn ihr euch (von Allahs Geboten) abwendet, dann wisst, dass Unserem Gesandten nur die deutliche Übermittlung (der Botschaft) obliegt.

93. Denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke verrichten, wird keine Sünde angelastet bezüglich dessen, was sie (an Verbotenem) verzehrt haben, (bevor sie Kenntnis davon hatten,) sofern sie fromm sind und glauben. Sie sollen weiterhin fromm sein, glauben und Gutes tun. Allah liebt diejenigen, die Gutes tun.

94. O ihr, die ihr glaubt, Allah wird euch mit etwas vom Wild, das eure Hände und Waffen erreichen können, auf die Probe stellen, (indem Er euch zeitweise die Jagd untersagt). So macht Allah jene kenntlich, die Ihn im Verborgenen fürchten; und wer danach (die Grenzen) überschreitet, für den wird es eine schmerzhafte Strafe geben.

95. O ihr, die ihr glaubt, tötet kein Wild, während ihr im Zustand der Pilgerweihe seid. Wer dennoch vorsätzlich Wild tötet, muss als Sühne Vieh opfern, das dem getöteten (Wild) in Mass entspricht, bestätigt durch zwei rechtschaffene Personen aus eurer Gemeinschaft. Dieses soll als Almosen (an die Bedürftigen) der Kaaba gegeben werden. Alternativ kann die Sühne durch die Speisung von (anderen) Bedürftigen oder durch entsprechendes Fasten erfüllt werden. Dies wurde euch auferlegt, damit ihr die bösen Folgen eurer Taten erkennen mögt. Allah wird euch nicht zur Rechenschaft ziehen für das, was (in dieser Hinsicht) bereits geschehen ist. Wer jedoch (nach Kenntnis dieser Regelung) erneut überschreitet, den wird Allah bestrafen. Und Allah ist der Allmächtige, der Ahnder.

96. Der Fang aus dem Meer und sein Genuss sind für euch und für die Reisenden als Versorgung erlaubt, (selbst während der Wallfahrtszeit). Aber verboten ist euch das Jagen auf dem (Fest)land, solange ihr im Zustand der Pilgerweihe seid. Und fürchtet Allah, zu Dem ihr (dereinst alle) versammelt werdet.

97. Allah hat die Kaaba, das heilige Haus, zum Wohl der Menschen bestimmt, ebenso wie die heiligen Monate, die Opfertiere und die gekennzeichneten (Opfertiere). Dies, damit ihr (mit Bestimmtheit) wisst, dass Allah (alles) kennt, was in den Himmeln und auf der Erde ist; und Allah ist der Allwissende.

98. (Und) wisst, dass Allah streng im Bestrafen ist; aber Allah ist auch der Allvergebende, der Barmherzige.

99. Dem Gesandten obliegt nur die Vermittlung (der Botschaft). Und Allah weiss, was ihr offenlegt und was ihr verborgen haltet.

100. Sprich: "Das Schlechte und das Gute sind nicht gleich, auch wenn dich die Menge des Schlechten in Versuchung bringen sollte." Fürchtet also Allah, ihr Verständigen, auf dass ihr Erfolg haben mögt.

101. O ihr, die ihr glaubt, fragt nicht nach Dingen, die euch unangenehm wären, falls sie euch erklärt würden. Und solltet ihr während der Offenbarung des Korans (dennoch) danach fragen, werden sie euch (ohnehin durch den Koran) verdeutlicht werden. Allah hält euch (Unwissenheit) nicht vor, und Allah ist der Allvergebende, der Nachsichtige.

102. Schon vor euch haben Menschen nach solchen (Angelegenheiten) gefragt, (und als die früheren Offenbarungen diese erläuterten,) glaubten sie (doch) nicht (daran).

103. Allah hat weder Bahira noch Sa'iba, Wasila oder Ham (als Gottheiten) bestimmt. Es sind diejenigen, die dem Unglauben verfallen, die Lügen über Allah erfinden. Die meisten von ihnen nutzen (eben) ihren Verstand nicht.
(Die genannten Begriffe beziehen sich auf Götzen, die von vielen Arabern in der vorislamischen Zeit verehrt wurden.)

Und wenn ihnen gesagt wird: "Kommt her zu dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat und zum Gesandten", sagen sie: "Uns genügt das, worin wir unsere Vorfahren vorgefunden haben." Selbst wenn ihre Vorfahren nichts verstanden und den rechten Weg nicht befolgt haben?
(Anders ausgedrückt: "Kommt her (zum Koran), den Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat und (zur Sunna) des Gesandten." Auch in diesem Vers wird auf unterschwellige Weise die Sunna des Propheten genannt.)

105. O ihr, die ihr glaubt, ihr tragt die Verantwortung für euch selbst. Wer abirrt, kann euch nicht schaden, wenn ihr den geraden Weg befolgt. Zu Allah werdet ihr (dereinst) alle zurückkehren, und dann wird Er euch kundtun, was ihr zu tun pflegtet.

106. O ihr, die ihr glaubt, wenn der Tod einem von euch naht, dann soll das Vermächtnis durch zwei rechtschaffene Personen unter euch bezeugt werden. Oder durch zwei andere, die ihr nicht kennt, wenn ihr auf Reisen seid und (das Gefühl habt, dass) der Tod euch ereilen (könnte). Ihr sollt (beide Zeugen) nach dem Gebet zurückhalten, und wenn ihr Zweifel (an ihrer Integrität) habt, sollen beide bei Allah schwören: "Wir verkaufen (unser Zeugnis) für keinen Preis, selbst dann nicht, selbst dann nicht, wenn (es) einen nahen Verwandten (bevorzugen könnte), und wir verschweigen das Zeugnis Allahs nicht, denn sonst wären wir unter den Verfehlenden."

107. Sollte sich erweisen, dass die (beiden) Zeugen sich einer Sünde schuldig gemacht haben, dann sollen zwei andere aus dem Kreis jener, die durch (die erstgenannten Zeugen) Unrecht erlitten haben, deren Platz einnehmen. Sie sollen bei Allah schwören: "Unser Zeugnis ist wahrhaftiger als das derer, und wir werden nicht übertreten, denn sonst wären wir unter den Ungerechten."

108. Auf diese Weise wird am ehesten sichergestellt, dass sie ein authentisches Zeugnis ablegen oder dass sie befürchten, es könnten andere Eide nach ihrem (Eid) gefordert werden. Und fürchtet Allah und befolgt (Seine Anweisungen), denn Allah leitet die Frevler nicht recht.

109. Und gedenke des Tages, da Allah die Gesandten versammeln und zu ihnen sagen wird: "Welche Antwort habt ihr (auf eure Botschaft) erhalten?" Sie werden sagen: "Wir haben kein Wissen (darüber), denn (nur) Du bist der Allwissende über das Verborgene."

110. Und wenn Allah sagen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, erinnere dich an Meine Gunst, die Ich dir und deiner Mutter erwiesen habe, als Ich dich mit dem heiligen Geist [dem Engel Gabriel] stärkte, so dass du sowohl (als Kind) in der Wiege als auch im Mannesalter (mit weisen Worten) zu den Menschen sprechen konntest. Und (erinnere dich,) wie Ich dir die Schrift, die Weisheit, die Thora und das Evangelium lehrte; und wie du mit Meiner Erlaubnis aus Tonerde die Gestalt eines Vogels formtest und in sie hauchtest, worauf sie mit Meiner Erlaubnis zu einem (echten) Vogel wurde; und wie du mit Meiner Erlaubnis Blindgeborene und Aussätzige heiltest und die Toten erwecktest; und wie Ich die Kinder Israels von dir fernhielt, als du mit klaren Beweisen zu ihnen gingst, und jene unter ihnen, die ungläubig waren, sagten: 'Das ist nur offenkundige Zauberei.'"

111. Und (damals,) als Ich den Jüngern eingab: "Glaubt an Mich und an (die Botschaft) Meines Gesandten", da sagten sie: "Wir glauben und bezeugen, dass wir (Dir) ergeben sind."

112. Und (erinnere daran,) als die Jünger sagten: "O Jesus, Sohn der Maria, kann dein Herr für uns einen (mit Speisen) beladenen Tisch vom Himmel herabsenden?", da sagte er: "Fürchtet Allah, wenn ihr Gläubige seid."

113. Sie sagten: "Wir möchten davon essen, um unsere Herzen zu beruhigen und Gewissheit zu haben, dass du uns die Wahrheit gesagt hast, und damit wir Zeugen darüber sind."

114. Da sagte Jesus, der Sohn der Maria: "Allah, unser Herr, sende uns einen (mit Speisen) beladenen Tisch vom Himmel herab, damit er für uns, die Ersten wie die Letzten, ein Fest und ein Zeichen von Dir sei. Und gewähre uns Versorgung, denn Du bist der beste Versorger."

115. Allah sagte: "Ich werde ihn euch hinabsenden. Doch wer danach nicht glaubt, den werde ich in einer Weise bestrafen, wie ich niemanden anderen in den Welten (je) bestrafen werde."

116. Und (erwähne den Moment,) da Allah sagen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du (etwa) zu den Leuten gesagt: 'Nehmt mich und meine Mutter zu Gottheiten neben Allah?'", da wird er sagen: "Gepriesen bist Du. Ich darf nichts sagen, wozu ich kein Recht habe. Hätte ich es gesagt, hättest Du Kenntnis davon, denn Du weisst, was in mir ist, aber ich weiss nicht, was in Dir ist. Wahrlich, Du allein bist der Allwissende über das Verborgene.

117. Ich habe ihnen nur gesagt, was Du mir befohlen hast: 'Verehrt Allah, meinen Herrn und euren Herrn.' Ich war Zeuge über sie, solange ich unter ihnen weilte, doch seitdem Du mich zu Dir zurückgerufen hast, bist Du der Beobachter über sie; und Du bist der Zeuge aller Dinge.

118. Wenn Du sie bestrafst, dann (nur) weil sie Deine Diener sind, (mit denen Du verfährst, wie Du willst). Und wenn Du ihnen vergibst, (dann ist dies ebenfalls Deine Entscheidung, denn) Du allein bist der Allmächtige, der Allweise."

119. Allah wird sagen: "Dies ist der Tag, an dem den Wahrhaftigen ihre Wahrhaftigkeit nützen soll. Für sie sind Gärten bestimmt, durchzogen von Bächen, um ewig darin zu verweilen." Allah hat Wohlgefallen an ihnen, und sie haben Wohlgefallen an Ihm. Das ist der immense Erfolg.

120. Allah ist der Souverän über die Himmel und die Erde und dessen, was dazwischen ist; und Er ist der Fähige, (Der alles bestimmt und verordnet). 

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