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DER EDLE QURÂN

28) Die Geschichte (Al-Qasas)
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88 Verse, Abfolge der Offenbarung: 49

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Tâ, Sîn, Mîm.

2. Dies sind die Verse des deutlichen Buches.

3. Wir berichten dir in Wahrheit die Geschichte von Moses und Pharao, für diejenigen, die glauben.
(für Leute, die glauben: Nur angehende und bestehende Gläubige können aus den Berichten Allahs einen Nutzen ziehen.)

4. Wahrlich, Pharao verhielt sich hochmütig auf der Erde, und er unterteilte sein Volk in (verschiedene) Gruppen. Eine dieser Gruppen unterdrückte er, indem er ihre Söhne ermordete und ihre Frauen verschonte. Wahrlich, er war einer der Verderbenden.

5. Doch Wir wollten den Unterdrückten eine Gunst erweisen, und sie zu Vorbildern und Erben machen,

6. und ihnen eine feste Stellung im Land verleihen. So sollten Pharao, Haman und ihre Heere durch sie das erleben, wovor sie sich gefürchtet hatten.
(wovor sie sich gefürchtet hatten: Laut einer überlieferten Prophezeiung von Abraham (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) sollte ein männlicher Nachkomme der Söhne Israels den Sturz des Pharaos bewirken und das Volk Israels befreien. Aus diesem Grund liess Pharao alle männlichen Kinder der Israeliten töten.)

7. Und Wir gaben der Mutter von Moses ein: "Stille ihn, und wenn du (um sein Leben) fürchtest, (dann) setze ihn ins Gewässer. Hab (danach) keine Angst und sei nicht traurig. Wir werden ihn zu dir zurückbringen und ihn zu einem der Gesandten machen."

8. So wurde er von der Familie des Pharaos aufgenommen, ohne dass sie ahnten, dass er ihnen (später) zum Feind werden und ihnen Sorge bereiten würde. Wahrlich, Pharao, Haman und ihre Heere waren Übeltäter.
(Einige Gelehrte vertreten die Meinung, dass Haman der Wesir des Pharaos war. Andere denken, dass Haman kein eigentlicher Name, sondern ein Titel ist. Und Allah weiss es am besten.)

9. Die Frau des Pharaos sagte: "Er soll für mich und für dich ein Grund zur Freude sein. Tötet ihn nicht. Vielleicht erweist er sich als nützlich, oder wir nehmen ihn als (Adoptiv)sohn." Und sie waren unwissend (über die Folgen ihrer Handlung).

10. Das Herz von Moses' Mutter wurde leer, und beinahe hätte sie (ihr Geheimnis) preisgegeben. Doch wir stärkten ihr Herz, damit sie (weiterhin) zu den Gläubigen zählte.
(Das Herz von Moses’ Mutter wurde leer: Leer von allem, ausser von Moses; oder leer von der Erinnerung an Allahs Versprechen, so dass sie beinahe ihr Geheimnis preisgegeben hätte.
damit sie zu den Gläubigen zählte: Durch ihre Trauer war sie so stark vom Diesseits geprägt, dass sie beinahe Allahs Versprechen und das Jenseits aus den Augen verlor.)

11. Sie sagte zu seiner Schwester: "Folge ihm." So beobachtete sie ihn (unauffällig) aus der Ferne, ohne dass sie bemerkt wurde.
(zu seiner Schwester: zu Moses’ Schwester)

12. Da Wir in dieser Zeit die Ammen(brüste) für ihn [Moses] verboten hatten, sagte sie (zu Pharao und seiner Frau): "Soll ich euch zu Leuten eines Hauses führen, die ihn für euch betreuen und ihm zugetan sein werden?"

13. So gaben Wir ihn seiner Mutter zurück, damit ihre Augen trocken wurden und sie nicht (länger) traurig war; und damit sie erkannte, dass Allahs Versprechen wahr ist. Aber die meisten von ihnen wissen nicht, (dass Allahs Versprechen wahr ist).

14. Und als er seine Vollreife erlangt und sich gefestigt hatte, gaben Wir ihm Weisheit und Wissen. So belohnen Wir die Wohltätigen.

15. (Eines Tages) betrat er die Stadt zu einer Zeit, als ihre Bewohner nicht aufmerksam waren. Er traf dort auf zwei Männer, die miteinander stritten: einer gehörte zu seiner Anhängerschaft, der andere war ein Feind (der Israeliten). Der Mann aus seiner Anhängerschaft bat Moses um Hilfe gegen den Feind. Da schlug ihn Moses mit der Faust und tötete ihn (versehentlich). Moses sagte daraufhin: "Dies ist das Werk Satans. Er ist wahrlich ein erklärter Feind, der in die Irre führt."
(Moses (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) hatte nicht die Absicht, den Mann zu töten.)

16. Er sagte: "Mein Herr, ich habe mir selbst Unrecht getan, bitte vergib mir." Da vergab Er ihm, denn Er ist der Allvergebende, der Barmherzige.

17. Er sagte: "Mein Herr, nachdem Du mich begnadet hast, werde ich niemals (mehr) ein Unterstützer für die Übeltäter sein."

18. Am (nächsten) Morgen war er wieder in der Stadt und sah sich besorgt um. Derjenige, der am Vortag um seine Hilfe gebeten hatte, schrie erneut um Hilfe. Moses sagte zu ihm: "Du bist wahrlich ein offenkundiger Unruhestifter."

19. Als er kurz davor war, den Mann zu schlagen, der ihnen beiden feindlich gesinnt war, sagte dieser: "O Moses, willst du mich töten, wie du gestern einen Mann getötet hast? Du willst nur ein Unterdrücker im Land sein und nicht zu denen gehören, die Gutes tun."
(Dieser Vers verdeutlicht, dass Moses (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) beinahe wieder gesündigt hätte, wenn Allahs Gnade nicht über ihm gewesen wäre. Dies zeigt, dass jeder Mensch, selbst die Aufrichtigsten unter uns, der Versuchung durch Satan ausgesetzt sind und niemand frei von Fehlern ist. Diese Verse verdeutlichen auch, dass nicht die Anhängerschaft unser Verhalten diktieren sollte, sondern das, was gerecht und richtig ist.)

20. Da kam ein Mann vom anderen Ende der Stadt angerannt und sagte: "O Moses, die Vornehmen planen gegen dich. Sie wollen dich töten. Verlasse (die Stadt), ich gebe dir aufrichtigen Rat."

21. So ging er besorgt weg und sagte: "Mein Herr, rette mich vor den ungerechten Menschen."

22. Als er sich auf den Weg nach Madyan machte, sagte er: "Mein Herr möge mich auf den rechten Weg führen."
(Dieser Abschnitt aus dem Leben von Moses (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm), in dem er ohne Gefährten, Besitz und feste Bleibe war, soll Gläubige dazu anregen, über ihre eigene Situation nachzudenken. Es zeigt, dass selbst diejenigen, die Allah nahestehen, Schwierigkeiten ausgesetzt sind. Dies soll dazu dienen, die Perspektive auf die eigenen Herausforderungen zu relativieren und das Vertrauen in Allah zu stärken.)

23. Als er bei der Wasserstelle von Madyan ankam, fand er eine Gruppe von Leuten, die (ihr Vieh) tränkten. Abseits davon hielten zwei Frauen (ihr Vieh) zurück. Er sagte: "Was ist mit euch (beiden)?" Sie sagten: "Wir wollen unser Vieh erst tränken, wenn die Hirten fort sind. Unser Vater ist ein alter Mann, (der uns dabei nicht helfen kann)."

24. Da tränkte er (ihr Vieh) für sie und begab sich (dann) in den Schatten. Er sagte: "O mein Herr, ich bin dessen bedürftig, was Du an Gutem zu mir herabsendest."

25. Da kam eine der beiden (Frauen) schüchtern auf ihn zu und sagte: "Mein Vater ruft dich, um dir den Lohn für das Tränken zu geben." Nachdem er zu ihm gegangen und ihm seine Geschichte erzählt hatte, sagte dieser: "Fürchte dich nicht, du bist dem ungerechten Volk entkommen."

26. Da sagte eine der beiden (Frauen): "Mein Vater, stelle ihn (doch) ein, denn der beste (Mann, den du anstellen kannst,) ist jemand, der stark und zuverlässig ist."

27. Er sagte (zu Moses): "(Ich möchte) dich mit einer meiner beiden Töchter verheiraten, unter der Bedingung, dass du acht Jahre für mich arbeitest. Solltest du jedoch zehn Jahre bleiben wollen, liegt die Entscheidung bei dir. Ich möchte dir keine Last aufbürden. Wenn Allah will, wirst du in mir einen rechtschaffenen (Menschen) finden."

28. Er sagte: "Das sei zwischen dir und mir (abgemacht). Welche (der beiden) Fristen ich auch erfülle, es soll keine Feindschaft gegen mich bestehen, und Allah ist der Sachwalter über das, was wir sagen."

29. Nachdem Moses die (vereinbarte) Zeit erfüllt hatte und mit seinen Angehörigen weiterzog, bemerkte er an der Seite des Berges ein Feuer. Er sagte zu seinen Angehörigen: "Bleibt hier, ich habe ein Feuer wahrgenommen. (Vielleicht) kann ich euch von dort eine Nachricht (bezüglich unseres Wegs) bringen, oder ich bringe euch ein glimmendes Stück (Holz), damit ihr euch wärmen könnt."
(Die meisten Gelehrten sind der Meinung, dass Moses (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) zehn Jahre blieb. Und Allah weiss es am besten.)

30. Als er dort ankam, rief ihm (eine Stimme) vom rechten Ufer des Tals, aus dem gesegneten Landfleck beim Baum, zu: "Wahrlich, Ich bin Allah, der Herr der Welten."

31. Und (weiter): "Wirf deinen Stock hin." Als Moses sah, dass dieser sich bewegte, als wäre er eine Schlange, wandte er sich (flüchtend) ab und schaute nicht zurück. (Allah sagte:) "O Moses, fürchte dich nicht, denn du bist einer von denen, die in Sicherheit sind.

32. Stecke (nun) deine Hand an deine Seite, (in den Ausschnitt deines Gewandes). Sie wird (strahlend) weiss hervorkommen, ohne von einem Übel befallen zu sein. Ziehe deinen Arm dann (wieder) zu dir, um den (verursachten) Schreck zu lindern. Dies sind zwei (von neun) Zeichen, die von deinem Herrn an Pharao und seine Vornehmen gerichtet sind, denn sie sind ein frevelhaftes Volk."

33. Er sagte: "Mein Herr, ich habe einen von ihnen getötet, und ich fürchte, dass sie mich umbringen werden.

34. Mein Bruder Aaron ist redegewandter als ich. Sende ihn mit mir zur Unterstützung, damit er (meine Worte) bestätigt, denn ich befürchte, dass sie mich der Lüge bezichtigen."

35. Er (Allah) sagte: "Wir werden dich mit deinem Bruder festigen. Durch Unsere Macht werden sie euch nicht erreichen können, (wenn) ihr mit Unseren Zeichen (zu ihnen geht). Ihr (beide) und wer euch folgt, werdet die Überlegenen sein."

36. Als Moses (dann) mit Unseren klaren Zeichen zu ihnen kam, sagten sie: "Diese (Zeichen) sind nichts als Zaubertrug, und wir haben noch nie etwas (hinsichtlich einer Auferstehung) von unseren Vorfahren vernommen."

37. Moses sagte: "Mein Herr weiss am besten, wer Seine Rechtleitung überbringt und wem die letztendliche Wohnstätte (im Paradies) gehört. Wahrlich, die Ungerechten werden nie Erfolg haben."

38. Pharao sagte: "O ihr Vornehmen, ich kenne keine andere Gottheit für euch ausser mir. O Haman, erhitze Tonerde und errichte mir damit einen Turm, so dass ich vielleicht den Gott von Moses erreichen kann. Doch ich glaube, dass er einer der Lügner ist."

39. Er und seine Heere wandelten ohne Recht hochmütig auf der Erde umher und glaubten, dass sie niemals zu Uns zurückkehren müssten.

40. So ergriffen Wir ihn und seine Heere und warfen sie ins Meer. Sieh nur, wie das Ende der Ungerechten ausfiel.

41. Und Wir machten sie zu Führern (des Unglaubens) – ihre (Nachahmer) rufen (weiterhin) zum Feuer – und am Tag der Auferstehung wird ihnen nicht geholfen werden.
(sie rufen zum Feuer: Dieser Teilsatz ist im Präsens geschrieben, was dessen Aktualität in der Gegenwart unterstreicht. Man kann unschwer erkennen, dass dieser Ruf zum Feuer nach wie vor aktuell ist und sogar an Fahrt gewinnt. Wie früher verführen auch die heutigen Eliten die Menschheit durch trügerische Thesen und falsches Wissen und leisten somit ihren Beitrag zur Irreführung der Massen in Bezug auf Allahs Einheit und Allmacht.)

42. Wir belegten sie in dieser Welt mit einem Fluch, und am Tag der Auferstehung werden sie zu den Verstossenen gehören.

43. Und wahrlich, nachdem Wir die früheren Generationen vernichtet hatten, gaben Wir Moses die Schrift als Erkenntnis, Führung und Barmherzigkeit für die Menschen, auf dass sie sich (an die grundlegende Wahrheit) erinnern mögen.

44. Und du warst nicht auf der westlichen Seite (des Tals), als Wir Moses die Angelegenheit (hinsichtlich Pharao) auftrugen, und du warst nicht (als Zeuge) zugegen.

45. Und Wir liessen (viele) Generationen entstehen, deren Lebensspanne ihnen lang erschien, (so dass sie allmählich die Ermahnung vergassen). Und du [Muhammad] warst nicht ein Bewohner unter den Leuten von Madyan, um ihnen Unsere Verse vorzutragen, sondern Wir hatten ihnen (Gesandte) entsandt.

46. Und du warst nicht auf der Seite des Berges, als Wir (Moses) riefen. Doch nun bist du als Barmherzigkeit deines Herrn gesandt worden, um jene Menschen zu warnen, denen zuvor kein Warner erschienen war, auf dass sie bedenken mögen.

47. Und (hätten Wir dich nicht entsandt,) hätten sie (am Tag des Gerichts) sagen können, nachdem sie von einem Unheil getroffen wurden für das, was ihre Hände (an schlechten Taten) vorausgeschickt hatten: "Warum hast Du uns keinen Gesandten geschickt, damit wir Deinen Zeichen hätten folgen können und zu den Gläubigen gehört hätten?"

48. Aber als dann die Wahrheit von Uns zu ihnen kam, da sagten sie: "Wenn er nur das bekommen hätte, was Moses gegeben wurde." Haben sie denn nicht (bereits) das geleugnet, was Moses zuvor gegeben wurde? (Oder) sie sagen: "(Das sind) zwei Zauberwerke, die sich gegenseitig unterstützen." (Oder) sie sagen: "Wir verwerfen beide."
(Wir verwerfen beide: sowohl die Tora als auch den Koran.)

49. Sprich: "Dann bringt doch eine Schrift von Allah herbei, die eine bessere Führung als diese beiden enthält – ich werde ihr folgen, sofern ihr (hierbei) wahrhaftig seid."

50. Wenn sie (deiner Aufforderung) nicht Folge leisten, so wisse, dass sie nur ihren eigenen Neigungen folgen. Und wer ist irrender als derjenige, der seinen eigenen Neigungen ohne Allahs Rechtleitung folgt? Wahrlich, Allah rechtleitet die ungerechten Menschen nicht.

51. Wahrlich, Wir haben ihnen (nun) das Wort zukommen lassen, auf dass sie bedenken mögen.

52. Diejenigen, denen Wir vor (dem Koran) die Schrift gegeben haben, glauben an ihn.

53. Wenn er ihnen vorgetragen wird, sagen sie: "Wir glauben daran. Wahrlich, es ist die Wahrheit von unserem Herrn. Wir waren bereits vorher Ergebene [Muslimîn]."
(Dies wird auch in folgenden Koranversen bestätigt: 2:121, 3:199, 5:82-83 und 17:107-108)

54. Das sind diejenigen, die (dereinst) doppelt belohnt werden für ihre Geduld und (weil) sie das Böse mit dem Guten abwehren, (indem sie Allahs letzte Schrift befolgen). Und sie spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben,
(Wer den Koran als Wahrheit erkennt, ihn anerkennt und sich an Allahs letzte Offenbarung orientiert, wird dafür im Jenseits doppelt belohnt werden.)

55. und wenn sie leeres Gerede hören, wenden sie sich davon ab und sagen: "Für uns unsere Taten, und für euch eure Taten. Friede sei auf euch (im diesseitigen Leben, doch) wir streben nicht danach, (Belanglosigkeiten) mit den Unwissenden (auszutauschen)."

56. Wahrlich, du kannst diejenigen, die du (gerne rechtleiten) möchtest, nicht rechtleiten; Allah (allein) rechtleitet diejenigen, die Er will, und Er weiss am besten, wer rechtgeleitet ist.

57. Und sie [die Quraisch] sagen: "Wenn wir dir und (Allahs) Rechtleitung folgen, werden wir unserem Land entrissen werden." Haben Wir sie denn nicht an einem sicheren Ort angesiedelt, zu dem Früchte aller Art als Versorgung von Uns kommen? Doch die meisten von ihnen wissen (es) nicht.

58. Wie viele Städte Wir vernichtet haben, die undankbar für ihren Lebensunterhalt waren. Ihre Wohnstätten wurden nach ihnen nicht mehr bewohnt, abgesehen von wenigen (Ausnahmen); und Wir sind die Erben.
(nicht mehr bewohnt, abgesehen von wenigen (Ausnahmen): die Bauten, die nach einem diesseitigen Strafgericht nicht zerstört wurden, wurden teilweise von Passanten oder Reisenden benutzt. Ein Beispiel hierfür sind die Bauten der Thamud, die bis heute existieren.)

59. Und dein Herr würde nie Städte vernichten, ohne zuvor in ihrer Mutterstadt einen Gesandten erweckt zu haben, der ihnen Unsere Zeichen verliest; und Wir würden nie Städte zerstören, ohne dass ihre Bewohner (zuvor) gefrevelt hätten.
(Die schlimmste Sünde, die zur Vernichtung einer Stadt führt, ist stets der Unglaube. Diese Sünde ist schlimmer als Mord und wird, wie im Koran dargelegt, von Allah niemals vergeben, sofern die Ungläubigen auf ihrem Unglauben beharren.)

60. Und was auch immer euch gegeben wurde, es ist (lediglich) eine vergängliche Nutzniessung des diesseitigen Lebens und dessen Schmuck. Doch das, was bei Allah ist, ist besser und dauerhafter. Habt ihr denn keinen (verständigen) Verstand?

61. Kann (etwa) derjenige, dem Wir ein schönes Versprechen geben, das er (dereinst) erfüllt sehen wird, gleichgesetzt werden mit demjenigen, dem wir die Freuden des diesseitigen Lebens gewähren, der jedoch am Tag der Auferstehung zu den Ausgelieferten zählen wird?

62. Am Tag (des Gerichts,) wird Er sie rufen und sagen: "Wo sind meine (angeblichen) Teilhaber, die ihr einst angegeben habt?"

63. Die (Anführer des Unglaubens), an denen das Wort (der Bestrafung) ergehen wird, werden sagen: "Herr, diese hier sind diejenigen, die wir in die Irre geführt haben. Wir haben sie irregeführt, so wie wir (selbst) irregegangen sind. Wir sprechen uns (jedoch) vor Dir (von ihrer Schuld) frei, (denn) sie dienten nicht uns, (sondern Iblis)."
(Viele Menschen verfallen aufgrund irreführender Theorien, die von den Eliten verbreitet werden, dem Unglauben. Es sind jedoch die Ungläubigen selbst, die sich von diesen Theorien beeinflussen lassen und ihren Glauben daran ausrichten. Die Verantwortung für den Verlust des Glaubens und die Zweifel an der Wahrheit liegen daher bei den Ungläubigen selbst und nicht bei den Anführern des Unglaubens.)

64. Und (ihnen) wird gesagt werden: "Ruft nach euren (angeblichen) Partnern." Da werden sie ihnen zurufen, aber sie werden ihnen nicht antworten. Und wenn sie die Strafe (unmittelbar vor sich) sehen werden, werden sie (wünschen), dass sie rechtgeleitet gewesen wären.

65. Am Tag, da Er sie rufen und sagen wird: "Was habt ihr (auf die Offenbarung) der Gesandten geantwortet?",

66. an jenem Tag werden ihnen die Argumente fehlen, und sie werden sich nicht (mehr) gegenseitig befragen, (wie sie es auf Erden taten).

67. Wer aber (zu Lebzeiten) bereute, glaubte und Gerechtigkeit übte, der wird möglicherweise zu den Erfolgreichen gehören.
(der wird möglicherweise: Dies unterstreicht Allahs Allmacht und alleinige Entscheidungsgewalt. Am Tag des Gerichts, werden selbst die grössten Gläubigen auf Allahs Vergebung hoffen müssen. Dies geht auch aus den nachfolgenden Versen hervor.)

68. Dein Herr erschafft und erwählt, was (und wen) Er will, während sie [die Geschöpfe] keine Wahl (gegen Allahs Verfügungen) haben. Allah ist gepriesen und hoch erhaben über dem, was sie (Ihm) beigesellen.

69. Und dein Herr weiss, was ihre Herzen verbergen und was sie offenlegen.

70. Er ist Allah, ausser Dem es keine Gottheit gibt. Ihm gebührt alles Lob im Diesseits und im Jenseits. Ihm gehört die Entscheidungs(gewalt), und zu Ihm werdet ihr (dereinst) zurückgebracht.

71. Sprich: "Was denkt ihr, wenn Allah die Nacht über euch bis zum Tag der Auferstehung andauern liesse, welche Gottheit ausser Allah könnte euch dann Licht bringen? Wollt ihr denn nicht hören?"

72. Sprich: "(Und) was denkt ihr, wenn Allah den Tag über euch bis zum Tag der Auferstehung andauern liesse, welche Gottheit ausser Allah könnte euch (dann) eine Nacht bringen, in der ihr ruht? Wollt ihr denn nicht begreifen?"

73. Aus Seiner Barmherzigkeit hat Er für euch die Nacht und den Tag erschaffen, damit ihr in der Nacht Ruhe findet und am Tag nach Seiner Gunst strebt, und damit ihr dankbar seid.

74. Und am Tag, da Er sie rufen und sagen wird: "Wo sind meine (angeblichen) Teilhaber, die ihr früher angegeben habt?",

75. (an jenem Tag) werden Wir aus jeder Gemeinschaft einen Zeugen hervorbringen, (der gegen sie aussagt. Den Ungläubigen) werden Wir sagen: "Bringt euren Beweis (für eure angeblichen Gottheiten) vor." Dann werden sie erkennen, dass die Wahrheit bei Allah liegt, und alles, was sie (einst) erfunden hatten, wird ihnen entschwunden sein.

76. Wahrlich, Korah [Qarûn] stammte aus dem Volk von Moses, doch er versündigte sich gegen dieses. Wir gaben ihm so viele Schätze, dass (selbst) die Schlüssel (seiner Vorräte) eine schwere Last für eine Gruppe kraftvoller Männer darstellten. Da sagte sein Volk zu ihm: "Sei nicht hochmütig, denn Allah liebt die Hochmütigen nicht."
(Korah war ein Verwandter von Moses und Aaron (Allahs Segen und Frieden seien auf ihnen), er verhielt sich jedoch aufgrund seines immensen Reichtums verächtlich gegenüber ihnen.)

77. Strebe nach der bleibenden Wohnstätte des Jenseits mit dem, was Allah dir gegeben hat, und vergiss dabei nicht deinen Anteil in dieser Welt. Und stifte kein Verderben auf der Erde, denn Allah liebt die Verderbenden nicht.

78. Er [Korah] sagte: "Mir wurde (mein Reichtum) nur aufgrund meines Wissens gegeben." Wusste er (denn) nicht, dass Allah vor ihm Generationen vernichtet hat, die stärker waren als er und mehr (Reichtum) angesammelt hatten? Und die Schuldigen (des Unglaubens) werden (dereinst) nicht nach ihren Sünden befragt werden.
(Korah sprach ein Wort des Unglaubens, indem er seinen Reichtum sich selbst zuschrieb, obwohl allein Allah der Versorger ist, der den Menschen die Güter des Diesseits als Prüfung gewährt. Allah sagt in diesem Vers auch, dass die Ungläubigen am Tag des Gerichts nicht nach ihren Sünden befragt werden. Dies liegt daran, dass die Sünde des Unglaubens ausreicht und alle anderen Verfehlungen überschattet.)

79. So präsentierte er sich in seiner ganzen Pracht vor seinen Landsleuten, und diejenigen, die das Leben dieser Welt begehrten, sagten: "Wenn wir doch das gleiche besässen wie Korah. Er hat sicherlich grosses Glück."
(Diejenigen, die nur das diesseitige Leben begehrten, sprachen ebenfalls ein Wort des Unglaubens aus, denn die Versorgung in dieser Welt ist kein Ergebnis von vermeintlichem Glück, sondern liegt ausschliesslich in Allahs Hand.)

80. Und diejenigen, denen Wissen zuteilgeworden war, sagten: "Wehe euch, der Lohn Allahs ist besser für den, der glaubt und rechtschaffen handelt. Und nur die Geduldigen werden ihn erlangen."

81. Da liessen Wir ihn (mitsamt) seinem Haus von der Erde verschlingen, und ausser Allah gab es niemanden, der ihm hätte helfen können; und er konnte sich selbst nicht helfen.
(Sein Eigentum, seine Diener und sein Rang waren ihm nutzlos gegen Allahs Befehl.)

82. Und diejenigen, die am Vortag seinen Platz begehrt hatten, sagten: "Seht, wie Allah die Versorgung ausweitet und beschränkt, für wen Er will, unter Seinen Dienern. Wenn nicht die Gnade Allahs auf uns gewesen wäre, hätte Er uns (auch) vernichten können. Seht, die Ungläubigen haben keinen Erfolg."
(Der Untergang Korahs war ein wegweisendes Erlebnis für die Hinterbliebenen. Dadurch erkannten sie, dass allein Allah über alle Umstände entscheidet.)

83. Die letzte Wohnstätte (im Jenseits) haben Wir für diejenigen bestimmt, die weder hochmütig noch verderbend auf der Erde sind. Und das (gute) Ende gehört den Frommen.

84. Wer (dann) eine gute Tat bringen wird, wird etwas Besseres als diese erhalten. Und wer eine böse Tat bringen wird, (wird Gleiches erhalten). Denjenigen, die böse Taten begehen, wird (dereinst) nur das vergolten, was sie zu tun pflegten.
(Die Taten der Gläubigen werden am Tag der Abrechnung wie folgt belohnt: Eine gute Tat wird verzehnfacht, während eine schlechte Tat ohne Multiplikation angerechnet wird. Dies wird auch in Sure 6:160 bestätigt: "Wer mit Gutem kommt, wird das Zehnfache dafür erhalten; und wer mit Schlechtem kommt, wird mit Gleichem vergolten werden.")

85. Derjenige, Der dir den Koran auferlegt hat, wird dich zum Ort der Heimkehr zurückbringen. Sprich: "Mein Herr weiss am besten, wer der Rechtleitung folgt und wer sich in deutlichem Irrtum befindet."

86. Und du hattest nicht erwartet, dass dir das Buch [der Koran] offenbart wird. Es ist eine Barmherzigkeit deines Herrn. Ergreife also nicht Partei für die (Werte der) Ungläubigen.
(Ein Gläubiger sollte sich nicht für Werte und Systeme einsetzen, die Allah ausschliessen. Dies umfasst die Befürwortung menschlicher Gesetze oder die Unterstützung politischer Parteien, da diese bewusst das Wort Allahs ausklammern, den Glauben an falsche Mächte fördern und falsches Wissen verbreiten.)

87. Und lass dich von niemandem von den Zeichen Allahs abbringen, nachdem sie dir offenbart wurden, (sondern) rufe zu deinem Herrn und sei nicht einer der Polytheisten.

88. Rufe neben Allah keine andere Gottheit an, (denn) es gibt keine Gottheit ausser Ihm. Alles ist vergänglich, ausser Sein Antlitz. Ihm gehört die Herrschaft, und zu Ihm werdet ihr zurückkehren.

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