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DER EDLE QURÂN

30) Die Römer (Ar-Rûm)
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60 Verse, Abfolge der Offenbarung: 84

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.

1. Alif, Lâm, Mîm.

2. Die Römer wurden besiegt 
(Im Kontext der Offenbarung bezieht sich der Begriff "Römer" auf das Byzantinische Reich, auch bekannt als das Oströmische Reich.)

3. im nächstliegenden Land, doch nach ihrer Niederlage werden sie siegen,
(doch sie werden nach ihrer Niederlage siegen: Die Niederlage der Byzantiner gegen die persischen Anhänger des Zoroastrismus fand am äussersten Rand von Sham statt. In Hadithen ging der Prophet (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) näher auf die Zeitspanne ein, die im nächsten Vers genannt wird. Er prophezeite den bevorstehenden Sieg der Byzantiner innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren, und dieser Sieg ereignete sich tatsächlich sieben Jahre später. Diese Voraussage zählt zu den Wundern des Propheten (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) und gilt als bestätigendes Zeichen.)

4. (innerhalb) einiger Jahre. Allah gehört der Befehl am Anfang und am Ende (der diesseitigen Schöpfung), und an diesem Tag werden die Gläubigen sich erfreuen

5. über Allahs Hilfe. Er hilft, wem Er will, denn Er ist der Allmächtige, der Barmherzige.

6. (Dies ist) Allahs Versprechen, und Allah bricht Sein Versprechen nicht, doch die meisten Menschen wissen (es) nicht. 

7. Sie kennen nur das Äussere des diesseitigen Lebens und sind dem Jenseits gegenüber achtlos.

8. Wollen sie denn nicht über ihre eigene (Schöpfung) nachdenken? Allah hat die Himmel und die Erde und das, was dazwischen ist, in Wahrheit und bis zu einer festgesetzten Frist erschaffen. Aber viele Menschen glauben nicht an die Begegnung mit ihrem Herrn. 

9. Haben sie nicht die Erde bereist und das Schicksal derer gesehen, die vor ihnen waren? Jene waren kraftvoller als sie und pflügten und bevölkerten das Land noch mehr als sie es tun. Ihre Gesandten brachten ihnen die klaren Beweise, und (daraufhin) war es nicht Allah, der ihnen Unrecht tat, sondern sie fügten sich selbst Unrecht zu.

10. So ereilte das Ende diejenigen, die Böses taten, (weil sie) Allahs Zeichen leugneten und sich darüber lustig machten.

11. Es ist Allah, Der die Schöpfung beginnt und sie dann wiederholt; und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht.

12. Und am Tag, da die Stunde einbrechen wird, werden die Schuldigen (des Unglaubens) verzweifelt sein. 

13. Sie werden keine Fürsprecher unter jenen haben, die sie (Allah) beigesellt haben, und sie werden den Glauben an ihre Teilhaber ablegen.

14. Am Tag, da die Stunde einbricht, werden (die Menschen in Gruppen) aufgeteilt.

15. Diejenigen, die (im diesseitigen Leben) den Glauben verinnerlicht und rechtschaffene Werke vollbracht haben, werden in einem (Paradies)garten in Freude weilen.

16. Diejenigen (jedoch), die den Glauben verweigert und Unsere Zeichen sowie die Begegnung im Jenseits geleugnet haben, werden der Strafe (der Hölle) ausgesetzt.

17. Lobpreist also Allah, wenn ihr den Abend erreicht und wenn ihr den Morgen erreicht.
(Laut Ibn Abbas bezieht sich dieser Vers auf die Maghrib- und Fajr-Gebete.)

18. Ihm gebührt alles Lob in den Himmeln und auf der Erde, also (lobpreist Ihn auch vor dem) Abend und wenn ihr den Mittag erreicht.
(Laut Ibn Abbas bezieht sich dieser Vers auf die Asr- und Dhur-Gebete.)

19. Er bringt das Lebendige aus dem Toten und das Tote aus dem Lebendigen hervor, und Er belebt die Erde (wieder) nach ihrem Tod. Auf diese Weise werdet auch ihr (am Tag der Auferstehung) hervorgebracht werden.

20. Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er euch (ursprünglich) aus Erde erschaffen hat, und nun seid ihr Menschen, die sich (auf ihr) verbreiten.

21. Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er für euch aus euch selbst Gattinnen erschaffen hat, damit ihr bei ihnen Ruhe findet. Und Er hat Zuneigung und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Darin liegen Zeichen für Menschen, die nachdenken.

22. Und zu Seinen Zeichen gehören die Erschaffung der Himmel und der Erde sowie die Vielfalt der Sprachen und Farben. Darin liegen Zeichen für die Wissenden.

23. Und zu Seinen Zeichen gehören euer Schlaf bei Nacht und euer Streben nach Seiner Gunst am Tag. Darin liegen Zeichen für Menschen, die zuhören.

24. Und zu Seinen Zeichen gehören, dass Er euch den Blitz zeigt, der Furcht und Hoffnung erweckt, und dass Er Wasser vom Himmel herabkommen lässt, um die Erde nach ihrem Tod wiederzubeleben. Darin liegen Zeichen für Menschen, die verstehen.

25. Und zu Seinen Zeichen gehört, dass die Himmel und die Erde durch Seinen Befehl bestehen bleiben. Wenn Er euch dann mit einem Ruf (zu Sich) rufen wird, werdet ihr aus der Erde hervorkommen.

26. Ihm gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist, und alle (Geschöpfe) sind Ihm ergeben.

27. Er ist Derjenige, Der die Schöpfung beginnt und sie dann wiederholt, und dies ist ein Leichtes für Ihn. Er hat die höchsten Eigenschaften, die in den Himmeln und auf der Erde (angeführt werden können), denn Er ist der Allmächtige, der Allweise.

28. Er prägt für euch ein Gleichnis aus euch selbst: Lasst ihr diejenigen, die in eurer Hand sind, an dem teilhaben, was Wir euch gegeben haben, so dass ihr darin gleich wärt? Oder fürchtet ihr euch davor, (mit ihnen zu teilen,) so wie ihr euch untereinander fürchtet? Auf diese Weise prägen Wir die Verse für Menschen, die verstehen.

29. Diejenigen, die Unrecht begehen, folgen ihren Neigungen ohne Wissen. Wer kann denn denjenigen rechtleiten, den Allah in die Irre gehen lässt? Und (dereinst) werden sie keine Helfer haben. 

30. So richte deine ganze Person ausschliesslich der Religion als Hanif zu. Dies ist Allahs (natürliche) Veranlagung, die Er den Menschen gegeben hat, und es gibt keine Änderung in Allahs Schöpfung. Dies ist die Religion der Rechtschaffenheit, doch die meisten Menschen wissen (es) nicht.
(Ein Hanif ist eine Person, die sich vom Polytheismus abwendet, um sich dem reinen Monotheismus zuzuwenden.)

31. Kehrt in Reue zu Ihm zurück, fürchtet Ihn, verrichtet das Gebet und seid nicht (wie die) Polytheisten,

32. die ihre Religion unterteilen und zu Sekten werden, jede Gruppe frohlockend über das, was sie für sich (erfunden) hat.

33. Wenn die Menschen von einem Unheil getroffen werden, rufen sie zu ihrem Herrn und kehren reumütig zu Ihm zurück. Doch sobald Er ihnen Seine Gunst (in einer Angelegenheit) zukommen lässt, gesellen einige von ihnen ihrem Herrn wieder (Teilhaber) bei.

34. Damit leugnen sie das, was Wir ihnen gegeben haben. (Sprich:) "Geniesst (das diesseitige Leben für eine Weile). Bald werdet ihr wissen, (was mit euch geschehen wird)."

35. Haben Wir ihnen etwa eine Offenbarung herabgesandt, die bestätigt, was sie Ihm beigesellen?

36. Wenn Wir den Menschen eine Barmherzigkeit von Uns kosten lassen, freuen sie sich darüber. Doch wenn sie aufgrund dessen, was ihre Hände begangen haben, von einem Unheil getroffen werden, verzweifeln sie (sogleich).

37. Sehen sie denn nicht, dass Allah Seine Gaben ausweitet oder beschränkt, wem Er will? Darin liegen Zeichen für Menschen, die glauben.

38. Gib also dem nahen Verwandten, was ihm zusteht, ebenso dem Armen und dem Reisenden in Not. Dies ist besser für diejenigen, die nach dem Angesicht Allahs streben; und sie sind die Erfolgreichen.

39. Alles, was ihr als Zins(leihe) gebt, um euren Besitz (auf Kosten) der Menschen zu mehren, wird bei Allah nicht vermehrt. Doch diejenigen, die die Zakat im Streben nach Allahs Angesicht entrichten, für sie wird (die Belohnung) vervielfacht.
(Die Zakat ist eine Wohltätigkeitsabgabe für die Bedürftigen.)

40. Allah ist Derjenige, Der euch erschaffen hat und euch versorgt. Dann wird Er euch sterben lassen, und danach wird Er euch wieder zum Leben erwecken. Gibt es unter jenen, (die ihr Allah beigesellt, etwa) jemanden, der etwas von alledem vollbringen kann? Gepriesen und hoch erhaben ist Allah über das, was sie Ihm beigesellen.

41. Die Korruption hat sich auf dem (Fest)land und auf dem Meer aufgrund dessen etabliert, was die Hände der Menschen erworben haben. Er wird sie etwas von dem kosten lassen, was sie getan haben, damit sie vielleicht (von ihrem Unglauben) umkehren mögen.

42. Sprich: "Bereist die Erde und seht wie das Ende derjenigen war, die vor euch waren. Die meisten von ihnen waren Polytheisten."

43. Richte also dein Gesicht der aufrechten Religion (des Monotheismus) zu, bevor der unabwendbare Tag Allahs kommt, an dem sie (in Gruppen) aufgeteilt werden.

44. Wer den Glauben leugnet, (trägt) die Last seines Unglaubens. Und wer Gutes tut, (indem er sich Allah unterstellt), bereitet für sich selbst (das Jenseits) vor.

45. (An diesem Tag) wird Er aus Seiner Gnadenfülle diejenigen belohnen, die geglaubt und rechtschaffene Werke vollbracht haben – und die Ungläubigen liebt Er nicht.

46. Und zu Seinen Zeichen gehört, dass Er die Winde als Verkünder froher Botschaft sendet, damit ihr (daraufhin) etwas von Seiner Barmherzigkeit kosten könnt. Und damit lässt Er die Schiffe gemäss Seinem Befehl dahintreiben, so dass ihr nach Seiner Gunst streben und dankbar sein mögt.

47. Wir haben (bereits) vor dir Gesandte zu ihren jeweiligen Völkern entsandt, damit sie ihnen die klaren Beweise brachten. Dann bestraften Wir diejenigen, die sich des Unglaubens schuldig gemacht hatten, und es war (stets) Unsere Pflicht, die Gläubigen (zuvor aus diesen Gemeinschaften) zu retten.

48. Allah ist Derjenige, Der die Winde entsendet, um die Wolken zu bilden. Er breitet sie im Himmel aus, wie Er will, oder zerteilt sie. Dann siehst du Regen aus ihnen hervorquellen. Und wenn Er damit jene Seiner Diener erreicht, die Er will, freuen sie sich darüber,
(Die Prozesse der Wolkenbildung, deren Ausbreitung und die Trennung durch Winde, die heute durch atmosphärische Dynamik sowie Advektion und Konvektion beschrieben werden, sind von Allah initiiert, der die Winde treibt. Der Koran hat diese Phänomene bereits lange vor den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen dargelegt.)

49. während sie vorher, bevor er auf sie herabgesandt wurde, verzweifelt waren.

50. Sieh dir die Spuren von Allahs Barmherzigkeit an, wie Er die Erde nach ihrem Tod wiederbelebt. (Ebenso) wird Er die Toten am Tag der Auferstehung wieder zum Leben erwecken, denn Er ist der Fähige, (Der alles bestimmt und verordnet).

51. Und wenn Wir einen Wind senden, der (ihre Pflanzen) vergilben lässt, so leugnen sie danach weiterhin (Allahs Allmacht).
(Der Koran hebt den wissenschaftlichen Aspekt der Wirkung von Winden auf die Vergilbung von Pflanzen hervor. Winde erhöhen die Verdunstungsrate, was die Austrocknung fördert. Sie können auch den Boden erodieren und damit wichtige Nährstoffe entfernen, mechanische Schäden verursachen oder bei der Übertragung von Krankheiten eine Rolle spielen. Aus diesem Grund errichtet man heute in bestimmten Gegenden Windbarrieren zum Schutz der Pflanzen. Der Koran weist also auf die wissenschaftliche Erkenntnis hin, dass Wind zur Vergilbung von Pflanzen beitragen kann.)

52. In Wahrheit kannst du weder die Toten noch die Tauben hören lassen, wenn sie (Allah) den Rücken kehren,

53. und du kannst auch nicht die Blinden aus ihrem Irrtum führen. Du kannst lediglich diejenigen erreichen, die an Unsere Verse glauben und sich (Allah) ergeben.

54. Allah ist Derjenige, Der euch (zuerst) in (einem Zustand) der Schwäche erschaffen hat. Nach der Schwäche verleiht Er euch Stärke, und nach der Stärke führt Er euch wieder zur Schwäche und zu grauem Haar. Er erschafft, was Er will, und Er ist der Allwissende, der Allvermögende.

55. Und am Tag, da die Stunde eintritt, werden die Schuldigen (des Unglaubens) schwören, dass sie nicht länger als eine Stunde (im Grab) verweilt haben – solcherart haben sie sich (bereits auf Erden) getäuscht.

56. Doch jene, denen Wissen und Glaube gegeben wurden, werden sagen: "Gemäss Allahs Buch habt ihr bis zum Tag der Auferstehung (im Grab) verweilt. Dies ist nun der Tag der Auferstehung, aber ihr habt euch (damals) dem Wissen verschlossen."
(Gemäss Allahs Buch: Dies ist ein Verweis auf die wohlbehütete Tafel, auf der alle Dekrete Allahs verzeichnet sind.)

57. An jenem Tag werden die Entschuldigungen den Ungerechten nichts nützen, noch wird ihnen erlaubt sein, Wiedergutmachung zu leisten.

58. Wir haben in diesem Koran allerlei Gleichnisse für die Menschen geprägt, wenn du ihnen (jedoch) ein Zeichen (des Korans) vorträgst, werden die Ungläubigen sicherlich sagen: "Ihr bringt nur Unsinn vor."

59. So versiegelt Allah die Herzen derer, die nicht wissen.

60. Also übe dich in Geduld, denn das Versprechen Allahs ist wahr. Und lass dich nicht von denen verunsichern, die keine Gewissheit haben.

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